Website-Icon Vogtlandspiegel

Merlin Sewina und Lucas Kahnt sind Mitteldeutsche Meister

Die ersten Mitteldeutschen Meisterschaften der Ringer in diesem Jahr wurden in Jena durchgeführt.

Lucas Kahnt (blaues Trikot)
Lucas Kahnt (blaues Trikot), RSV Rotation Greiz war bei den mitteldeutschen Meisterschaften nicht zu bezwingen.
Foto: Erhard Schmelzer
GREIZ/JENA. Zur Austragung kamen die Titelkämpfe der Junioren und der Jugend Altersklasse B jeweils in beiden Stilarten. Insgesamt starteten 156 Sportler aus 45 Vereine, die aus Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern kamen. Einige Einzelsportler aus anderen Landesverbänden komplettierten das Teilnehmerfeld. Bei den Junioren gingen im freien Stil drei Sportler für den RSV Rotation Greiz an den Start. Der leichteste war Merlin Sewina (60 kg), der in der ersten Runde auf Christian Borgwardt vom KAV Mansfelder Land traf. Der Greizer hatte seinen Gegner bereits im Zweitligakampf 2012 deutlich bezwungen und dominierte auch diesmal klar. Schon nach 90 Sekunden stand sein Überlegenheitssieg von 10:0 fest. Für seinem 11:1 Sieg über den Neubrandenburger Schamal Batalov benötigte er 2:30 Minuten. Auch der Sechste der deutschen A-Jugend-Meisterschaften Tom Laerz aus Luckenwalde war schon nach 60 Sekunden mit 10:0 geschlagen. Sven Lieberamm, der mit Andreas Mattern die Greizer Ringer betreute, lobte vor allem die vielseitigen technischen Mittel des verdienten Goldmedaillengewinners. Bei Toni Krassow (66 kg) stimmte der kämpferische Einsatz ebenfalls, allerdings hat er in technischen Belangen einen gewissen Nachholbedarf. Die 13:17 Niederlage gegen den späteren Bronzemedaillengewinner, den Kieler Fatih Dudaev, war durchaus zu vermeiden. Nach einer weiteren Niederlage musste er leider das Turnier verletzungsbedingt aufgeben.
Im Gewichtslimit bis 74kg startete nicht nur Maximilian Kahnt sondern auch Daniel Sartakov, der für seinen Heimatverein SV Luftfahrt Berlin bei Einzelturnieren die Ringerschuhe schnürt. Der Ausflug des A-Jugendlichen Maximilian Kahnt in den Juniorenbereich ist für seine Entwicklung die absolut richtige Entscheidung. Im nordischen Turnier (System Jeder gegen Jeden) musste er fünfmal auf die Matte und wurde hart gefordert. Anfänglich mit einigen Problemen gegen den drei Jahre älteren Tim Pistorius (Aue) kam er beim Stande von 15:12 kurz vor Schluss zum Schultersieg. Nach einer Niederlage gegen den zwei Jahre älteren Steven Müller (Luckenwalde) folgte ein schneller 10:0 Erfolg über den Hamburger Mahammadali Ahmmadi. Mit dem Pausaer Andre Becher wurde ein weiterer zwei Jahre älterer Kontrahent 10:0 bezwungen. Lediglich gegen Ligateamkamerad Daniel Sartakov war kein Kraut gewachsen. Wie Maximilian erging es auch den restlichen Gegnern von Daniel Sartakov, der alle Kämpfe noch in der ersten Kampfhälfte mit technischer Überlegenheit und ohne eigenen Punktverlust für sich entschied. Goldmedaille für Daniel Sartakov, Bronze für Maximilian Kahnt. Artem Grinko, ebenfalls mit Einzelstartrecht für seinen Heimatverein SV Luftfahrt Berlin ausgestattet, startete in der Gewichtsklasse bis 84kg, wo auch fünf Kämpfe zu bestreiten