Greizer Koch-und Backmädels in AktionBettina Hannusch (l.) und Kerstin Walther (2.v.r) freuen sich mit den Mädchen des Kinderheims "Walter Riedel" Elena, Denise (vorn, v.l.), Anna-Lena (3.v.l.) und Celina über die Gesellschaftsspiele, die sie von Heidi Körner (2.v.l.) und Corinna Zill überreicht bekamen.

Kinder-und Jugendschutzdienst sowie Kinderheim „Walter Riedel“ erhalten Spiele
GREIZ. „Aus dem Schwarzwald nach Greiz“ könnte man die Aktion bezeichnen, die die Greizer Koch-und Backmädels in den letzten Tagen auf den Weg brachten. Ein Herr aus Freiburg im Breisgau hatte im sozialen Netzwerk Facebook gelesen, dass die Frauen am Heiligabend selbstgebackene Plätzchen und kleine Präsente in das Kinderheim „Walter Riedel“ und am Vortag in die Greizer Tafel TALI brachten und somit eine Weihnachtsüberraschung der besonderen Art bereiteten. „Das gefiel ihm gut und so kam es, dass er mich fragte, ob Interesse an Gesellschaftsspielen besteht, die neuwertig in den Schränken einer Bildungseinrichtung lagen, in deren verwaltungstechnischem Dienst er viele Jahre tätig war“, wie Corinna Zill berichtete. Sie und ihre Mitstreiterin Heidi Körner mussten nicht lange überlegen, sagten zu – und so machte sich letzte Woche ein riesiger Karton mit Spielen auf den postalischen Weg nach Greiz. Hier angekommen, packten die Frauen dreizehn funkelnagelneue Spiele namhafter Hersteller aus. Die Entscheidung, wer diese erhalten soll, fiel den Frauen nicht schwer.
Am Montagnachmittag statteten sie zunächst dem Kinder-und Jugendschutzdienst „Die Insel“ des Diakonievereins „Carolinenfeld“ einen Besuch ab. Monika Zirk freute sich sehr über die Spiele-Spende. „Die können wir gut gebrauchen“, bestätigte sie den Frauen. Seit vier Wochen agiert die Kontakt-und Beratungsstelle an neuem Ort auf dem Kirchplatz. Frau Zirk sieht die Kontaktstelle als „niederschwelligstes Angebot“ für Kinder und Jugendliche, die bei körperlicher, seelischer oder sexueller Gewalt Hilfe und Beratung suchen. „Wir begleiten diese auch vor, während und nach Gerichtsverhandlungen“, wie Monika Zirk, die seit 21 Jahren im Beruf tätig ist, informiert. „Dabei verlassen wir uns auf ein großes, funktionierendes Netzwerk“, so die engagierte Frau, die von 100 Einzelfallbetreuungen und 1000 Präventionsmaßnahmen pro Jahr spricht.
Die nächste Station an diesem Nachmittag war das Kinderheim „Walter Riedel“ in der Goethestraße. Hier wurden Corinna Zill und Heidi Körner bereits von der Leiterin Bettina Hannusch, Mitarbeiterin Kerstin Walther und den Mädchen Celina, Elena, Anna-Lena und Denise erwartet. „Wir spielen sehr gern“, wie die Mädchen, die das Ulf-Merbold-Gymnasium, die Regelschule Greiz-Pohlitz und die Goethe-Grundschule besuchen, einhellig versicherten. „Wir halten uns sehr viel im Freien auf; haben ein schönes Außengelände, das von den Mädchen und Jungen gern genutzt wird“, so die Leiterin des Heimes, in dem derzeit 16 Kinder im Alter von 4 bis 15 Jahren leben. Internet gibt es nur für Schulzwecke“, so Frau Hannusch augenzwinkernd. Die Mädchen planten spontan einen Spiele-Nachmittag, um die neuen Gesellschaftsspiele zu testen. Wie Heidi Körner aus beruflicher Erfahrung weiß, fördern Spiele die Kommunikation untereinander. Das bestätigten die beiden Pädagoginnen des Kinderheimes, die sich herzlich bei den Greizer Koch-und Backmädels bedankten.

Antje-Gesine Marsch @28.04.2015