Ralf Stiller ist neuer Greizer KantorMit einem Festgottesdienst wurde in der Stadtkirche "St. Marien" Ralf Stiller als Kantor eingeführt. Hier mit Sup. Andreas Görbert

Superintendent Andreas Görbert: Ich werde von Ihrem Gebet getragen
GREIZ. Am Montagabend wurde in geheimer Wahl zur Sonder-Kreissynode im Bonhoefferhaus mehrheitlich den beiden Teilen der Kooperationsvereinbarung zwischen den Kirchenkreisen Gera und Greiz zugestimmt. Superintendent Andreas Görbert, der sich als Superintendent für beide Kirchenkreise zur Verfügung stellt, betonte ausdrücklich, die Eigenständigkeit beider zu erhalten – erkennt in der Kooperation jedoch einen sinnvollen Lösungsansatz für die Aufgaben der nächsten zehn Jahre. „Es ist das Glück der Stunde. Wir trauen uns zu, in einem überschaubaren Zeitraum als Gestalter dieses Prozesses zu wirken“, nennt Herr Görbert dieses Novum. Eine Kooperation als „kleine Schwester der Fusion“ sieht der Geistliche als unkonventionelles Modell gemeinsamen Handelns. Er hatte seine Entscheidung an klare Bedingungen und Aufgabenteilungen geknüpft. Dem ersten Teil der Vereinbarung, die die Kooperation in ihrem Inhalt definiert, wurde mit 20 Ja-und 9-Nein-Stimmen zugestimmt. Teil 2, der unabhängig fungiert, umfasst die Dienstaufgaben des Superintendenten mit seinen beiden Stellvertretern, Pfarrer Michael Kleim und Oberpfarrer Michael Behr, und legt die Aufgaben dar, zu denen die geistliche Leitung des Kirchenkreises, die Förderung der Gemeindeentwicklung und die Führung der laufenden Geschäfte gehören. Zur Disposition stehen dabei auch zwei 0,25 – Stellenanteile, die eine halbe Pfarrstelle ergeben, was „interessant“ klinge, so Pfarrer Ingolf Herbst. Die Verwendung hierfür beschließe allerdings die Stellenplan-Kommission. Der Zustimmung dieser Vereinbarung ging eine fast einstündige Diskussion voraus, in der die Synodalen die Für und Wider auf den Prüfstand stellten. Christine Schulze brach eine Lanze dafür, dass sich durch die Vereinbarung auch die Regionen Greiz und Gera mehr füreinander interessieren. „Neue Wege entstehen beim Gehen“, signalisierte auch Präses Franziska Rohleder die Bereitschaft, dieses „kreative Angebot“ anzunehmen. Christian Kern gestand, dass er ein „schlechtes Gefühl“ dabei habe. In Greiz sind 30 Prozent der Einwohner Kirchenmitglieder, in Gera lediglich acht Prozent, was der säkularisierten Welt einer großen Stadt entspräche, wie es Superintendent Görbert formulierte. In Gera war die Kooperationsvereinbarung bereits am 22. Mai mehrheitlich beschlossen worden. Propst Diethard Kamm, Regionalbischof des Propstsprengels Gera-Weimar, der ebenfalls an der Sondersitzung teilnahm, betonte, dass die Kooperation von beiden Kirchenkreisen gewollt werden muss. 22 der 29 Berechtigten stimmten auch dem Teil 2 der Vereinbarung zu. „Ich werde von Ihrem Gebet getragen“, freute sich Andreas Görbert, der die neue Tätigkeit als „Herausforderung“ sieht, aber auch „Spaß“ daran haben möchte. Nach drei Jahren wird der Dienst durch die beiden Kreiskirchenräte geprüft. Sollten sie einer Fortsetzung zustimmen, verlängert sich die Beauftragung um weitere sechs Jahre. Eines ist sich der Geistliche sicher. „Mit dieser Kooperation zwischen den beiden Kirchenkreisen Gera und Greiz gewinnen wir etwas.“

Antje-Gesine Marsch @27.05.2014