Website-Icon Vogtlandspiegel

Greizer Jugendringer mit knapper Niederlage

WKG KSC Pausa/ASV Plauen – RSV Rotation Greiz 21:18

Greizer Jugendringer mit knapper Niederlage
Ron Watzek (rot), RSV Rotation Greiz Jugend – Paul-Philipp Falb, AV J/C Zella-Mehlis Jugend 3 : 0
PAUSA. Es gibt Niederlagen, die sich wie Siege anfühlen. Dass es für die Greizer Nachwuchsringer sehr schwer werden würde ihren Meistertitel in der Jugendliga Mitteldeutschland aus dem Vorjahr zu verteidigen, war Fachleuten bereits vor Beginn der Saison klar, da nicht alle geforderten Gewichtsklassen adäquat besetzt werden konnten. Kampfgemeinschaften, gebildet aus zwei starken Vereinen, wie z.B. Pausa/Plauen haben dabei einen nicht unwesentlichen Vorteil. An dieser Konstellation können auch die beiden Gastringer für den Greizer Verein aus Altenburg, deren Leistungsvermögen unterschiedlich eingeordnet werden muss, nichts ändern.
Beim Spitzentreffen der Jugendliga im Vorkampf der 2.Bundesliga in der Pausaer Schulturnhalle zwischen den beiden noch ungeschlagenen Teams Pausa/Plauen und RSV Rotation Greiz gewannen beide Mannschaften jeweils 5 Vergleiche. Fünf Greizer lagen beim Abpfiff von Schiedsrichter Mike Steinert deutlich erkennbar auf den Schultern. Es stellt sich allerdings die Frage, ob zwei Greizer ihre Widersacher nicht bereits vorher in diese missliche Lage gebracht hatten. Die zahlreichen bereits angereisten Greizer Ringkampffans unter den 100 Zuschauern waren wohl dieser Meinung, denn sie skandierten lautstark: Schieber.
Josua Greschok (62 kg) war Tim Rico Seifert klar überlegen und kam in der ersten Runde zum Schultersieg. Der jüngste Greizer, Lucas Hanke (28 kg), kam trotz tapferer Gegenwehr gegen den zwei Kilogramm schwereren Paul Tschersich nicht um eine Schulterniederlage herum. Beim Kampf von Maximilian Böttger (31 kg) gegen Gunnar Frisch ging die erste Runde klar an den Pausaer. In der zweiten ging der Greizer mit einem Konter in Führung, stand kurz vor dem Sieg, musste aber noch eine Schulterniederlage hinnehmen. Boualem Derradji (34 kg) kam bereits im ersten Durchgang beim Stande von 5:0 zum vorzeitigen Sieg. Mit Tobias Knittel traf Lucas Kahnt (38 kg) auf einen sehr starken Kontrahenten. Der Greizer, der sein Gewicht auf das Gramm brachte, gab sich in einem heißumkämpften Vergleich keine Blöße und gewann die drei Runden 2:0, 1:0 und 1:0. Luis Sattelmayer (42 kg) brachte mit einem Schultersieg gegen Janko Hergenhahn vier Punkte auf das Greizer Konto. Obwohl Dustin Nürnberger (46 kg) kämpferisch alles gab, war er gegen den Besten der Gastgeber, Alexander Porst, chancenlos und musste eine Schulterniederlage hinnehmen. Auch Ron Watzek (50 kg) konnte seine Gewichtsnachteile gegen den starken Jonas Valtin nicht kompensieren und unterlag nach vorbildlicher Kampfesführung auf Schultern. Wie bei Maximilian Böttger ging auch bei Omar Derradji (55 kg) die erste Runde 0:6 verloren, wobei die Greizer Trainer hier auch Punkte für ihren Schützling sahen. In der zweiten sah es dann fast nach einem Sieg des Altenburgers aus, der aber letztlich beim 4:4 auf den Schultern lag. Maximilian Kahnt (+62 kg) war es gegen Friedrich Fouda nur noch möglich um eine Resultatsverbesserung zu kämpfen. Der Plauener Grecospezialist, der seit 3 Jahren an der Sportschule Chemnitz trainiert, belegte bei den deutschen Meisterschaften Platz fünf, brachte dabei aber das Kunststück fertig den späteren Meister zu bezwingen. Der Greizer Freistiler, durch mehrere internationale Turniere auch im griechisch-römischen Stil geübt, dominierte die gesamte Kampfzeit und punktete hauptsächlich mit Armdrehschwüngen. Eine Unaufmerksamkeit kostete ihn zwar die zweite Runde, der 3:1 Rundensieg war aber nie in Gefahr.
Am 21:18 Erfolg der Gastgeber war nicht mehr zu rütteln. Die Greizer Mannschaft, aus der die Kahnt-Brüder noch herausragten, konnte nach einer kämpferisch hervorragenden Partie erhobenen Hauptes nach Hause fahren. Besonders beeindruckt waren die Greizer Anhänger vom durchgängig unbändigen Kampfgeist der Mannschaft, auch wenn einige Male Gewichtsnachteile in Kauf genommen werden mussten.
Erhard Schmelzer 13.10.2012

Die mobile Version verlassen