Kinderwerkstatt des Greizer Theaterherbstes entführt in den DschungelGreizer Theaterherbst, Kinderwerkstatt, Werkstattleiterin Heda Bayer, Studiobühne, Dschungel, Vogtlandhalle Greiz

GREIZ. Die Entdeckung von Gefühlen und ängsten, die jedes Kind von Geburt an begleiten, stand im Zentrum der Kinderwerkstatt II des Greizer Theaterherbstes unter Leitung von Heda Bayer, die am Sonnabendnachmittag mit den Kindern des Kindergartens „Freundschaft“ ihre Premiere auf der Studiobühne der Vogtlandhalle erlebte. Selbst gestaltete und gefertigte Holzmarionetten – Vögel, Giraffen, Wildkatzen, eine Schlange – spielten in der Geschichte um Tarzan, den Dschungeljungen, die Rollen. „Im Dschungel lebten eine Menge Tiere – morgens sind die Frühaufsteher, die Vögel, schon wach“, führte Heda Bayer in das Thema ein. Dazu sangen die Kinder „Alle Vögel sind schon da“. Auch die „Spätaufsteher“, die Giraffen, spazierten durch den Urwald, gefolgt von den Koyoten und Füchsen, die sich besonders gern im schmutzigen Schlamm wälzen. Im kleinen Fluss waschen sich die Tiere gegenseitig, Freund Rabe und das Krokodil spritzen sich mit kaltem Wasser nass. Plötzlich kommt eine Überraschung auf dem Meer geschaukelt: ein Baby, das die Tiere Tarzan nennen und ihm Sitzen und Laufen beibringen. Er wird zum „Chef“ des Dschungels, mag am liebsten „chillen“, kämpft aber auch, wenn es gilt, mit den Wildkatzen. Eines Tages kommt ein Schiff und aus sicherer Entfernung schauen die Affen hinter den Büschen hervor. Auf der Bühne wurde das mittels eines grünen Netzes dargestellt, durch dessen Maschen neugierige Blicke ins Publikum geworfen wurden. Ein Junge entdeckte sogar, dass es Wesen ohne Haare auf dem Kopf gibt oder dass sie alle kein Fell trugen. Tarzan aber überfällt die Sehnsucht und er nimmt Abschied von den Tieren des Dschungels. „Ich war gern bei euch, nun suche ich eine neuen Weg“, verabschiedet sich der Dschungeljunge. „Pass auf dich auf!“, „Schreib mal eine Karte!“ riefen ihm die Tiere nach. Auch das Gefühl beim Abschied nehmen lernen die Kinder durch das Spiel kennen“, wie Heda Bayer erklärt. Mit herzlichem Applaus wurde die Aufführung, die mit viel Liebe inszeniert und von den Kleinen mit sichtbarer Spielfreude dargeboten wurde, belohnt. Die Leiterin des Kindergartens Freundschaft, Sylvia Seifert, bedankte sich bei der Werkstattleiterin für die „interessante Zeit der Zusammenarbeit.“ Das bestätigte auch Michael-Paul Milow, der künstlerische Leiter des Greizer Theaterherbstes, der den Kindergarten als „ganz tolle Einrichtung“ bezeichnete. Die künstlerische Arbeit mit Kindergärten stellte ein Novum in der zweiundzwanzigjährigen Geschichte des Festivals dar.

Antje-Gesine Marsch @21.09.2013