Musikalische Märchenreise durch die WeltDie Querflöte bringt Regine Horlbeck auch zum Einsatz.

Mit wunderschönen Märchen und passenden musikalischen Klängen in eine besinnliche Welt entführt
GREIZ. „Ohne Märchen wird keiner groß“ titelte vor fast vierzig Jahren ein beliebter Fernsehfilm. Doch selbst, wenn man „groß“ ist, bleibt die Liebe zu den wunderbaren Geschichten bei vielen Menschen ungebrochen. Davon konnte man sich auch am Sonntagnachmittag auf der Studiobühne der Vogtlandhalle Greiz überzeugen, als zahlreiche Junge und Junggebliebene zur Veranstaltung „Klingende Märchen“ erwartungsvoll Platz genommen hatten: Gastgeberin Regine Horlbeck lud die Gäste zu einer literarisch-musikalischen Reise um die ganze Welt ein. Für die Musik zeichnete sich die Elsterberger Musikpädagogin verantwortlich, die auf insgesamt sechs Instrumenten ihr Können bewies. Neben der Gitarre, der Laute, der Quer-und Blockflöte kamen auch das Saxophon und die Ocarina, eine kleine Gefäßflöte zum Einsatz. Passend zu den entsprechenden Ländern wählte Regine Horlbeck die Stücke aus: Beginnend mit dem Lied „Kein schöner Land“, das sie auf der Gitarre interpretierte, kam das Saxophon beim Titel „Don’t cry for me, Argentina“ zum Einsatz. Passend zum Kontinent Afrika sang sie zur Gitarre das Lied „The lion sleep tonight“. Eingeladen hatte Regine Horlbeck zudem die Zeulenrodaerin Gabriele Decker, den Elsterberger Sven Kaul und den Greizer Michael Beiler, die ausgewählte Märchen aus aller Welt vortrugen. Wo kann eine Märchenreise anders beginnen als „vor der Tür“, im Vogtland? Michael Beiler las dazu das Märchen von den „Wunderblumen im Röschnitzgrund“ vor. Atemlose Stille im Raum, als Beiler empfindsam und eindringlich die Geschichte von Annemarie und dem Hausgeist „Schrägele“ zu Gehör brachte. Die Reise durch die Welt der Märchen entführte auch nach Norwegen (Das Kätzchen auf Dovre) oder Venezuela. Sven Kaul hatte dazu die Geschichte „Wie der Mond zum Mond wurde“ mitgebracht. Gabriele Decker sorgte mit dem Indianer-Märchen „Bärenfell und sieben Brüder“ aus Nordamerika und „Jamie Freel und die junge Dame“ aus Irland für Freude am Zuhören. Dass Märchen „schwer in Mode“ sind – daran ließ Regine Horlbeck bei ihrer „zauberhaften, rätselhaften, lehrreichen, auch gruseligen“ Weltreise keinen Zweifel. In unterhaltsamer Art ging die Künstlerin auf die Geschichte, Verbreitung und den Sinn von Märchen ein. Wie intensiv sich Schüler der Goethe-Grundschule, der Bertolt-Brecht-Grundschule Obergrochlitz und der Grundschule Naitschau mit der Thematik beschäftigen – davon konnten sich die Besucher während der Pause im Oberen Foyer überzeugen. Liebevoll gefertigte Zeichnungen, Malereien und Basteleien bekunden, dass die Märchen auch in der „Neuzeit“ nichts von ihrer Faszination verloren haben.
Wohin der zweite Teil der musikalischen Sonntagsmärchenweltreise ging, kann man am Mittwoch, den 3. Dezember, um 18 Uhr persönlich in der Buchhandlung „Bücherwurm“ erleben. Da laden Regine Horlbeck und ihre Mitstreiter noch einmal zur Veranstaltung „Klingende Märchen“ ein.

Antje-Gesine Marsch @11.11.2014