Neujahrsempfang des Greizer Bürgermeisters Gerd Grüner in der VogtlandhalleBürgermeister Gerd Grüner bei seiner Jahresansprache in der Vogtlandhalle Greiz

Es steht vieles an
Bürgermeister Gerd Grüner zieht zum Jahresempfang Resümee und wagt Ausblicke auf das laufende Jahr

GREIZ. Am Dienstagabend lud Bürgermeister Gerd Grüner (SPD) zum Jahresempfang in die Vogtlandhalle ein. Etwa 500 geladene Gäste erlebten ein zweistündiges Programm, das kulturell durch das Kammerorchester der Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach unter Leitung von Jiri Malat und die Tanzklasse „tanz(un)art“ der Kreismusikschule „Bernhard Stavenhagen“ gestaltet wurde.
In seiner Rede zog Grüner Resümee zum vergangenen Jahr und wagte bereits konkrete Blicke auf das laufende. Die Einweihung unserer Vogtlandhalle im März sei natürlich der erste Höhepunkt des Vorjahres gewesen. Der positive Eindruck habe an Bestand gewonnen: 44049 Gäste bei 195 Veranstaltungen würden für sich sprechen. Insgesamt hätten 60763 Besucher die Angebote des Hauses wahrgenommen, wertete Grüner als Riesenerfolg. Der Bürgermeister, der sich selbst als Mann der Tat bezeichnete, unterstrich noch einmal die Wichtigkeit, dass in Greiz alle Gremien an einem Strang ziehen müssen, um die Stadt effektiv voranzubringen. Grüner, der das vergangene Jahr als äußerst ereignisreich bezeichnete, dankte noch einmal den Kräften, die sich so aktiv an der Bekämpfung und Aufklärung der Brandserie, die im letzten Jahr in Greiz wütete, beteiligten, insbesondere den Feuerwehrmännern- und frauen, die unermüdlich im Einsatz waren.

Auch an alle Winterdienstkräfte richtete sich das Lob des Stadtoberhauptes.

Grüner schlug aber auch härtere Töne an und erinnerte an den brutalen Überfall während des Park- und Schlossfestes, als wildgewordene Nazihorden das friedliche Konzert überfielen. Wir werden uns gegen solche Aktionen stellen, wie Grüner sagte. Und: Wir wollen mit deren Ideologie nichts zu tun haben. Seinen Dank sprach er dabei an die Akteure des runden Tisches und des Aktionsbündnisses Buntes Vogtland aus. Als klares Signal gegen rechtes Gedankengut wertete der Bürgermeister beispielsweise die Ausstellungen Arisierung, Demokratie stärken oder das Verlegen der Stolpersteine.
Die Arbeit mit Kindern werde in der Stadt auch weiterhin einen hohen Stellenwert einnehmen, wie Grüner fortfuhr. Durch die Mittel des Konjunkturpaketes habe man baulich 682000 Euro in die Zukunft der Kinder investieren können. Die Investition in die Infrastruktur s sei auch eine Art der Wirtschaftsförderung. Die Großbaustelle August-Bebel-Straße sei ebenfalls durch das Konjunkturpaket finanziert worden; der Baufortschritt liege genau im Plansoll.
In Bezug auf die baulichen Maßnahmen auf dem Oberen Schloss kündigte Grüner die Fertigstellung des Hauses 2 an. Hier würde neben dem Stadtarchiv auch ein Cafe` Einzug halten und so das Angebot für die Besucher und Touristen erweitern. Das Haus 8 sei ein weiteres Kleinod, das kurz vor der Fertigstellung stehe.
Dass man trotz bester Planung mitunter auf unerwartete Widerstände stoße, zeige sich am Grünen Salon in der Beletage des Greizer Museums, so Grüner. Es habe sich eine regelrechte Bau-Odyssee abgezeichnet, bedingt durch den Hausschwamm. 300000 Euro seien bereits in die Sanierung eingeflossen; auch für 2012 sei vorgesehen, weitere Baumaßnahmen zu finanzieren.
Auch stellte Grüner die entsprechend geplante Fertiggestaltung des Goetheparks sei für 2012 in den Fokus der Bemühungen. Zwar habe sich durch die Brandserie der Abriss des Alten Theaters etwas verzögert, doch sei dieser relativ unspektakulär von Statten gegangen.

Dass der Haushalt 2012 durch die um 1,9 Millionen Euro gekürzten Landeszuschüsse noch nicht in trockenen Tüchern ist, verschwieg Grüner nicht. Doch seien trotzdem vielfältige Investitionen geplant. Bspw. Baumaßnahmen im Kindergarten Irchwitz, der Bau eines neuen Kindergartens in der Greizer Neustadt oder der Bau einer Zweifelder-Sporthalle in Aubachtal. Hierzu müsse der Förderantrag bis zum 1. März gestellt werden, so Grüner. Auch das Areal der alten Greizer Likörfabrik werde umgestaltet, da liege der Vorteil für die Jugend klar auf der Hand, so der Bürgermeister.
Auch im Kulturbereich sei für das Jahr 2012 einiges geplant, ließ Grüner verlauten. So freue er sich auf die neue Lesereihe Redefluss, die am 28. März in der Vogtlandhalle mit dem Autor Reiner Kunze starten wird. So sollen Lyriker und Autoren nach Greiz geholt werden, um Lesen und Zuhören in den Vordergrund zu stellen.

