Im Bürgerhaus in Weida steppte der Bär und die Füchse tanzten Tango

Im Bürgerhaus in Weida steppte der Bär und die Füchse tanzten Tango

Im Bürgerhaus in Weida steppte der Bär und die Füchse tanzten Tango
Neugernsdorfer Schalmeienmusikanten und musikalische Gäste ließen den Bär im Bürgerhaus Weida steppen.
Foto: Peter Reichardt
WEIDA.“Nach den ersten Probeläufen in den vergangenen Jahren möchten wir, die Schalmeienmusikanten 1929 SV Neugernsdorf e.V., auch dieses Jahr wieder herzlich zu unserem Jahresabschlusskonzert einladen. Der Abschluss unserer Saison soll am 26. Oktober 2013 im Bürgerhaus Weida gebührend gefeiert werden. So die Einladung an alle Freunde der Schalmeienmusik. Gebührend haben sie gefeiert, die Freunde der Schalmeienmusik. Im Bürgerhaus in Weida steppte der Bär und die Füchse tanzten Tango – so muss man wohl die tolle Stimmung am vergangenen Sonnabend in Weidas guter Stube, dem heutigen Bürgerhaus und ehemaligen Kino umschreiben. Ein rappelvolles ausverkauftes Haus, die Neugernsdorfer mussten den Vorverkauf schon frühzeitig abbrechen, belohnte die Mitglieder des SV Neugernsdorf e.V., die mit viel Mühe, Aufwand und Engagement dieses 3. Jahresabschlusskonzert der Neugernsdorfer Schalmeien von 1929 vorbereitet und durchgeführt haben, und das zur großen Freude aller Schalmeienfreunde, die aus allen Ecken und Enden von Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, ja, selbst aus Brandenburg und Franken nach Weida gekommen waren. Ganz zu schweigen von den Vogtländern, ob aus dem Unteren als auch dem Oberen. Vier Stunden Schalmeienmusik bei vollem Einsatz der Musiker, wobei sich die Neugernsdorfer Schalmeienmusikanten von 1929 mit dem Schalmeienorchester Lindau-Rudelsdorf aus dem Holzland und der Schalmeienzunft Hartmannsdorf von 1973 aus der Nähe von Chemnitz noch Verstärkung eingeladen hatten, zeigte die Beliebtheit dieses Musikgenres, denn keiner der Konzertbesucher ging vorzeitig. Ganz im Gegenteil! Je später der Abend, desto mehr Zugaben wurden von den Musikern gefordert, die sie auch gaben, obwohl sie ganz schön ausgepumpt waren. Dass die Schalmeienmusik nicht nur eine Domäne der Männer ist, das zeigten die Musiker und Musikerinnen des Schalmeienorchesters Lindau-Rudelsdorf, die unter der Leitung von Eva Berthel stehen. Ohrwürmer, vom Heeresmusikmarsch bis zu Rock und Pop von den „ärzten“, waren zu hören und begeisterten die Konzertgäste im Weidaer Bürgerhaus (ein Schmuckstück, das sich die Weidaer Bürger da geschaffen haben). Also einmal quer durch die Schalmeienmusik, so das Programm dieses Abends.Und das mit viel Spaß und Begeisterung auf der Bühne, als auch im Saal des Bürgerhauses. Da wurde mit Hingabe musiziert, doch auch vom Publikum dazu getanzt. Ja, selbst die Polonaise ging quer durch den Saal und steckte viele Konzertgäste an. Selbst Geburtstagsfeiern wurden verschoben, konnte man doch seine Musikantenkameraden nicht im sprichwörtlichen Regen stehen lassen. So bei den Neugernsdorfer Schalmeienmusikanten von 1929, die gleich zwei Geburtstagskinder mit Sandra Lützkendorf (sie wurde 20 Jahre) und Jakob Geßner (er wurde 15 Jahre) in ihren Reihen hatten. Blümchen und das Happy Birthday to You von allen Musikern sowie den Gästen im Saal ließ die Beiden doch ein wenig verlegen schauen. Doch das Grinsen konnten sie nicht im Gesicht verbergen. Natürlich waren es die Neugernsdorfer Schalmeienmusikanten von 1929, die mit ihrem Frontmann und Vereinsvorsitzenden Andre` Güther den musikalischen Auftakt für diesen Abend zelebrierten. Und das mit viel musikalischem Gefühl, aber auch Schmiss, so dass die Konzertgäste im Saal sofort in den Bann der Schalmeienmusik gezogen wurden. Da waren die Drummer dieses Klangkörpers nicht ganz unschuldig, die mit ihrem schlagenden Rhythmus einfach alle mitrissen. Noch eine Besonderheit der Neugernsdorfer Schalmeienmusikanten von 1929!Sie haben nicht nur Schalmeien, die Lyra und Drummer in ihren Reihen, sondern auch ein Sousaphon – eine besondere Form der Tuba, das selten zu sehen und zu hören ist. Die Schalmeienzunft Hartmannsdorf von 1973 brachte ihre Aufwartung und setzte einen weiteren I-Punkt im Programmablauf dieses Abends. Schon ihre verwegen-schelmische Art, das Publikum ins Programm einzubeziehen, begeisterte und ließ den sächsischen Humor entfalten. Übrigens, Hartmannsdorf liegt nahe bei Chemnitz! Aber auch ihre musikalische Vielseitigkeit überzeugte die Gäste im Saal und animierte zu immer neuen