Gertrud Knoll beging im Seniorenzentrum „An der Schlossbrücke“ ihren Ehrentag
GREIZ. Der 12. April 1912 war ein Freitag. Schaut man in die Historie, befindet sich die Titanic gerade auf ihrer Jungfernfahrt – die zwei Tage später allerdings in einer Katastrophe enden wird. An jenem 12. April 1912 wird Gertrud Knoll geboren, die am Dienstag ihren 104. Geburtstag begehen konnte und somit als älteste Bürgerin der Stadt Greiz gilt. Bis zu ihrem 99. Lebensjahr führte sie in der Waldhausstraße noch ihren eigenen Haushalt, wie Tochter Rita Zech lächelnd erzählt. Seit fünf Jahren weiß sie ihre Mutter im Seniorenzentraum „An der Schlossbrücke“ gut aufgehoben. Jeden Dienstag und Freitag wird die Mutter besucht. „Die Bewohner wissen alle, dass ich komme und freuen sich, wenn ich für jeden ein paar freundliche Worte finde“, so Rita Zech. Zu den Gratulanten gehörten auch Bürgermeister Gerd Grüner (SPD) und Peter Jahn-Illig als Vertreter der Greizer Landrätin. Das Stadtoberhaupt sprach der Seniorin, die noch einen recht rüstigen Eindruck macht, seine herzlichsten Glückwünsche aus und versprach, im nächsten Jahr zum 105. Geburtstag auf jeden Fall wiederzukommen. Vielen Greizern ist Gertrud Knoll als Verkaufstellen-Leiterin in Aubachtal bekannt. „Sie ist ein richtiges Konsum-Urgestein“, befindet ihre Tochter. Als Rezept für ihr langes Leben nennt die Seniorin, dass es in ihrer Familie – zu der neben Tochter Rita und ihrem Ehemann Herbert ein Enkelsohn und vier Urenkel gehören – niemals Streit gab und die Jahre harmonisch verliefen. Noch heute unternimmt Gertrud Knoll kleine Spaziergänge, etwa über den Elstersteig oder sogar in den Fürstlich Greizer Park. Den wollen sie auch am Geburtstag besuchen und bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Torte im Küchenhaus-Café gemeinsam feiern. “Laufen ist ganz wichtig”, zeigt sich die freundliche Seniorin überzeugt und resümiert, auf ihr Leben zurückblickend: “Ich bin einfach glücklich.”
Antje-Gesine Marsch @12.04.2016