GREIZ. Ein erhebendes Konzert konnte man am Dienstagabend in der St. Michaeliskirche, dem kleinen, weißen Gotteshaus rechts oberhalb des Hauptfriedhofes Greiz erleben. Das Trio Beriska aus Kiew gastierte hier am Montagabend. Organisiert wurde das Konzert von Harald Kerpe, Pfarrer der Selbständig Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), der ein bis zwei musikalische Aufführungen jährlich veranstaltet. Beriska auf Deutsch: Die Birke sind zwei Frauen und ein Mann, Musikstudenten der Kiewer Hochschule, die mit traditioneller Musik einen tiefen Einblick in die Wärme, Tiefe, Heimatliebe und Zärtlichkeit der ukrainischen Seele vermitteln. Das besondere an dieser Musik ist die Kombination von Bandura und Gesang mit der Bajan, einer osteuropäischen Form des Akkordeons. Die Bandura ist ein 70-saitiges traditionelles Saiteninstrument, das eine etwa sechshundertjährige Geschichte aufweist. Ihr Klang erinnert an die keltische Harfe. Zum Repertoire des Beriska-Ensembles, das in typisch ukrainischer Landestracht auftrat, gehören neben kirchlichen Gesängen auch Volkslieder und vertonte Texte berühmter ukrainischer Dichter. So konnte man instrumentale Stücke, wie Frühlingsglocken und Die Melodie vom blauen Himmel hören. Mit betörendem Gesang, der den Kirchenraum füllte, konnten Alena und Roxana die Zuhörer in ihren Bann ziehen. Temperamentvoll agierte Andrej am Bajan und begleitete die Gesangsstücke mit viel Einfühlungsvermögen. Das Beriska-Ensemble, das tags zuvor schon in Plauen auftrat, präsentierte zunächst geistliche Gesänge, wie Wir singen Dir, o Gott! und Heiliger Gott, der du uns beschützt, leitete dann zu Kosakenballaden über (Du bist mein Fluss, Iwanko) und schloss mit Volksliedern, wie dem Lied über eine verliebte, glückliche Frau. Vokale Ausdruckskraft, sichere Intonation und elegante Stimmführung, gepaart mit Temperament und Hingabe zeichnete das Gesangsduo, das stimmlich wunderbar harmonierte, aus. Herzlicher Applaus der Gäste war der Dank an die sympathischen jungen Musiker, die sich am heutigen Dienstag mit dem Fernbus zurück nach Kiew begeben werden.
Antje-Gesine Marsch @07.10.2013