Beifallsstürmen. Wenn bis dahin gestandene Männer den musikalischen Taktstock geschwungen hatten, so änderte sich das schlagartig, als das Schalmeienorchester Lindau-Rudelsdorf aus dem thüringischen Holzland seine musikalischen Grüße zu diesem 3. Saisonabschlusskonzert der Neugernsdorfer Schalmeienmusikanten von 1929 überbrachten. Erstaunlich viele Frauen und Mädchen unter der Leitung von Eva Berthel musizierten hier zusammen mit den Männern und zeigten, dass die Schalmeienmusik nicht ausschließlich eine Domäne der Männer ist. Auch sie brachten manchen Ohrwurm, so unter anderem Udo Jürgens’s Aber bitte mit Sahne bis hin zum Ilove You, zu Gehör und ernteten dafür viel Beifall. Die Neugernsdorfer Schalmeienmusikanten von 1929 bedankten sich dafür bei ihren Gästen mit einem außergewöhnlichen Geschenk. Hatten sie doch für die beiden Klangkörper je eine tolle Thementorte, hergestellt von der Landbäckerei Treibmann in Wildetaube parat, die zwar gegen die Diätwünsche der Musiker sprach, aber am liebsten gleich angeschnitten worden wäre. In der Halbzeitpause dieses Konzertes zeigten die Neugernsdorfer Schalmeienmusikanten von 1929 nicht nur ihre musikalische Ader, sondern auch, dass sie in Comedy und Tanz ebenfalls nicht unbewandert sind. Einmal quer durch den Wilden Westen getanzt und gespielt, wobei auch noch ein Pferd und ein Marterpfahl mit dabei waren, forderte die Lachmuskeln der Gäste im Saal mächtig und zwang die Akteure auf der Bühne zum Da capo. Und dann der zweite Teil des abendlichen Konzertes! Die Schalmeienzunft Hartmannsdorf von 1973, das Schalmeienorchester Lindau-Rudelsdorf und die Neugernsdorfer Schalmeienmusikanten von 1929 bestritten es in der Reihenfolge. Hier wuchsen die Klangkörper noch einmal über sich hinaus, ließen sich von der tollen Stimmung im Saal tragen und kamen ohne Zugaben nicht davon. Insbesondere die Neugernsdorfer Schalmeienmusikanten von 1929, sie feiern im nächsten Jahr ihr 85-jähriges Bestehen, waren am Schluss des Konzertes fix und fertig und hatten nur noch wenig Luft, um die Instrumente zu blasen. Doch der Abschied an diesem Abend mit Status Quo, der mußte sein und brachte die Stimmung zum Überlaufen.
Ein Schalmeienkonzert der besonderen Art, das muss man den knapp 50 Mitgliedern der Neugernsdorfer Schalmeienmusikanten von 1929 SV Neugernsdorf e.V. bestätigen, das Zeichen in der Entwicklung dieses Klangkörpers gesetzt hat. Haben sie doch in rund 40 Einsätzen in diesem Jahr ihr musikalisches Können unter Beweis gestellt. Höhepunkt dabei war wohl die erste Vereinsausfahrt nach Mecklenburg-Vorpommern, in die mehrere Konzerte eingeschlossen waren. Auch für das nächste Jahr haben sie sich wieder viel vorgenommen, wobei das 85-jährige Vereinsjubiläum im Juni 2014 mit einem Schalmeienfest in Neugernsdorf einen der Höhepunkte darstellt. Doch der größte Wunsch der Neugernsdorfer Schalmeienmusikanten von 1929 und seinem musikalischen Stabführer Andre` Güther besteht darin noch viele Jahre zusammen zu musizieren und immer und überall für Stimmung zu sorgen. Wünschen wir ihnen dazu viel Erfolg.
Peter Reichardt @29.10.2013
Im Bürgerhaus in Weida steppte der Bär und die Füchse tanzten Tango
Neugernsdorfer Schalmeienmusikanten und musikalische Gäste ließen den Bär im Bürgerhaus Weida steppen.
Foto: Peter Reichardt

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Neugernsdorfer Schalmeienmusikanten und musikalische Gäste ließen den Bär im Bürgerhaus Weida steppen.
Foto: Peter Reichardt

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Neugernsdorfer Schalmeienmusikanten und musikalische Gäste ließen den Bär im Bürgerhaus Weida steppen.
Foto: Peter Reichardt

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Neugernsdorfer Schalmeienmusikanten und musikalische Gäste ließen den Bär im Bürgerhaus Weida steppen.
Foto: Peter Reichardt

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Neugernsdorfer Schalmeienmusikanten und musikalische Gäste ließen den Bär im Bürgerhaus Weida steppen.
Foto: Peter Reichardt

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Neugernsdorfer Schalmeienmusikanten und musikalische Gäste ließen den Bär im Bürgerhaus Weida steppen.
Foto: Peter Reichardt

Von Peter Reichardt

Seit einigen Jahren ist der Greizer Peter Reichardt in Gommla ansässig. Der sportlich engagierte Pensionär ist vielseitig interessiert, nicht nur im sportlichen, sondern auch im Jugendbereich und dem Vereinsleben der Stadt Greiz.