Klangschönes Konzert des Greizer Collegium musicum»Hamburger Ebb und Fluth« titelte das Konzert mit Werken des 18. Jahrhunderts

GREIZ. Die Wassermusik von Georg Philipp Telemann (1681-1767) stand im Zentrum des Konzertes, das das Greizer Collegium musicum unter Leitung von Eckhard Kiesling am Sonntagabend in der Stadtkirche „St. Marien“ gab. Die Ouverture-Suite entstand im Jahr 1723 und wurde mit dem Beinamen Hamburger Ebb und Fluth versehen, der dem festlichen Konzert auch den Titel gab. Die schlafende Meeresnymphe Thetis, Neptun, die spielenden Najaden und der angenehme Zephir sowie der stürmende Aeolus gaben sich ein Stelldichein eine Wassermusik, die vom orchestralen Klangkörper par excellence zur Aufführung gelangte.
Auch weitere Werke des 18. Jahrhunderts wurden von dem Liebhaberorchester dargeboten. Zu Ehren des Komponisten Johann Friedrich Fasch (1688-1758) und dessen 325. Geburtstag interpretierten die Musiker das Konzert für zwei Flöten, Streicher und B.c. in D-Dur eine Greizer Erstaufführung. In den Jahren 1719/21 war der Komponist auch in der Schloss-und Residenzstadt tätig, wie Eckhard Kiesling dem Publikum erläuterte. Als sich Ober-und Untergreiz seinerzeit nicht einigen konnte, wer nun den Organisten honoriert, verließ Fasch ohne Bezahlung die Stadt wieder. In Zerbst fand er eine Stelle als Hofkapellmeister, der ungleich bessere Job, so Herr Kiesling schmunzelnd. Hier komponierte er 1000 Kantaten, die noch der Entdeckung harren. 100 Stücke seien zugänglich, die restlichen wahrscheinlich den Flammen zum Opfer gefallen, wie der künstlerische Leiter des Collegiums vermutet. Zur Aufführung gelangte ebenfalls das Stück Air ä¡ l`Italien aus der Suite in a-moll für Altblockflöte und Streicher von Telemann, das solistisch von der fünfzehnjährigen Flötistin Katharina Freitag begleitet wurde. Mit dem Concerto grosso Op. 3 Nr. 5 von Georg Friedrich Händel (1685-1759) überzeugte das Kammerorchester mit zarter Streicherkraft und beherzter Spielfreude und bot einen klangästhetischen Genuss. Mit herzlichem und langanhaltendem Applaus bedankten sich die etwa 100 Konzertgäste beim Orchester, das wiederum den Dank an das Publikum mit der Aufführung von Telemanns Tanz der Tritonen zurückgab.

Das Collegium musicum wurde von folgenden Solisten virtuos unterstützt:
Mathias Kiesling (Flöte)
Sandra Kondakov (Flöte)
Pavel Kondakov (Oboe)
Noriko Kitamura (Oboe)
Katharina Freitag (Altblockflöte)
Alexandra Rohleder (Blockflöte)
Lena Rohleder (Blockflöte)
Antonio Clavijo (Continuo)
Walter Emmerlich (Kontrabass)
Ralf Stiller (Cembalo)

Antje-Gesine Marsch @13.10.2013