Lesung mit Wilfried Pucher im Greizer Bücherwurm

Traum oder wahres Leben
Wilfried Pucher stellt in Greizer Buchhandlung „Bücherwurm“ Joachim R. Steudels Buch vor

Lesung mit Wilfried Pucher im Greizer Bücherwurm
Schauspieler Wilfried Pucher (l.) und Autor Joachim R. Steudel
Greiz. Das Buch macht süchtig. Ich habe es innerhalb von zwei Tagen verschlungen, gestand der Schauspieler Wilfried Pucher am Freitagabend, als Barbara Jugel vom Bücherwurm zur Lesung einlud. Traum oder wahres Leben titelt der Band des Zoghausers Joachim R. Steudel, der den Vortrag jedoch in die Hände des erfahrenen Rezitators gelegt hatte. Es handelt sich dabei um den Debütband von Steudel, der von einem deutschen Unternehmer Günter Kaufmann handelt, der nach tragischen Ereignissen und einem Selbstmord oder einem versuchten? – in das mittelalterliche China zu den Shaolin-Mönchen kommt und in Meditation und verschiedenen Kampfarten unterrichtet wird. Bildreich und in schöner Sprache entführt Joachim R. Steudel in das Geschehen und schildert ausdrucksstark verschiedene Charaktere, Begebenheiten und bringt dabei auch viele Lebensweisheiten ins Spiel. Schon in der Schulzeit habe er begonnen zu schreiben, wie der 53-Jährige EDV-Fachmann berichtet. Damals seien es vor allem Science-Fiction-Erzählungen gewesen; später kurz vor der Wendezeit habe er sich intensiv mit philosophischen Betrachtungen beschäftigt. Der Daoismus die Lehre des Weges habe ihn dabei besonders beeinflusst. Obwohl er bislang noch nicht in China war, interessiere ihn das Land so sehr, dass er sich wünsche, einmal dorthin zu reisen. Doch Steudel weiß genau, dass Ruhe in dieser Form dort nie mehr finden sei. In China ist alles kommerziell geworden und hat mit dem Mittelalter nichts mehr zu tun, wie Joachim R. Steudel sehr bedauert. Dass am Ende des spannenden Buches viele Fragen offen bleiben, ist gewiss beabsichtigt. Ich habe den zweiten Band bereits gelesen, wie Wilfried Pucher lachend zugibt und Neugier auf die Fortsetzung schürte. Zuvor hatte der Schauspieler einige Extrakte aus dem Band vorgetragen.
Antje-Gesine Marsch @12.10.2012