Kulturelle Vielfalt gelebtInternational zeigt sich das JazzWerk-Orchester bei seinem Auftritt zum Welttag der kulturellen Vielfalt.

Mit einem großen Fest feierten die Greizer und ihre Gäste im Schlossgarten und auf dem Kirchplatz die kulturelle Vielfalt

GREIZ. „Mit großartigen Menschen kann man großartige Dinge tun“, weiß Martina Högger aus gelebter Überzeugung. Vollauf zufrieden zeigt sie sich mit dem Verlauf des Welttags der kulturellen Vielfalt, der am Samstag unter dem Motto “Greiz feiert” zum ersten Mal auch in der Schloss-und Residenzstadt mit einem riesigen Fest begangen wurde.

Alle Fäden liefen bei der Greizerin zusammen, die das Zusammenwirken der Vereine, Kirchen, Theatergruppen, Verbände und des Diakonievereins mit großer Freude begrüßte. Vereine und zahlreiche Partner boten an diesem Tag ein Programm, das die kulturelle Vielfalt in Greiz widerspiegelte. Wie Bürgermeister Gerd Grüner (SPD) zur Eröffnung sagte, sei Kultur ein Verbindungsglied zwischen den Völkern – genau diese Vielfalt habe man zur Kenntnis genommen und lebe sie gemeinsam. Den ganzen Nachmittag wurde gefeiert, gegessen, getrunken, gespielt, Musik gehört, das kunterbunte Bühnenprogramm mit zahlreichen kleinen und großen Akteuren verfolgt – und letztlich sogar getanzt. „Ein junger Flüchtling nahm ein dreisaitiges kurdisches Instrument in die Hand und spielte – plötzlich begannen die Leute zu tanzen“, so Martina Högger.

Zum ganz besonderen Augenblick avancierte der Moment, als unter den Klängen des Michael-Jackson-Songs „Heal the world“ 500 bunte Luftballons in den Frühlingshimmel schwebten – just genau zum Zeitpunkt, als das rechte Thügida-Bündnis die Schlossbrücke überquerte. „In diesem Moment entlud sich die Spannung der Festbesucher. Mit einem lauten Freudenschrei feierte man das kulturelle Miteinander und das friedliche Zusammenleben der Menschen. Ich habe in den Augen vieler Gäste und selbst gestandener Männer Tränen gesehen“, wie Martina Högger bewegt erzählt. Einen besonderen Dank spricht sie allen an der Vorbereitung des Festes Beteiligten aus – auch den jungen Flüchtlingen, die beim Aufräumen halfen.

Stimmen zum Fest:

Heike Taubert, stellv. Thüringer Ministerpräsidentin
„Ich finde es bemerkenswert, dass so viele Akteure dieses tolle Fest gestalten. Ich bin hier, um zu zeigen, dass die Stadt Greiz weltoffen ist und die Bürger alle Menschen, gleich welcher Nation oder Religion, herzlich willkommen heißen.“
Peter Schmidt, Vorstand Verein Alte Papierfabrik Greiz
„Ein einmaliges Ding, was ich so in Greiz noch nicht erlebt habe: eine völlig unkomplizierte Zusammenarbeit und wahnsinnig harmonisch. Ich bin stolz auf meine Stadt – diese Aktion macht Lust auf mehr. Der Thügida-Aktion wurde keinerlei Aufmerksamkeit geschenkt. Auch ich fand es extrem emotional, als die Luftballons unter einem gemeinsamen Aufschrei in den Himmel flogen. Ein erhebendes Gefühl.

Steffi Schäfer, Verein GreizErleben:
„Was mich sehr berührte, war die Luftballonaktion. Das war Gänsehaut pur. Wir haben uns sehr über die große Anzahl an teilnehmenden Vereinen und natürlich die vielen Gäste gefreut. Das Programm war erste Klasse. Es war ein Herz erwärmendes und vor allem friedliches Fest. Ein Miteinander verschiedener Kulturen. So wie es sein soll.“
Stephan Marek, Verein the.arter, Greiz:
„Es war eine gelungene Veranstaltung, die gezeigt hat, dass die Greizer nicht nur wollen, sondern auch können – gemeinsam und für die Sache – mit der richtigen Kommunikation. Der Tag war entspannt, bunt und einfach schön und das bei wunderbarem Sonnenschein. So kann man ruhig, aber bestimmt ein Zeichen für Toleranz, Weltoffenheit und Demokratie setzen und der bunte Tupfen mit den Luftballons war einfach der Herzmoment schlechthin.“

Jan Popp, Vorstand GreizErleben:
„Als Vorsitzender des Vereins GreizErleben möchte ich betonen, dass unser Verein genau dieses Ziel verfolgt: solche Veranstaltungen auf die Beine zu stellen, um das Miteinander zu stärken. Ich bin sehr stolz auf das, was wir gestern gemeinsam erreicht haben. Alle haben sich voll ins Zeug gelegt. Es war einfach ein wunderschöner Tag mit netten Gesprächen, Erfahrungen und Erlebnissen – überall blickte man in lächelnde und strahlende Gesichter. Selbst am Ende der Veranstaltung, als die Organisatoren sichtlich entkräftet waren, dauerte es lediglich eine Stunde und der gesamte Festplatz war beräumt. Hier halfen Gäste, egal ob aus Greiz oder weiter her und viele Asylbewerber. Ein großer Dank gilt der Energieversorgung, dem Landratsamt und der Stadt Greiz sowie der Organisatorin, Martina Högger.

Frank Brettfeld, Präsident 1. FC Greiz:
„Toll, was Greiz alles kann. Trotz weniger Wochen Vorbereitungszeit wurde mit Hilfe vieler ehrenamtlich Tätiger ein tolles Fest organisiert. Mein Respekt gehört der Initiatorin, Martina Högger, die mit viel Enthusiasmus und Liebe fürs Detail viele Helfer überzeugte. Für unseren Verein stand aber schon im Vorfeld fest, dass Sport und Kultur die besten ‚Brückenbauer‘ zwischen unterschiedlichen Kulturen sind. Dies hat dieses tolle Event erneut verdeutlicht.“

Thomas Hönsch, Vorstand Bürgerinitiative „Weil wir Greiz lieben“:
„Wenn in Greiz über zwanzig Vereine, Privatpersonen, Organisationen, Firmen und freiwillige Helfer so etwas auf die Beine stellen können, dann fällt es einem umso leichter, stolz auf diese Stadt und ihre Menschen zu sein.“

Antje-Gesine Marsch @22.05.2016