Matthias Grünert und Günter »Baby« Sommer in musikalischem DialogFrauenkirchenkantor Matthias Grünert (l.) und Jazzmusiker Günter »Baby« Sommer.

Tosender Beifall und stehende Ovationen für die beiden Musiker
GREIZ. Das Greizer Konzertpublikum hat schon eine Menge erlebt – auch in der Stadtkirche „St. Marien“. Wenn zu Musik mit Frauenkirchenkantor Matthias Grünert und dem legendären Free-Jazz-Schlagzeuger Günter „Baby“ Sommer geladen wird, weiß der Zuhörer im Grunde, was ihn erwartet. Am Montagabend stand die Veranstaltung, zu der Harald Seidel mit edlem Zylinder – im Rahmen der Projektreihe „Prominente im Gespräch“ bat, ganz im Zeichen des frechen Rosenmontags. Mit der gewaltigen Toccata und Fuge BWV 565 gab Matthias Grünert, von 2000 bis 2004 Kantor an der Stadtkirche St. Marien, seine musikalische Visitenkarte ab. Der unverwechselbare Drive, den Günter Baby Sommer seinem Schlagzeug und allen möglichen Percussion-Instrumenten abgewinnt, zog die Zuhörer im mit etwa 600 Besuchern voll besetzten Gotteshaus von Beginn an in seinen Bann. Die beiden Ausnahmekünstler traten anschließend in musikalische Korrespondenz und improvisierten über verschiedene Themen. Dass es dabei trotz des hohen musikalischen Niveaus beider Musiker nicht bierernst zuging, versteht sich von selbst. Ganz gleich, ob im Dialog mit dem Frauenkirchenkantor oder mit Horn und Schalmei Günter Baby Sommer verstand es, die Gäste mit seiner lässigen Art und seinem Können auf höchstem Niveau bestens zu unterhalten. Selbst der Schlagzeughocker, den er sich versehentlich mit der falschen Seite nach vorn gerichtet hatte, floss als Gag ins Programm ein. Stehende Ovationen und tobender Applaus waren der Dank des Publikums an die beiden Künstler, die es sich nicht nehmen ließen, mit Der Mond ist aufgegangen einen wunderbaren Abschied zu kreieren.
Zu Beginn der Veranstaltungen wurde Matthias Grünert eine besondere Ehre zuteil. Dr. Hans-Georg Hunger, Gründungspräsident des Lionsclubs Greiz verlieh dem Frauenkirchenkantor die Ehrenmitgliedschaft. In all den Jahren in Dresden war die Brücke nach Greiz nie abgerissen. Er ist immer noch eng mit der Stadt verbunden, so Frau Gutmann, die den Kontakt zum Frauenkirchenkantor hergestellt hatte.
Unterstützt wurde der Abend von Thüringens Ministerin für Soziales, Familie und Gesundheit, Heike Taubert; der Evangelischen Kirche Greiz; der Sparkasse Gera-Greiz; der Zeitungsgruppe Thüringen (TA, OTZ, TLZ); Harald Jatho; (GAT Greizer Automatisierungstechnik GmbH); S-Druck Gottesgrün; Christian Stark und dem Lionsclub Greiz.

Antje-Gesine Marsch @05.03.2014