Auch das Frauenhaus, das Obdachlosenheim und der Diakonieverein Carolinenfeld sollen weiterhin unterstützt werden, kündigte Grüner an.

Die Aktion Eigener Chef im Greizer Zentrum werde weiterhin angeregt; im Rahmen der Städtebauförderung werden weitere Bau- und Sanierungsmaßnahmen in der Marktstraße/Thomasstraße durchgeführt.
Es steht also vieles an, wie Gerd Grüner unterstrich. Zur Bewältigung der Aufgaben setze er auf die Unterstützung aller und wünschte den Gästen auch weiterhin Gesundheit und Erfolg.
Im Anschluss zeichnete das Stadtoberhaupt Klaus Grams, den Vorsitzenden des Greizer Wandervereins e.V. aus. Der aus der Sektion Wandern des VEB Greika hervorgegangene Verein, der 1982 gegründet wurde, ging 1990 in die SV Textil Greiz über, um 1999 als eingetragener Verein aktiv zu werden. Seit 1998 ist Klaus Grams Vorsitzender des Vereins. Grüner würdigte das dreißigjährige Engagement des Greizers, vor allem in Bezug auf die jährliche Ausrichtung der Elsterperle. Im vergangenen Jahr hätten 300 Wanderfreunde teilgenommen. Im Jahr 2004 sei unter der Regie von Klaus Grams aus dem ehemaligen Versorgungsgebäude in der Carolinenstraße 51/53 ein Wanderheim entstanden. Auch die Präsenz des Wandervereins im städtischen Leben hob Gerd Grüner positiv hervor.

Antje-Gesine Marsch @14.02.2012

Ein Gedanke zu „Neujahrsempfang des Greizer Bürgermeisters Gerd Grüner“
  1. Ich hatte beim Lesen des Artikel folgendes De-ja-vu:

    Bla-bla-bla, was sind wir alle toll. Und ich als Bürgermeister ganz besonders, schließlich sind ja bald Wahlen.

    Deswegen verschiebe ich den Haushaltsbeschluss (mit allen Grausamkeiten) gleich mal nach der Wahl. Deswegen schweige ich das (selbst gemachte) Finanzdilemma der Stadt Greiz (in der ich Gott sei Dank nicht wohne, ich kann mich problemlos vom Acker machen) lieber tot. Es fragt ja auch keiner danach- nicht mal die „Opposition“.

    Deswegen lasse ich als Aufsichtsratsvorsitzender zu, dass rechtzeitig zur Wahl das nächste „Wahlgeschenk“ (die „Zwei-Felder-Halle) von der GFD HmbH & Co.KG gebaut wird- schließlich muss ich ich im Wahlkampf ja mit irgendetwas sonnen. Das die GFD 51% der Gewinne der Energieversorgung einstreicht, muss ich Euch nicht sagen. Die Bürger sind ja eh kultur(des)orieniert. Die interessiert doch gar nicht, dass die GFD schon 2010 über -740 T€‚¬ Verlust gemacht hat. In der freien Wirtschaft gäbe es da keinen Kredit. Schon gar nicht ohne Projekt, ohne Ausschreibung, ohne Kapitaldienstrechnung – und ohne Fördermittelzusage vor dem Bausstart. Euch Bürger interessiert doch gar nicht, dass beim o.g. Verlust dann die laufende Unterhaltung der „Ringerhalle“ noch oben drauf kommt. IWA- Chef Geißler sitzt ja im GFD- Beirat und sagt dazu auch nichts.

    Wer nicht fragt, hat den Kanal offenbar noch nicht voll genug. Insofern freue ich mich darauf, am 22.4.2012 wiedergewählt zu werden und Euch Bürger weitere sechs Jahre hinters Licht führen zu können. Ob Euch das freut, weiss ich nicht. Meine Pensionsansprüche freut es auf jeden Fall. Die drückt Ihre Greizer selbst dann noch ab, wenn Ihr garantiert nichts mehr zu feiern habt. Das geht mich aber nichts an. Ich bin kein Greizer, sondern verprasse dann in Waltersdorf Eure Pension. Da freue ich mich schon drauf.

    Euer Bürgermeister

    Uff, *schüttel* – so muss sich Harry Potter gefühlt haben, wenn er in den Kopf von Lord Voldemort eingedrungen ist. Eine schreckliche Vorstellung.

    T. Röder

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