Kaffee und Kultur in der Vogtlandhalle GreizInes Zipfel vom DGB verschenkt an die Frauen eine rote Rose.

Frauentagsfeier in der Vogtlandhalle Greiz bestens angenommen. Fast einhundert Gäste kommen auf Einladung der Gewerkschaft, der Linken und der Grünen

GREIZ. Damit hatte Ines Zipfel wahrlich nicht gerechnet: 35 Anmeldungen lagen für die Frauentagsfeier vor; fast einhundert Gäste kamen am Donnerstag in den Konferenzraum der Greizer Vogtlandhalle. Eingeladen hatten neben dem Deutschen Gewerkschaftbund auch die Linken und die Bündnisgrünen. Heute für morgen Zeichen setzen, so begründet Zipfel den Anspruch, an diesem Tag Frauenrechte in den Blickpunkt zu rücken. Die Sklavenhaltergesellschaft haben wir hinter uns gebracht, wie die Gewerkschaftlerin einwarf, die auch als Kandidatin für die Linken im April zur Landratswahl antritt.

Trotz Vollzeitbeschäftigung müssten noch heute Frauen ihren Lebensunterhalt mittels Arbeitslosengeld II aufstocken lassen; auch werden in vielen Branchen die Tarifverträge nicht bedacht oder die Mindestlöhne nicht gezahlt. Ich bekomme oft Lohnzettel aus dem Friseurbereich gezeigt, wo 500 Euro brutto für eine Vollzeitbeschäftigung gezahlt werden, monierte die Gewerkschafterin. Wir bekommen nichts geschenkt wir müssen „was tun, wie sie aufforderte. Den gesetzlichen Mindestlohn forderte Ines Zipfel dabei noch einmal energisch ein.

Doch sollte der Ehrentag nicht nur unter dem Zeichen des Debattierens stehen, sondern auch zum Gedankenaustausch dienen. Den konnte man bei Kaffee und Kuchen ausgiebig betreiben. Auch die Kultur sollte an diesem Nachmittag nicht zu kurz kommen. Zunächst sang der Tippelbruder Jochen Weise einige deutsche Volkslieder zur Klampfe; im Anschluss erfreute Schauspieler Wilfried Pucher die Anwesenden mit Texten von Kurt Tucholsky, Wilhelm Busch und Otto Reutter. Musikalische Akzente setzte Till Hartmann, der auf der Violine kleine Stücke interpretierte. Auch die Grenzgänger, eine Band, die sich aus einem Thüringer und einem Böhmischen Musikanten zusammensetzt, brachte musikalische Stimmung unter die Gäste. Ein schöner Nachmittag, wie die Frauen einhellig befanden, die erst am Abend den Heimweg antraten.

Antje-Gesine Marsch @09.03.2012