Musikalische Lebensfreude virtuos dargebrachtMit viel Spielfreude präsentieren Jan (Bandura) und Roman (Bajan) ihr Programm.

Ukrainische Seele schwang in jedem Titel des Beriska-Ensembles mit
GREIZ. Atemlose Stille und rhythmisches Mitwippen lagen beim Auftritt des ukrainischen Beriska-Ensembles am Montagabend in der St.-Michaelis-Kirche ganz nah beieinander. Einer seit Jahren liebgewordenen Tradition folgend, lädt der Pfarrer der Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), Harald Karpe, einmal im Jahr zu einem ganz besonderen Konzert ein. Beriska – auf Deutsch „Die Birke“ – sind Jana (Bandura, Gesang) und Roman (Bajan), Musikstudenten der Kiewer Hochschule, die mit traditioneller Musik einen tiefen Einblick in die Wärme, Tiefe, Heimatliebe und Zärtlichkeit der ukrainischen Seele vermittelten. Das besonders Schöne an dieser Musik ist die Kombination von Bandura und Gesang mit der Bajan, einer osteuropäischen Form des Akkordeons. Die Bandura ist ein 70-saitiges traditionelles Saiteninstrument, das eine etwa sechshundertjährige Geschichte aufweist. Ihr Klang erinnert an die keltische Harfe. Zum Repertoire des Beriska-Ensembles, das in typisch ukrainischer Landestracht auftrat, gehörten neben kirchlichen Gesängen, wie dem „Ave Maria“ von Giulio Cacchini auch Volkslieder, wie „Die Nachtigall“, vertonte Texte berühmter ukrainischer Dichter und typische Kosakenlieder, wie „Die Falken“ . Auch instrumentale Stücke, wie die “Melodie aus Galizien“ und die „Melodie ohne Worte“ waren in diesem erhebenden Konzert zu hören. Mit ihrem betörendem Gesang, der den Kirchenraum mit Fülle durchzog, aber auch glockenklare Pianissimo-Stellen enthielt, konnte Jana die Zuhörer in ihren Bann ziehen. Temperamentvoll und voller Spielfreude agierte Roman am Bajan und begleitete die Gesangsstücke mit viel Einfühlungsvermögen. Das Beriska-Ensemble, das am Nachmittag bereits in Plauen auftrat, versprühte nicht nur Lebensfreude pur, sondern überzeugte auch mit höchster Virtuosität. Herzlicher Applaus der Gäste war der Dank an die beiden sympathischen jungen Musiker. Auch wenn Pfarrer Karpe seinen Lebens-und Arbeitsmittelpunkt im nächsten Monat in die Landeshauptstadt Erfurt verlegen wird, soll die Tradition nicht abbbrechen, wie er versprach. So bleibt die Hoffnung, dass das Beriska-Ensemble auf ihrer Tournee im nächsten Jahr auch wieder in der Schloss-und Residenzstadt Greiz Station macht.

Antje-Gesine Marsch @15.09.2015