waren. Gegen Alexander Gilewitsch (Artern), Alexander Wobser (Magdeburg), Robin König (Leipzig) und Rashid Ali (Mansfelder Land) sammelte Artem genügend Wertungen, um die technische Überlegenheit zu erreichen. Sein Trainer sah besonders seine Angriffsführung im Bodenkampf in letzter Zeit deutlich verbessert. Seine gute Vorstellung wurde nur durch den völlig verschlafenen Kampf gegen Mohamed Gunaew (Hamburg) getrübt, bei dem er eine unnötige Schulterniederlage einstecken musste. Am Ende erkämpfte Artem Grinko die Silbermedaille.
In den letzten Bundesligakämpfen wurde Lucas Bast wegen einer Fußverletzung im Greizer Team schmerzlich vermisst. Bei den mitteldeutschen Titelkämpfen war er wieder an Deck, startete aber für seinen heimischen RSV Hansa 90 Frankfurt/Oder, für den er auch bei den deutschen Meisterschaften an den Start gehen wird. Erstmals im 74kg Limit antretend hatte er einige Schwierigkeiten mit körperlich überlegenen Gegnern. So unterlag er gegen den Bayern Felix Pflauger (Burgebrach) sowie den Thalheimer Alois Stürmer. Gegen Tim Bitterling (Frankfurt/Oder), Nick Ratayczak (Artern) und Emil Hiersemann (Waltershausen) lief es dann wie am Schnürchen, womit er sich in der Endabrechnung als Bronzemedaillengewinner wieder fand.
Bei der B-Jugend starteten fünf Greizer Ringer, die alle im freien Stil kämpften und zwei Medaillen errangen. Am erfolgreichsten schnitt Lucas Kahnt (46 kg) ab, der 8 Kontrahenten hinter sich ließ und die Goldmedaille erkämpfte. Mit drei vorzeitigen Erfolgen (Schultersieg über den Hallenser Karl Bartel, 10:0 Siege gegen den Lübtheener Marten Scheel und den Berliner Jan Beckmann) wurde er Poolsieger. Im Finale bezwang er Jan-Lucas Block (Lübtheen) sicher mit 10:5. Auch der eine Gewichtsklasse höher startende Norman Heisig (50 kg) erreichte mit drei Siegen das Finale. Der Hallenser Dimitrios Amaxas wurde schnell bezwungen, doch dem 10:8 Erfolg gegen den späteren Dritten Jakob Barth (Aue) ging eine spannende Auseinandersetzung voraus. Erik Pilz aus Weißwasser wurde bereits nach 30 Sekunden geschultert. Im klar verlorenen Finalkampf traf der Greizer auf Richard Schröder (Luftfahrt Berlin), der im November durch seinen Sieg beim Turnier in Kleinostheim seine gegenwärtige Spitzenstellung in dieser Gewichtsklasse manifestiert hatte. Thüringenmeister Anton Struchalin (42 kg) startete mit einem Schultersieg gegen den Leipziger Viktor Weigandt, musste sich aber gegen die späteren Silber- und Bronzemedaillengewinner Ole Getschmann (Artern) und Tobias Bock (Luftfahrt Berlin) geschlagen geben und landete auf Platz sieben. In der Gewichtsklasse 63 kg belegten Johannes Krause und Anton Golle die Plätze fünf und sechs.
In der Vereinswertung des freien Stils lagen die Mannschaften dicht beieinander. Sieger wurde der Luckenwalder SC, der mit 7 Sportlern 29 Punkte erkämpfte. Den zweiten Platz erreichte der KAV Mansfelder Land (8/27) vor Rotation Greiz (8/26) und Luftfahrt Berlin (5/24). Auf den weiteren Plätzen folgten AC Artern (5/21), KFC Leipzig und RV Lübtheen (je 5/15) sowie PSV Neubrandenburg (3/14).
Erhard Schmelzer @12.02.2014

Die mobile Version verlassen