Mohlsdorfer Drittklässler besuchen Greizer KrankenhausDer kleine Teddy hat Bauchweh. Dr. Daniel Knogler erklärt den Kindern, warum.

Grundschüler besuchen die Radiologische Klinik sowie die Kinder-und Jugendabteilung und bekommen viel Wissen vermittelt
GREIZ. „Hier riecht ´s gar nicht nach Krankenhaus“, stellten die Drittklässler der Mohlsdorfer Grundschule als erstes fest. Am Mittwochvormittag waren sie gemeinsam mit ihrer Klassenleiterin Sigrid Zimmermann und der Mutti von Lukas, Kati Etzold zu Besuch im Kreiskrankenhaus Greiz. Der Chefarzt der Abteilung Kinder-und Jugendmedizin, Dr. Ulf Meyer begrüßte die Klasse am Zentralen Empfang der Klinik und ließ sich mit ihnen für ein gemeinsames Erinnerungsfoto ablichten.
Was anschließend folgte, war ein Rundgang durch die Klinik. Station machten die Drittklässler auch in der Röntgenabteilung, wo sie von Dr. Daniel Knogler herzlich empfangen wurden. Er demonstrierte die Wirkungsweise eines Röntgengerätes und brachte Paul, einen kleinen, braunen Teddy-Patienten herein. Paul hat Bauchweh, erklärte Dr. Knogler den Kindern, deshalb muss er geröntgt werden. Einatmen, ausatmen, nicht mehr atmen, lautete die Anweisung von Röntgenschwester Christina, die das Bärchen auch strikt befolgte. Nachdem das Röntgenbild auf dem Monitor erschien, war schnell klar, warum Pauls kleiner Bauch schmerzte: Er hatte eine Büroklammer verschluckt.
Viele der Kinder waren schon einmal mit dem Flugzeug unterwegs und wussten, dass sie auf dem Flughafen durchleuchtet werden. Um zu verdeutlichen, mit welchen Mitteln der Zoll arbeitet, hatte Dr. Knogler einen Koffer mitgebracht, der nach dem Durchleuchten Merkwürdiges zeigte: neben Gummibärchen wollte der Arzt sogar eine Robbe schmuggeln. Die Schüler zeigten sich begeistert, vor
allem als zwei Klassenkameradinnen die komplette Ausrüstung eines Chirurgen bzw. einer OP-Schwester anlegen durften. Dazu gehörte nicht nur die Bleischürze, sondern auch Mund-und Haarschutz sowie Handschuhe. Auch den Computertomographen zeigte der Radiologe den aufmerksamen Kindern. Die Computertomographie, kurz CT, ist ein Röntgenverfahren, mit dem der menschliche Körper in Querschnittbildern dargestellt wird, so die Erklärung von Dr. Knogler. Als ob man eine Salami aufschneidet, so die heitere Ergänzung. Kernspintomographen, so Dr. Daniel Knogler weiter, arbeiten anders als Computertomographen – nicht mit Röntgenstrahlen, sondern mit sehr starken Magnetfeldern. Wer eine solche Untersuchung vor sich hat, muss genaue Anweisungen befolgen, darf keine Piercings oder Ohrringe tragen. Auch sollte keiner geschminkt in einen Kernspintomographen gehen, weil die Schminke Metallpartikel enthalten kann, so dass es auf der Haut heiß wird. Auch Tattoos können schmerzhaft brennen, erklärte der Radiologe den Schülern. Die letzte Station in der Radiologischen Abteilung führte die Drittklässler in einen Seminarraum, in dem sich täglich die Fachärzte der Chirurgie und Radiologie treffen, um gemeinsam über Behandlungsmöglichkeiten von Patienten zu sprechen, deren Befund auf einer Leinwand zu sehen war. Dr. Knogler zeigte zum Beispiel ein Handgelenk, eine Lunge oder eine klassische Angiographie, eine radiologische Untersuchungsmethode, mit der Blutgefäße dargestellt werden können. Viele Fragen musste der geduldige Arzt beantworten jeder Schüler wusste mit Beispielen aus der eigenen Familie aufzuwarten. Hervorragend, was den Kindern hier an Wissen vermittelt wird, befand Pädagogin Sigrid Zimmermann. Die Thematik des menschlichen Körpers wird als Sachthema auch Eingang in den Unterricht finden. Mit dem allgemeinen Thema Gesundheit haben wir uns im Heimat-und Sachkundeunterricht bereits beschäftigt, so die Klassenleiterin. Nach dem Besuch des Krankenhauses und den praktischen Erfahrungen könne man noch besser in diese Materie vordringen.

Antje-Gesine Marsch @27.11.2013