Kreiskrankenhaus Greiz GmbHLuftbild der Kreiskrankenhaus Greiz GmbH Foto: KKH Greiz

Thüringer Kliniken – auch die Kreiskrankenhaus Greiz GmbH – legen Qualität ihrer Behandlung offen
ERFURT/GREIZ. Im neuen Internetportal www.krankenhausspiegel-thueringen.de haben sich 18 Kliniken aus ganz Thüringen zusammengeschlossen, um gemeinsam die Qualität ihrer medizinischen Behandlung zu veröffentlichen. Mit diesem außergewöhnlichen Service haben Patienten, Angehörige und einweisende Ärzte ab heute die Möglichkeit, sich ausführlich über die Qualität der Thüringer Krankenhäuser zu ausgewählten Behandlungen und über die Angebote der Krankenhäuser zu informieren. Thüringen nimmt unter den Flächenländern damit eine Vorreiterstellung ein.
Unter www.krankenhausspiegel-thueringen.de wird die Qualität der Krankenhäuser bei 14 besonders häufigen oder komplizierten Behandlungsverfahren dargestellt, zum Beispiel bei Brustkrebsoperationen, beim Einsatz von Herzschrittmachern, bei Gelenkersatz an Hüfte und Knie oder Bypassoperationen. Der Thüringer Krankenhausspiegel folgt damit einem Bedürfnis der Menschen nach mehr Informationen über die Qualität der Krankenhäuser, denn er bietet patientenverständliche medizinische Informationen und vergleicht auf anschauliche Weise die Qualität der Krankenhäuser untereinander.

Auswertung der Ergebnisse durch unabhängige Prüfgremien
Gezeigt werden die Ergebnisse der Krankenhäuser zu insgesamt rund 150 Qualitätsmerkmalen – jeweils als Schaubild, ergänzt durch Zahlen und erläuternde Texte. Zur schnelleren Orientierung sind die Ergebnisse der einzelnen Kliniken mit einer grünen oder roten Ampel für gute bzw. schlechte Qualität gekennzeichnet und werden mit den Durchschnittsresultaten auf Landes- und Bundesebene verglichen. Dabei zeigt sich, dass die Thüringer Krankenhäuser bei vielen Behandlungsgebieten über dem Bundesdurchschnitt liegen – insbesondere bei Brustkrebsoperationen, in der Gynäkologie und in der Geburtshilfe. Rote Ampeln für qualitative Auffälligkeiten kommen in Thüringen nur selten vor. Christine Kertscher, Leiterin der Landesgeschäftsstelle für Qualitätssicherung Thüringen (LQS) erklärt: „Die im Krankenhausspiegel veröffentlichten Zahlen stammen aus der gesetzlich vorgeschriebenen externen Qualitätssicherung, der sich bundesweit alle Kliniken fortlaufend unterziehen müssen. Die Daten werden nach einheitlichen Vorgaben von unabhängigen Institutionen geprüft und ausgewertet – in Thüringen ist damit die Landesgeschäftsstelle für Qualitätssicherung in Jena beauftragt.“

Schneller Zugriff auf die Informationen
„Die Website ermöglicht einen schnellen Zugriff auf die Qualitätsergebnisse – mit maximal drei Klicks ist man am Ziel“, erklärt Frau Dr. Gundula Werner, Vorstandsvorsitzende der Landeskrankenhausgesellschaft Thüringen, die den Krankenhausspiegel initiiert hat. So erfahren Patienten, denen zum Beispiel eine Hüftgelenkoperation bevorsteht, welche Krankenhäuser wie oft im Jahr ein künstliches Hüftgelenk einsetzen, in welchem Falle eine Operation erforderlich ist, wie häufig in den einzelnen Krankenhäusern Komplikationen auftreten oder wie gut durchschnittlich die Gehfähigkeit bei der Klinikentlassung ist. Andere Qualitätsmerkmale geben Auskunft darüber, ob die erforderlichen Voruntersuchungen durchgeführt worden sind oder wie hoch die Sterblichkeitsraten in den einzelnen Krankenhäusern bei bestimmten Behandlungen sind. Dr. Gundula Werner: „Die Behandlungsqualität einer Klinik ist zwar nicht allein aus diesen Zahlen ablesbar. Doch zusammen mit den Erläuterungen bieten sie Patienten eine solide Orientierungsmöglichkeit, die ihnen – in Abstimmung mit ihrem Haus- oder Facharzt – die Wahl einer geeigneten Klinik erleichtert.“

Thüringen – erstes Flächenland mit Qualitätsportal für Krankenhäuser
Am Thüringer Krankenhausspiegel beteiligen sich bislang 18 Krankenhäuser aus allen Teilen des Bundeslandes, von der kleinen Spezialklinik bis zum Universitätsklinikum in Jena. Weitere Häuser haben bereits die Absicht bekundet, am Thüringer Krankenhausspiegel teilzunehmen. Thüringen ist damit das erste Flächenland in Deutschland, das in einem eigenen Portal die Qualität seiner Krankenhäuser veröffentlicht. Vergleichbare Krankenhausspiegel gibt es bisher nur in den Stadtstaaten Hamburg und Bremen sowie in der Region Hannover. Der Krankenhausspiegel Thüringen wird in den kommenden Jahren kontinuierlich um weitere Behandlungsgebiete und Informationen zur stationären Versorgung erweitert. Die veröffentlichten Daten werden jährlich aktualisiert.

Leistungsfähigkeit der Krankenhäuser weiter steigern
„Es ist nicht das Ziel des Krankenhausspiegels, die besten Kliniken zu ermitteln“, betont Dr. Gundula Werner. Vielmehr werde mit der Offenlegung der Ergebnisse eine weitere Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Krankenhäuser angestrebt: „Die Qualität der Krankenversorgung in den einzelnen Kliniken wird vergleichbar. So entsteht ein gesunder Wettbewerb um die besten Ergebnisse; die Häuser können voneinander lernen und auf Dauer noch besser werden.“ Diese besondere Form der Transparenz soll das Vertrauen der Thüringer Bürger und Bürgerinnen in die Gesundheitsversorgung des Landes weiter stärken und den Gesundheitsstandort Thüringen als Wirtschaftsfaktor noch attraktiver machen.
Ausführliche Informationen über Kliniken und Behandlungsgebiete
Über die laienverständliche Darstellung der Qualitätsergebnisse hinaus bietet das Online-Portal einen weiteren Service: Jede Klinik ist mit einem eigenen ausführlichen Porträt im Krankenhausspiegel vertreten, auf der in übersichtlicher Form wichtige Informationen u.a. über Fachabteilungen, Gütesiegel, Betten- und Patientenzahlen, Services, Mahlzeiten oder Ansprechpartner gegeben werden. Diese individuellen Klinikseiten können über eine interaktive Karte direkt angewählt werden. Außerdem gibt es für jedes im Krankenhausspiegel dargestellte Behandlungsgebiet ausführliche medizinische Informationen über Krankheitsursachen, Risikofaktoren, Symptome, Diagnose- und Therapieverfahren. Patienten können sich so ein umfassendes Bild über das jeweilige Gebiet machen und die Qualitätsergebnisse der einzelnen Krankenhäuser noch besser bewerten.

Weitere Informationen: www.krankenhausspiegel-thueringen.de
Pressemitteilung Kreiskrankenhaus Greiz GmbH @16.05.2014