Website-Icon Vogtlandspiegel

„Lass uns Wunder sein…“ – Eröffnungsspektakel des Greizer Theaterherbstes

"Lass uns Wunder sein..." - Eröffnungsspektakel des Greizer Theaterherbstes

Szene aus dem Eröffnungsspektakel des 27. Greizer Theaterherbstes "Lass uns Wunder sein" - Regie: Marie Rodewald

Vor und in der Vogtlandhalle Greiz fand am Donnerstagabend das Eröffnungsspektakel des XXVII. Greizer Theaterherbstes statt

GREIZ. „Ihr seid gelinkt worden. Alles nur Show“, erklärte Hans-Michael „Siggi“ Steinberg alias Bruno am Donnerstagabend vor der Vogtlandhalle Greiz, als dort das Eröffnungsspektakel des XXVII. Greizer Theaterherbstes über die Stufen ging.
Bruno hatte vor 24 Stunden Selbstmord begangen, eine für ihn angesetzte Mahnwache mit Blumenkindern und Teddys eskalierte.
Polizei, Vermummte, Brandbomben, Wasserwerfer, Sirenengeheul, Schlagstöcke, Gewalt – das ganze Besteck – untermalt mit Rio Reisers „Macht kaputt, was euch kaputt macht“…
Ebenfalls an den Ton Steine Scherben-Frontmann angelehnt, der Name des Stückes „Lass uns ’n Wunder sein..“
Über hundert Mitwirkende gestalteten unter Regie von Marie Rodewald den Auftakt des sozio-kulturellen Festivals, das in den nächsten zehn Tagen eine Reihe eigener Inszenierungen aus den Werkstätten und Gastspiele präsentiert.
Sicher ist Kunst einer der ureigensten Möglichkeiten sich auszudrücken, auch zu provozieren. Die Flut von Nachrichten über Terror, Leid und Tod konfrontiert die Menschen täglich. Den meisten gelingt es, diese Themen auf Distanz zu halten; man gewöhnt sich an schreckliche Ereignisse, die zum größten Teil weit weg stattfinden. Die Action-Szenen vor der Vogtlandhalle glichen allerdings denen, die in Deutschland derzeit reell an der Tagesordnung sind – und wirkten so gar nicht theatralisch. Auch an einen Songtext angelehnt, stieg dabei die Frage auf: Wie weit ist Köthen?

Vor dem polarisierenden Stück hatte der künstlerische Leiter, Martin Heesch, das Festival eröffnet und unter anderem Thüringens Finanzministerin Heike Taubert (SPD) – und zudem Werkstattpatin -, den 1. Beigeordneten der Greizer Landrätin, Heinz Klügel (CDU) und Dr. Michael Grisko von der Sparkassen-Stiftung Hessen-Thüringen begrüßt.
Bürgermeister Alexander Schulze (parteilos) gab seiner Freude Ausdruck, dass er nicht nur seine „Feuertaufe“ als Schauspieler im „Greizer Tatort“ bestanden hatte, sondern dankte auch den Greizer Stadträten, dass sie der Unterstützung des Theaterherbstes mit 10.000 Euro zugestimmt hatten.

Antje-Gesine Marsch @15.09.2018

Die mobile Version verlassen