Meisterschaften im Streckensegelfliegen in Greiz-ObergrochlitzJugendwart Caroline Peinl, der Stellv. Vorstand Uwe Peinl (r.) sowie die beiden jüngsten Teilnehmer der Meisterschaft, Sebastian Barth (2.v.r.) und Martin Thiele aus Mühlhausen

Immer Hals-und Beinbruch – Über eine Woche lang wetteifern Segler um den Sieg im Streckensegelflug

GREIZ-OBERGROCHLITZ. Seit Ende letzter Woche hat sich der Flugplatz in ein riesiges Camp verwandelt: Zelte und Wohnwagen säumen das Gelände, Kinder kurven mit Fahrrädern herum, man sitzt in kleinen oder größeren Runden gemütlich zusammen uns spricht vor allem über eines: das Wetter. Heute konnten wir nicht starten, die Prognosen waren nicht gut, sagte Caroline Peinl, Jugendwart des Luftsportvereins Greiz e.V. am Sonnabendnachmittag. Vom vergangenen Freitag bis kommenden Sonntag veranstaltet der Club im Rahmen der Euregio Egrensis die X. Segelflugmeisterschaften im Streckensegelflug und gleichzeitig die 21. Thüringer Landesmeisterschaft.

Angemeldet sind 45 Segler und vier Schlepper, die aus Thüringen, Sachsen und der Tschechei angereist sind und zum großen Teil ihren Jahresurlaub einplanten, um hier dabei sein zu können. Am Sonntagmorgen fand wie immer um 10 Uhr das sogenannte Briefing statt, wobei die Piloten die Tagesaufgabe festlegen, diskutieren und vor allem das zu erwartende Wetter besprechen. Heute herrscht hervorragende Thermik, wir werden fliegen, teilte der stellvertretende Vereinsvorstand Uwe Peinl dann am Vormittag mit. Nach zwei Tagen in Wartestellung konnte nun die erste wertbare Disziplin in allen drei Wettbewerbsklassen absolviert werden. Gegen 12 Uhr erfolgte der Start bei herrlich blauem Himmel mit Quellwolken. Geflogen wird in drei Klassen, erklärt Caroline Peinl – gewertet nach einem speziellen Punktesystem. Optimaler Streckenflug bedeute vor allem, eine vorher festgelegte Strecke mit möglichst hoher Geschwindigkeit und in einer festgelegten Zeit eine maximale Strecke in einem begrenzten Flugraum zurückzulegen.

Die Phasen beinhalten den Höhengewinn im thermischen Aufwind, den Geradeausflug zwischen den Aufwinden und den Zielanflug. Jeder Segler müsse drei Wertungsflüge absolvieren, wobei der Flug dreidimensional aufgezeichnet und von einer Jury bewertet werde. Unterstützung bekommen die Meisterschaften von der Euro Egrensis. Die Prämisse beinhaltet vor allem, den Luftraum der deutsch-tschechischen Grenze durch den Abbau bestehender politischer und bürokratischer Hindernisse nutzbar zu machen. Segelflieger aus den früher abgegrenzten Regionen Sachsen, Bayern, West-Böhmen und Thüringen sollen sich kennen lernen und die freundschaftlichen Kontakte vertiefen, ergänzt Uwe Peinl.

Bis vor etwa vier Jahren sei der Flug nach Tschechien noch nicht möglich gewesen, erinnert sich Thomas Güldner aus Plauen, der die positive Entwicklung mehr als begrüßt. Am Sonntag wurden in der allgemeinen Klasse 311 Kilometer, der großen Clubklasse 229 Kilometer und der kleinen 187 Kilometer avisiert. Von 18 Piloten in der allgemeinen Klasse kamen siebzehn, von 16 Piloten der großen Clubklasse sieben und der kleinen von 11 Piloten sechs wieder auf dem Obergrochlitzer Flugplatz an. Alle anderen Landungen waren Außenlandungen, erklärt dazu Uwe Peinl. Mit dem ersten wertbaren Wettkampftag sei man mehr als zufrieden gewesen. Das Wetter habe gehalten, was es versprochen hat und überhaupt sei alles perfekt gelaufen.

Antje-Gesine Marsch @12.08.22012