Kreiskrankenhaus Greiz: Beruf des Chirurgen im FokusAufmerksam folgen die Zehntklässler des Ulf-Merbold-Gymnasiums Greiz den Ausführungen von Chefarzt Dr. med. Jürgen Heyne.

In einem Vortrag sprach der Chefarzt der Klinik für Allgemeine, Gefäß- und Viszerale Chirurgie, Dr. med. Jürgen Heyne, vor Greizer Gymnasiaten zum Beruf des Chirurgen

GREIZ. Achtzehn Schüler der Klassenstufe 10 des Ulf-Merbold-Gymnasiums besuchten im Rahmen ihrer Projektwoche am Freitagvormittag das Kreiskrankenhaus Greiz. Dabei handelte es sich insbesondere um Schüler, die eine medizinische Ausbildung oder ein Studium der Medizin absolvieren möchten.

Nach der Begrüßung durch Ramona Jung von der Geschäftsführung des Hauses in der Empfangshalle wurde das Unternehmen im Konferenzraum vorgestellt und die verschiedenen beruflichen Möglichkeiten in der Kreiskrankenhaus Greiz GmbH offeriert.

Ein Rundgang durch das Röntgendiagnostische Zentrum mit Oberarzt Daniel Knogler gehörte ebenso zum Programm des Vormittags, wie der Vortrag von Dr. med. Jürgen Heyne, dem Chefarzt der Klinik für Allgemeine, Gefäß- und Viszerale Chirurgie.

Anstrengung und Herausforderung zugleich – das zeichnet den Arbeitsalltag eines Chirurgen aus. Obwohl die Chirurgie sehr vielfältig ist, haben alle Chirurgen eines gemeinsam: Sie stehen tagtäglich vor großen Aufgaben, so das Credo des halbstündigen Referats.

„Chirurg ist ein Beruf, der Spaß macht und Erfüllung gibt; immer noch hochaktuell und attraktiv für junge Mediziner, der zudem eine ideale Symbiose aus manuellen Fähigkeiten mit umfangreichem medizinischem Wissen darstellt“, betonte Dr. Heyne.
Chirurgen verstehen sich deshalb auch als sterile Handwerker. Um diese Kunstfertigkeit zu erlernen, liege allerdings ein langer und schwerer Ausbildungsweg vor den künftigen Studenten. Mit allen Höhen und Tiefen, wie der Mediziner weiß. Er verschweigt dabei auch nicht, dass die ersten beiden Jahre bis zum Physikum die schwersten seien. Möchte man als Chirurg tätig sein, muss man nach seinem medizinischen Studium eine Weiterbildung von weiteren sechs Jahren absolvieren. Als Chirurg könne man in den Bereichen Visceral-, Gefäß-, Thorax- und Unfallchirurgie arbeiten. Er selbst habe sich mit 42 Jahren seiner letzte Prüfung gestellt, beschreibt Dr. med. Heyne, dass das Lernen auch als Arzt nie vorbei sei.

Dabei solle nicht nur Lehrbuchwissen an den Beruf heranführen, denn das eine ist die Theorie, das andere die Praxis, wie der Mediziner anhand eines Tagesablaufs demonstrierte, der offeriert, welch großes Aufgabenspektrum ein Chirurg abzudecken hat.
Dazu gehören etwa die Frühvisite, das Operieren ab 8 Uhr– oft bis zum späten Nachmittag – aber auch eine äußerst umfangreiche Verwaltungsarbeit, Gespräche mit Angehörigen und die Planung für den kommenden Tag. „Wir sind nicht nur Ärzte, die eine Diagnose erstellen und Therapien einleiten, sondern auch psychologische Berater“, führt der Mediziner aus.

Wer den Beruf des Arztes als Statussymbol sehe oder die finanzielle Einkommenssituation voranstelle, sei für diese Aufgabe nicht geeignet. Mit ganzem Herzen für den Patienten da sein, ihn immer in den Mittelpunkt allen Handels zu stellen und vor allem, ihn ernst zu nehmen, nennt der Chefarzt als oberste Prämissen seines Berufes. Dabei habe ihm der Ausspruch Dr. Georg Wichmanns stets den Weg gezeigt:
„Des Kranken Wohl ist oberstes Gebot.“

Die Gymnasiasten folgten den Ausführungen des Mediziners mit großem Interesse. Vor allem die persönlichen Erfahrungen, die Dr. Heyne anschaulich und mit entwaffnender Ehrlichkeit offerierte, beeindruckten die Schüler. Sich für den Beruf des Chirurgen zu begeistern, gab der Chefarzt den jungen Leuten mit auf den Weg. Auch für Praktika würden die Türen des Greizer Krankenhauses immer weit offen stehen.

Antje-Gesine Marsch @20.01.2018