Pflegeheim "An der Schlossbrücke"Gutachterin Ursula Liske (l.) im Gespräch mit der Leiterin des Pflegeheims "An der Schlossbrücke", Birgit Farr.

Greizer Seniorenpflegezentrum „An der Schlossbrücke“ bewirbt sich zum zweiten Mal um das Zertifikat „Grüner Haken der Verbraucherfreundlichkeit
GREIZ. Zum zweiten Mal bewirbt sich das Seniorenpflegezentrum „An der Schlossbrücke“ um das Zertifikat „Grüner Haken der Verbraucherfreundlichkeit. Dazu weilte die ehrenamtliche Gutachterin der BIVA e.V., Ursula Liske am Freitag vor Ort. Der Verein ist ein unabhängiger Selbsthilfeverband, der sich seit 1974 für die Stärkung der Rechte der Bewohner aller Heimarten und Wohnformen einsetzt und bis heute die einzige bundesweite Interessenvertretung für Menschen ist, die Wohn- und Betreuungsangebote im Alter und bei Behinderung in Anspruch nehmen. Über einhundert Fragen brachte Frau Liske mit, die zur Autonomie und Selbstbestimmung der Heimbewohner, zur Teilhabe am Leben und zur Menschenwürde gestellt wurden. Zunächst stand ein Gespräch mit der Leiterin der Einrichtung, Birgit Farr auf dem Programm, dann folgte ein Rundgang durch das gesamte Objekt und abschließend tagte der Heimbeirat. „Wir wollen die Lebensqualität der Bewohner prüfen“, nannte Ursula Liske als Grund der Zusammenkunft mit Gisela Nitsch, Thekla Grühn, Lucie Heyne, Heinz Schobert und der Vorsitzenden des Heimbeirates, Hildegard Manger. Die Senioren, denen durch die Wahl im Januar dieses Jahres ein Mitwirkungsrecht in allen Angelegenheiten des Heimes gewährleistet wird, gaben bereitwillig und ausführlich Antwort auf die gestellten Fragen, etwa Nehmen die Heimleitung und das Personal Ihre Wünsche ernst?, Wie sieht der Speiseplan aus?, Sind Sie zu den Pflegesatzverhandlungen gehört worden? oder Kann man pflegerische Leistungen auch ablehnen? In einem waren sich die Mitglieder des Heimbeirates einig: Wir haben beim Einzug unser eigenes „Ich“ nicht an der Türe abgegeben, wie es Heinz Schobert formulierte. Das selbstbestimmte Leben der Heimbewohner sei gewahrt, ob beim Empfangen von Besuch, der Zeit des Aufstehens und Zubettgehens oder der Verpflegung. Gern schauen die Senioren auf das Sommerfest zurück, das sie im Vorfeld gemeinsam mit der Heimleitung besprachen und durchführten: Es war sehr gut organisiert, sagte Hildegard Manger und sprach damit wohl allen Bewohnern aus dem Herzen. Auch am gemeinsamen Mittagessen nahm Ursula Liske teil. Ich sitze mit am Tisch, kann mich unterhalten, alles beobachten und so einen persönlichen Eindruck gewinnen. In etwa vierzehn Tagen wird die Heimleitung Bescheid bekommen, ob sie den Grünen Haken des Vorjahres erfolgreich verteidigen konnten. Die Begutachtung erfolgt jährlich, das ist ein guter Turnus, so Ursula Liske.

Antje-Gesine Marsch @04.07.2012