Greizer Weihnachtsmarkt offiziell eröffnetDer liebe Weihnachtsmann und Engel Lena.

Auch in diesem Jahr zieht der Greizer Weihnachtsmann wieder seine Runden über den traditionellen Weihnachtsmarkt der Stadt Greiz

AGM: Lieber Peter Reichardt, seit 23 Jahren sind Sie als Greizer Weihnachtsmann schon fast eine Institution – ein Original sowieso. Können Sie unseren Lesern verraten, wie die korrekte Anrede für einen echten Rotmantel ist?

Peter Reichardt: Hohoho, natürlich „Du“ und „Weihnachtsmann“.

AGM: Ab morgen ziehen Sie täglich Ihre Runden über den Markt?

Peter Reichardt: Genau, täglich ab 14 Uhr und am Freitag bin ich schon am Vormittag präsent, wenn das Programm der Kita „Käte Duncker“ stattfindet.

AGM: Ist das gute, alte Weihnachtsgedicht noch immer Bedingung, ein Präsent aus dem großen Leinensack zu bekommen?

Peter Reichardt: Ja, auf jeden Fall. Auch ein kleines Liedchen kann angestimmt werden. Sollte das Kind vor Aufregung keinen Ton herausbringen, entscheide ich allerdings von Fall zu Fall.

AGM: 23 Jahre Weihnachtsmann – da vollzog sich doch mittlerweile ein Generationswechsel?

Peter Reichardt: Genau. Mittlerweile kommen die Kleinen von damals schon als Vati und Mutti zu mir. Man kennt ja seine Bande. Die Kinder schauen dann immer mit riesigen Augen, wenn sie merken, dass ich das ein oder andere auch aus dem Nähkästchen plaudere.

AGM: Werden Sie als Greizer Weihnachtsmann auch in zivil erkannt?

Peter Reichardt: Na klar, meist an meiner Stimme. Sogar bei Sommerfesten werde ich angesprochen, ob ich wieder als Weihnachtsmann unterwegs bin. Sie sehen, ans Aufhören ist gar nicht zu denken.

AGM: Es wird winterlicher, wenn man den Meteorolgen Glauben schenken kann. Wie schützen Sie sich vor der Kälte?

Peter Reichardt: Unter meinem Mantel trage ich Schichtkleidung, um nicht zu frieren; das Wichtigste sind aber meine frostgetesteten DDR-Filzstiefel.

AGM: Was berührt Sie besonders, wenn Sie mit den Kleinen ins Gespräch kommen?

Peter Reichardt: Es sind die großen, erwartungsfrohen Augen, die mich anblicken.

AGM: Hat sich der „Respekt“ vor dem Bärtigen im Laufe der Jahre geändert?

Peter Reichardt: Bei den kleinen Kindern eigentlich nicht. Die Größeren sollten dem Weihnachtsmann ruhig ein wenig mehr Respekt zollen. Ich kenne meine Pappenheimer…

AGM: Was macht eigentlich ein Weihnachtsmann nach dem Dezember?

Peter Reichardt: Bis zum Heiligabend habe ich alle Hände voll zu tun. Danach ziehe ich mich in mein Weihnachtswichtelhaus zurück, lege mich ins Bett und schlafe drei Tage durch.

AGM: Eine etwas indiskrete Frage zum Schluss: Darf ein Weihnachtsmann überhaupt Glühwein trinken?

Peter Reichardt: Natürlich, zum Aufwärmen trinke ich gern einen Becher. Ich muss nur aufpassen, dass mein schöner weißer Rauschebart nichts abbekommt.

Vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Antje-Gesine Marsch @12.12.2017