Lessingschule Greiz: Arbeitsgemeinschaft DRK besucht KreiskrankenhausIm Rahmen des Projekttages stattete die Arbeitsgemeinschaft DRK der Lessingschule Greiz dem Kreiskrankenhaus Greiz einen Besuch ab. Oberarzt Daniel Knogler führte die Fünftklässler durch die Radiologie.

Anlässlich des Projekttages der Lessingschule Greiz besuchte die Arbeitsgemeinschaft DRK das Kreiskrankenhaus Greiz

GREIZ. „Einatmen, ausatmen, nicht mehr atmen“ – diese Anweisung der Medizinisch-technischen Radiologieassistentin (MTRA) hat wohl jeder schon einmal gehört, der geröntgt wurde.
Auch die acht Kinder der Arbeitsgemeinschaft DRK der Lessingschule, die mit ihrer ehrenamtlichen Ausbilderin Caroline Riedel im Rahmen ihres Projekttages das Kreiskrankenhaus Greiz besuchten, hatten diese Worte schon einmal gehört.

Station machten die Fünftklässler in der Radiologischen Abteilung, wo sie von Oberarzt Daniel Knogler herzlich empfangen wurden. Er demonstrierte die Wirkungsweise eines Röntgengerätes und brachte einen kleinen, braunen Teddy-Patienten herein. „Er hat Bauchweh“, erklärte der Mediziner den Kindern, „deshalb muss er geröntgt werden.“
„Einatmen, ausatmen, nicht mehr atmen“ lautete auch beim Plüschtier die Anweisung der MTRA, die das Bärchen auch strikt befolgte.
Nachdem das Röntgenbild auf dem Monitor erschien, war schnell klar, warum Teddys kleiner Bauch schmerzte: Er hatte eine Büroklammer verschluckt.

Einige der Kinder waren schon einmal mit dem Flugzeug unterwegs und wussten, dass sie auf dem Flughafen durchleuchtet werden. Um zu verdeutlichen, mit welchen Mitteln der Zoll arbeitet, hatte der Mediziner einen Koffer mitgebracht, der nach dem Durchleuchten Merkwürdiges zeigte: neben Gummibärchen wollte der Arzt sogar eine Gabel, Schere und Spritze „schmuggeln“.
Auch den Computertomographen zeigte der Radiologe den aufmerksamen Kindern. Die Computertomographie, kurz CT, ist ein Röntgenverfahren, mit dem der menschliche Körper in Querschnittbildern dargestellt wird, so die Erklärung von Daniel Knogler. „Als ob man eine Salami aufschneidet“, so die heitere Ergänzung.

Kernspintomographen, so der Radiologe weiter, arbeiten anders als Computertomographen – nicht mit Röntgenstrahlen, sondern mit sehr starken Magnetfeldern. Wer eine solche Untersuchung vor sich hat, muss genaue Anweisungen befolgen, darf keine Piercings oder Ohrringe tragen. Auch sollte keiner geschminkt in einen Kernspintomographen gehen, weil die Schminke Metallpartikel enthalten kann, so dass es auf der Haut heiß wird. Auch Tattoos können schmerzhaft brennen, erklärte der Arzt den Schülern.

Eine Station in der Radiologischen Abteilung hatte die wissbegierigen Kinder auch in den Seminarraum geführt, in dem sich täglich die Fachärzte der Chirurgie und Radiologie treffen, um gemeinsam über Behandlungsmöglichkeiten von Patienten zu sprechen, deren Befund auf einer Leinwand zu sehen war.

Oberarzt Knogler zeigte den Kindern zum Beispiel einen Arm, eine Lunge oder eine klassische Angiographie, eine radiologische Untersuchungsmethode, mit der Blutgefäße dargestellt werden können.
Viele Fragen musste der geduldige Arzt beantworten – jeder Schüler wusste mit Beispielen aus der eigenen Familie aufzuwarten.

Auch nicht-radiologische Bereiche schnitt der Mediziner an: etwa, wer – außer dem Arzt – der Schweigepflicht unterworfen ist; auch die Frage, welche Fächer in der 5. Klasse auf dem Stundenplan stehen und ob jeder der jungen Sanitäter in der Lage ist, einen Verletzten in die stabile Seitenlage zu bringen, wurden gestellt.
„Die Mädchen und Jungen waren sehr aufgeschlossen und interessiert“, resümierte Oberarzt Knogler zum Schluss. Und lächelnd in Richtung Caroline Riedel gewandt: „Die können alle bei uns anfangen.“

Antje-Gesine Marsch @17.02.2017