Kita Käte Duncker: Festwoche zum VierzigjährigenKita-Leiterin Mandy Winter und die Kinder Fatema (v.l.), Lina, Finn und Julian stehen vor dem Apfelbaum, der am Montag in der Kita “Käte Duncker” gepflanzt wurde.

Mit einer Festwoche begehen die Kinder und Erzieher das vierzigjährige Jubiläum der Greizer Kita Käte Duncker

GREIZ. Gleich eine ganze Woche lang feiern die Kinder und Erzieher der Kita „Käte Duncker“ das vierzigjährige Bestehen der Einrichtung. „Dank der akribischen Arbeit der ehemaligen Leiterin, Johanna Kühnast, haben wir eine umfangreiche Chronik, samt Brigadetagebüchern, die eine Mitarbeiterin auf den neuesten Stand gebracht hat“, freut sich Mandy Winter, seit dem Jahr 2009 Leiterin der Einrichtung. Dank der gesammelten Informationen konnte man viel erfahren, sei es zum Bau, der Ausstattung oder dem damaligen Bildungsplan.

Am 15. Mai 1976 wurde der Kindergarten in der Oßwaldstraße festlich geweiht – zwei Jahre später erhielt er den Namen der Pädagogin und Sozialdemokratin Käte Duncker (1871-1953) verliehen. Mit einer halben Million Mark schlug der Bau seinerzeit zu Buche – Träger waren die Volkseigenen Betriebe GREIKA, WEMA und der Kraftverkehr Greiz. Der Frauenausschuss der GREIKA und die Ortsgruppe des DFD (Demokratischer Frauenbund Deutschlands) trugen erheblich dazu bei, dass die Ausstattung – beispielsweise 280 Mal selbst genähte Bettwäsche – auf dem neuesten Stand war. Dass man die Bettwäsche noch heute habe, sei ein Beweis für die gute Qualität, wie Mandy Winter mit einem Augenzwinkern erzählt. Damals habe es am Haus einen Verkehrsgarten gegegeben, weiß die Leiterin. Das Außengelände sei allerdings einige Mal umgestaltet worden.

Zu Beginn der Festwoche pflanzten die Kinder einen Apfelbaum im Garten – gesponsert von der Langenwetzendorfer Baumschule Zech. „Wenn dieser Baum Früchte trägt, werden vielleicht schon eure eigenen Kinder unsere Kita besuchen“, erklärte Mandy Winter den Mädchen und Jungen.
Am heutigen Dienstag besuchen die Kinder über drei Jahren den Plauener Indoorspielplatz – die jüngeren erleben ein buntes Programm im Hause. Der Mittwoch steht ganz im Zeichen eines großen Sportfestes in der Zweifeldersporthalle. Am Donnerstag treffen sich ehemalige Erzieher des Kindergartens, um Erinnerungen auszutauschen und gemeinsam das Jubiläum zu beleuchten. Eine große Geburtstagsparty am Freitagnachmittag beschließt die Festwoche.

Derzeit werden 64 Kinder von elf Erziehern – darunter auch zwei männliche – betreut. Kapazität wäre für 78. Die offene Arbeit habe sich bewährt, zeigt sich Mandy Winter überzeugt. Im Jahr 2010 habe man aufgrund eines Betriebserlaubnis-Verfahrens die pädagogische Arbeit auf den Prüfstand stellen müssen. „Das war eine echte Herausforderung“, erinnert sich die Leiterin, die auf Berufserfahrungen in Zeulenroda, aber auch Detmold zurückblicken kann. Eine weitere Zäsur im Leben der Kindereinrichtung stellte das Hochwasser im Jahr 2013 dar: die Flut hatte das gesamte Gebäude unter Wasser gesetzt. Doch auch diese Herausforderung habe man gemeinsam gelöst.

Das helle Kinderlachen, das tagtäglich aus der Kita herausdringt, ist vielsprachig. Neben deutsch wird arabisch, persisch, spanisch, tschetschenisch und ukrainisch gesprochen. „Wir haben Kinder mit Migratonshintergrund – es herrscht ein guter Zusammenhalt, der auch von den Eltern getragen wird“, lobt Mandy Winter das Miteinander. Spielen und Lachen gehe eben in jeder Sprache.

Weiterentwicklung steht auf der Agenda der Kita „Käte Ducker“ stets hoch im Kurs. Sie ist nicht nur Konsultations-Kita, sondern auch Kita für Sprache und Integration. Nun bewerbe man sich, Thüringer Eltern-Kind-Zentrum zu werden, informiert Mandy Winter. Einige Erzieher hätten bereits ein dreiwöchiges Seminar zum Elternbegleiter absolviert. „Die Bedarfe sind da“, so die Leiterin.
Wenn es nach ihr und ihrem Team geht, wolle man allerdings den Namen „Käte Duncker“ gegen Kita „Am Sommerbad“ eintauschen. Damit wisse jeder gleich, welcher Kindergarten gemeint ist.

Antje-Gesine Marsch @31.05.2016

Von R.Marsch