Frühlingskonzert mit Jugendchor an Greizer Stadtkirche St. MarienDer Ende des Jahres 2013 gegründete Jugendchor an St. Marien, unter Leitung von Kantor Ralf Stiller.

Frühlingskonzert mit Jugendchor an Greizer Stadtkirche St. Marien
GREIZ. Zur „Frühlingssymphonie“ lud der Jugendchor an „St. Marien“ am Samstagabend in die Stadtkirche ein. Ein Programm, das neben geistlichen Gesängen auch Gospels in englischer Sprache, Schlager, Titel zeitgenössischer Komponisten und Volkslieder enthielt. Dem musikalischen Einfühlungsvermögen und Idealismus des Greizer Kantors, Ralf Stiller ist es zu verdanken, dass der Ende vergangenen Jahres gegründete Chor in verhältnismäßig kurzer Zeit so ein hervorragendes gesangliches Niveau erreichte und bei seinem ersten großen Konzert durch ausgewogenen Klang und stimmungsvolle Vorträge die über 250 Gäste mehr als angenehm überraschte. Die Palette reichte von „King of the road“ von Roger Miller über „Hebe deine Augen auf“ aus Mendelssohn Bartholdys „Elias“ bis hin zu „Standing in the need of prayer“, einem Gospelsong und dem Comedian-Harmonists-Titel „Mein kleiner grüner Kaktus“. Das Besondere an diesem aus knapp 20 Jugendlichen bestehenden Chor: jeder kann ein Instrument spielen und sich so solistisch in die Ensembles einbringen. So musizierte Stavenhagenpreisträgerin Friederike Heckmann (Querflöte) gemeinsam mit Kantor Stiller (Orgel) Carl Philipp Emanuel Bachs „Sonate für Flöte und Klavier“. Auch der neue Kinderchor an „St. Marien“ stellte sich mit einem Lied vor: Die Kleinen sangen „Wie viel Farben hat die Welt?“ und gemeinsam mit den Konzertgästen „Nun will der Lenz uns grüßen“. Mit dem berührenden „Ubi Caritas“ von Ola Gjeilo schloss das anderthalbstündige Konzert, das die Zuhörer mit langanhaltendem herzlichen Beifall und stehend en Ovationen bedachten. „Dieser Chor ist ein Lichtblick für Greiz“ sagte ein Konzertbesucher, der vor allem den ökumenischen Ansatz lobte. Kinder und Jugendlicher leben auf diesem musikalischen Weg im reflektierten und gelebten Miteinander christlicher Kirchen und Gemeinden – das beinhaltet einen authentischen Umgang von Lutheranern mit Katholiken, Reformierten und Freikirchen. „Ganz toll, was die Jugendlichen und Kantor Stiller auf die Beine stellen“, äußerten auch Lea und Rolf Grundmann, die aus dem benachbarten Reichenbach gekommen waren. „Uns ist es ein Anliegen, Lieder aus den verschiedensten Genres zu interpretieren“, betonte Ralf Stiller im Anschluss. Dass dies Motivation und Anspruch zugleich ist, demonstrierten die jungen Sängerinnen und Sänger mit ihrem erhebenden Gesang und hoher Musikalität im instrumentalen Bereich.
Einen kleinen Wermutstropfen gab es dennoch: Um 17 Uhr begann das seit langem organisierte Frühlingskonzert des Jugendchores an „St. Marien“ – um 18 Uhr lud Museumsdirektor Rainer Koch in den Festsaal des Unteren Schlosses zu einer Vernissage ein. Viele der Konzertbesucher wären mit Sicherheit auch zur Ausstellungseröffnung gegangen, wie umgekehrt die Vernissagegäste bedauerten, dass sie das Konzert des Jugendchores nicht erleben konnten. Der Klärungsbedarf liegt auf der Hand, wobei die Vernissage erstmalig an einem Samstagabend stattfand.

Antje-Gesine Marsch @26.05.2014