Greizer Rathaus

Bürgermeister Gerd Grüner gab wichtige Informationen zum Thema Hochwasser in Greiz

Greizer Rathaus
Blick auf das Greizer Rathaus
Foto:Vs
GREIZ. Die 35. Sitzung des Haupt-und Finanzausschusses, die am Mittwochabend im Rathaus stattfand, nutzte Bürgermeister Gerd Grüner (SPD), um wichtige Informationen rund um die Thematik Hochwasser in der Stadt Greiz zu geben.
Zunächst lobte das Stadtoberhaupt, dass nur durch den großen Einsatz von Helfern die Katastrophe so gut gemeistert werden konnte und es nunmehr gelte, einen Weg zu finden, um betroffene Personen zu unterstützen. Sicher habe der Haushalt eine enge Begrenzung, doch beschloss er als Bürgermeister, den Händlern und Gewerbetreibenden im Bereich Bruno-Bergner/Brückenstraße in diesem Jahr keine Gebühren lt. Sondernutzungssatzung zu erheben. Außerdem erhalten die Mieter der Stadt Greiz – bspw. der Elster-Kiosk – einen Mieterlass für drei Monate zugesichert. Für die GFD-geführten Häuser, etwa in der Brückenstraße, werde es eine ähnliche Lösung „in dieser Größenordnung“ geben, versprach Gerd Grüner. Dem stimmten alle Mitglieder des Haupt-und Finanzausschusses einstimmig zu.
Laut einer Auflistung, die in der Zeit von 10 bis 16 Uhr am Mittwoch vorgenommen wurde, ergab sich eine Schadenshöhe von etwa 5 Mio. Euro, informierte der Bürgermeister. Dabei fanden private Schäden, Straßen-sowie Brückenschäden noch keine Beachtung. Man werde „viel an Versicherungen herangehen“, erhoffe sich aber nicht allzu große Unterstützung aus dieser Richtung.
Auf der Prioritätenliste ganz oben stehe die Kindertagesstätte „Käte Duncker“ in der Greizer Oßwaldstraße, die es besonders schlimm betroffen habe. Man werde sofort die Heizungsanlage neu bauen, diese Anweisung habe er als Bürgermeister heute gegeben.
Wichtig sei auch die Beseitigung der Schäden im Freibad; 30 bis 40 Zentimeter Schlamm würden sich derzeit noch im Becken befinden. Der Technikraum sei besonders in Mitleidenschaft gezogen worden – zwei Pumpen wurden zur Reparatur eingeschickt.
Der Eissportfläche der Stadt Greiz sei Dank solider Bauweise „nichts passiert“, so Herr Grüner.
Hart getroffen habe es allerdings die Aubachbrücke, die aus dem Widerlager herausgerissen wurde. Das ganze Konstrukt hat es regelrecht auseinandergeblättert“, informierte der Bürgermeister: Diese Brücke muss dringend neu gebaut werden.“ Auch seien 50 Meter Böschung regelrecht verschwunden und das Wasser habe die Straße unterhöhlt. Der Bau einer Stützmauer sei deshalb von immenser Wichtigkeit. Diese Baumaßnahme schlägt mit einer Million Euro zu Buche. Den Bau der Brücke und Stützmauer zu planen, habe er am Mittwoch in Auftrag gegeben, informierte das Stadtoberhaupt.
Am Mittwoch sei der Bescheid vom Finanzministerium Erfurt im Greizer Rathaus angekommen, so dass alle avisierten Ziele planmäßig durchgeführt werden können, so Gerd Grüner auch in Blickrichtung auf den Aubach-Stausees, dessen Bau vom Aubach bis zum Bäderkomplex mit 800000 Euro ohnehin im Jahreshaushalt vorgesehen war.
Beauftragt habe der Bürgermeister außerdem zwei Firmen mit der Ausbesserung der Gehwege und Straßen, die vom Stadtinneren nach außen durchgeführt werden.
Grüner betonte noch einmal, dass alle Hochwasserschutzmaßnahmen halfen, weil sich die Menschen engagiert haben. Die Aufräumaktionen in der Innenstadt würden gut vorangehen, sicher müsse man einige Keller nochmals auspumpen, doch sei dies dem hohen Stand der Weißen Elster geschuldet. Den meisten Einwohnern würde seit den Nachmittagsstunden auch der Strom wieder zur Verfügung stehen; aus den Notunterkünften kehrten die letzten Bürger am Vormittag in ihre Wohnungen zurück.
Bürgermeister Grüner betonte noch einmal, dass an der Vogtlandhalle Greiz – entgegen anders lautender Meldungen – keinerlei Schäden zu verzeichnen waren.
Dort finden auch am Sonnabend die Feierlichkeiten zum 150-jährigen Jubiläum der Greizer Feuerwehr statt.
Der „Info-Strang“ habe sehr gut geklappt, unterstrich Gerd Grüner noch einmal und brachte sein Unverständnis darüber zum Ausdruck, dass einige Händler angeblich nicht genügend informiert worden seien. „Ich selbst bin am Sonnabendnachmittag trockenen Fußes überall gewesen und habe sie gewarnt“, betonte Grüner. Im Zuge der Nachbarschaftshilfe habe man ihm versprochen, auch die nicht angetroffenen Händler und Gewerbetreibenden zu informieren. Drei Fragen habe er an diesem Nachmittag mit „ja“, „nein“ und „2222 anrufen“ beantwortet: Kommt es schlimm? Lohnt ein Notstromaggregat? Was können wir tun? Dieser Vorlauf habe bei den meisten funktioniert.
Die Informationen zum Stand des Hochwassers habe man sich direkt aus den Stauanlagen Pirk und Pöhl geholt; so war man durch gute Zusammenarbeit mit den dort Verantwortlichen immer auf dem neuesten Stand.
Abschließend erwähnte Gerd Grüner noch an einem Beispiel, wie Menschen eigene Prioritäten setzen: Bodo Scheffel, Leiter des Bauhofes Greiz, der in Rüßdorf wohnt und einen Meter Weiße Elster in seinem Haus stehen hatte, verbrachte die letzten Tage ausschließlich damit, die Hochwasserschäden in der Stadt Greiz zu begrenzen.
Antje-Gesine Marsch @05.06.2013