Wilfried Pucher und musikalische Gäste präsentierten Programm Heiter weiter in Kleingeraer RittergutLanganhaltender Beifall der Gäste krönte das Programm. v.l. Ronny Kerl, Ralf Dietsch, Antje-Gesine Marsch und Wilfried Pucher.

Wilfried Pucher und musikalische Gäste präsentierten Programm Heiter weiter in Kleingeraer Rittergut

KLEINGERA. Nein, eine „Buchvorlesung“, wie man sie auf dem Plakat ankündigte, würde an diesem Abend nicht stattfinden. Das sagte Wilfried Pucher zu Beginn der Veranstaltung „Heiter weiter“, die am Freitagabend im voll besetzten Vereinsraum des Kleingeraer Rittergutes stattfand. Stattdessen wollte der bekannte Mime einige Geschichten zum Besten geben, sowie seinen Lieblingsautoren Goethe und Strittmatter die Ehre erweisen. In Puchers Ahnentafel sei urkundlich nachgewiesen, dass einer seiner Vorfahren auf dem Gut lebte, so dass er sich gleich „wie zu Hause“ fühlte.

Überhaupt hatte der in Hainsberg bei Langenwetzendorf lebende Schauspieler von Beginn an die Lacher auf seiner Seite, wobei er es verstand, auch nachdenkliche Akzente zu setzen. Rezitierte er zunächst Otto Reutters Couplet „In fünfzig Jahren ist alles vorbei“ – und versetzte den Gästen des Abends in einer selbstverfassten Zeile einen Seitenhieb ..und hast du kein Geld für`s Rittergut.. – brachte er auch Goethes Gedicht „Das Göttliche“ zu Gehör, dessen Anfangszeilen „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut“ wohl in jedem Poesiealbum zu finden sind. Aus Strittmatters „Der Laden“ trug er die Seiten 80 und 81 vor – natürlich auswendig. Auch dem Heimatdichter Dr. Gottfried Doehler (1863-1943) war ein Teil des Programms gewidmet.

Mit einigen Versen erinnerte er an den Schriftsteller, Kunstsammler und Gründer der Staatlichen Bücher- und Kupferstichsammlung in Greiz, der auf dem Rittergut Kleingera geboren wurde. Die Sage, wie die Pest nach Kleingera kam und Kurpfuscher Petzold die Krankheit verpflockte und durch den Aberglauben der Menschen diese um ihr Geld brachte, wurde von Wilfried Pucher ebenso vorgetragen. Das Staunen der Gäste war groß; hatten die meisten doch davon noch nichts gehört. Das unterhaltsame Programm wurde auch musikalisch bereichert: Das Gitarrenduo Ralf Dietsch/Ronny Kerl interpretierte einige schwungvolle Stücke; Sängerin Antje-Gesine Marsch stimmte mit Volks-und Frühlingsliedern auf den nahenden Lenz ein. Herzlicher Applaus krönte das anderthalbstündige Programm. äußerst zufrieden zeigte sich auch Patrick Schulz, Vorsitzender des Vereins zum Erhalt des Rittergutes e.V.Wir freuen uns sehr, dass heute so viele Leute den Weg zu uns fanden. Auch wenn die Zukunft des Ritterguts besiegelt scheint, tat das der Freude an diesem Programm keinen Abbruch. Es war ein toller Abend, sprach Verena Rank den Gästen aus dem Herzen.

Anna-Lena Marsch @24.03.2012