Neubau und Erweiterung des Wasserwerkes NeudeckWasserwerk Neudeck wurde offiziell in Betrieb genommen. Der Verbandsvorsitzende Gerd Grüner betätigt den Startknopf.

1 Million Euro kostete die zukunftsweisende Maßnahme
NEUDECK. Es funktioniert“, freute sich Gerd Grüner, als er den Knopf betätigt hatte, der die Anlage startete und die beiden Tauchpumpen begannen, das Rohwasser in die Aufbereitungsanlage zu befördern. Der Aufsichtsratsvorsitzende des Zweckverbandes Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung Weiße Elster-Greiz (TAWEG) und die Geschäftsführerin des Unternehmens, Ines Watzek hatten am Donnerstagvormittag nach Neudeck zur Einweihung des dortigen Wasserwerkes nach Neubau und Erweiterung eingeladen.
Aus einem 40 Meter tiefen Schacht wird das Rohwasser gewonnen. In den beiden Filterkesseln, von denen jeder ein Gewicht von 5,7 Tonnen bei einem Durchmesser von drei Metern hat, erfolgt die Entaluminierung, Entmanganung und Enteisenung.
Die eine Million kostende Maßnahme sei eine zukunftsweisende, wie Gerd Grüner in seinen einführenden Worten betonte. Der vor zehn Jahren abgeschlossene Vertrag mit dem Thüringer Fernwasserzweckverband zur Nutzung von Fernwasser aus der Talsperre Leibis sei ein Knebelvertrag gewesen; nichtverbrauchtes Wasser habe man trotzdem bezahlen müssen. Deshalb habe er den Weg vor das Schiedsgericht gewählt zu Recht, denn er war finanziell erfolgreich. Dennoch habe man sich stets Gedanken um die Zukunft des Trinkwassers gemacht. Zukünftig werden wir zwar noch Fernwasser nutzen, wollen aber noch mehr regionales Trinkwasser produzieren und in das System einleiten, wies Gerd Grüner auf die kommenden Aufgaben hin. Die jetzigen Verträge, die eine Bindung in bestimmter Preishöhe enthalten, hätten zudem ermöglicht, den Preis für Trinkwasser im Zweckverbandsgebiet zu senken. Die Gemeinden Teichwolframsdorf und Berga/El. würden weiterhin über Fernwasser bedient; zwar reiche die selbst produzierte Menge aus, doch seien riesige Investitionen nötig, diese Gemeinden an das Leitungssystem anzuschließen.
Der Baubeginn für das Wasserwerk Neudeck war der 11. März dieses Jahres. Durch Dauerfrost und Schnee bis weit in den Frühling habe man zunächst nur die nötigen Baumfällungen erledigen können; richtig losgegangen sei es dann Anfang April. Der ursprüngliche Fertigstellungstermin 27. September konnte leider nicht eingehalten werden. Durch die Hochwasserschadensbeseitigung der beteiligten Firmen, die zum Teil selbst betroffen waren, verschob sich der Termin um sechs Wochen.
Wie Ines Watzek ausführte, wurde bereits im Jahr 1929 durch die damalige Wassergenossenschaft Reudnitz ein Schachtbrunnen niedergebracht. Damals wurden vor allem die Orte Reudnitz, Mohlsdorf und Gottesgrün mit Wasser versorgt; auch Teile der Stadt Greiz, wobei eine echte Wasseraufbereitung nach heutigem Verständnis nicht erfolgte, so Frau Watzek. Erst im Jahr 1997 wurde eine entsprechende Aufbereitungsanlage in Betrieb genommen, um die entsprechenden Parameter einzuhalten.
Ab kommenden Monat wird das Wasserwerk Neudeck täglich 840 Kubikmeter das sind 840000 Liter Trinkwasser in das öffentliche Leitungsnetz einspeisen. Die in den Ortsteilen Mohlsdorf, Reudnitz und Gottesgrün nicht verbrauchte Wassermenge wird über die neu verlegte Rohrleitung in den Hochbehälter Herrenreuth gepumpt und in Greiz verteilt. Ein weiterer Schritt wird der Neubau des Hochbehälters Reudnitz sein, der für 2014 geplant ist.
Gerd Grüner dankte im Anschluss allen am Bau Beteiligten für die geleistete Qualität und den Mitgliedern des Verbandsausschusses für die einstimmigen Beschlüsse. Der Neubau des Wasserwerkes Neudeck sei auch ein Fingerzeig in Richtung Gebührenentwicklung, wie Herr Grüner unterstrich.

Antje-Gesine Marsch @07.11.2013