Spektakulärer Gaudi-Wettkampf zum Dorffest in NeumühleRudern, Wettrennen in Gummistiefeln und Baumstamm-Weitwurf gehörten zu den Disziplinen des Gaudi-Wettkampfes in Neumühle. Biertrinken war die vierte und sicher angenehmste.

Gemeinderat und Vereine brachten beim Dorffest viele Jetzige und Ehemalige aus Neumühle zusammen

NEUMÜHLE. Sommerfest in Neumühle/Elster, dazu hatten am Wochenende der Gemeinderat und die Vereine der kleinen Elstergemeinde, gelegen im schönen Elstertal zwischen Greiz und Berga eingeladen und dabei ein gemütliches sowie familiäres Fest zum miteinander klönen, um sich zu treffen und dabei eine Menge Spaß zu haben versprochen.
Und dieses Versprechen haben sie gehalten, wobei auch das Wetter mitspielte. Die Neumühler müssen eben doch einen heißen Draht nach oben gehabt haben.
Gemütlich wurde es schon am Freitagnachmittag, als sich die Senioren trafen, manch alte Freunde sich wiedersahen und man sich viel untereinander zu erzählen hatte. Viele alte Geschichten wurde aus dem Gedächtnis gekramt und oftmals hörte man die Worte „Weißt du noch ?“.

Am Samstagvormittag dann die 6. Dorfmeisterschaft im Fußball auf dem Kleinfeld. Eine Veranstaltung – von der Jugend für die Jugend – die auf immer größeres Interesse der jungen Leute stößt, hatten sich doch 12 Mannschaften zum Turnier angemeldet, so dass die Macher um Maurice Wünsch eine Auswahl der Teilnehmer im Vorfeld des Turniers treffen mussten, denn mehr wie sechs Mannschaften vertrug dieses Fußballturnier nicht.

Gewonnen haben es die „Freestylerberga“. Über den Turnierverlauf wird noch berichtet. Der Samstagnachmittag und – abend war dem gemütlichen Zusammensein gewidmet, konnte man doch vom Gemeindeplatz aus die herrliche Umgebung von Neumühle/Elster, die Ruhe und die frische Luft genießen.

Vergessen wir nicht, Neumühle/Elster war in den vergangenen Jahrzehnten ein Luftkurort mit Sommerfrische und hat sich so manches Flair aus dieser Zeit bewahrt. Doch auch die Tanzwütigen kamen auf ihre Kosten, denn DJ Harry Röschke legte seine heißen Beats auf.

Manchen Spaß für die Kinder gab es beim Abschießen der Luftballone. Und mit Mutti und Vati oder den Großeltern eine Kahnpartie auf der Elster unternehmen, das hatte schon was.
Magische Momente gab es am Abend, als mehr als 1000 Lichter auf der Elster flussabwärts schwammen und manch Gedanke der Ufergäste den Lichtern folgten.
Dieser Programmpunkt ist wohl einmalig in der Region und lockt immer wieder viele Gäste in die kleine Elstergemeinde. Noch dazu, da ja auch die Kinder mit ihren bunten Laternen zu diesen mystischen Momenten beitrugen.

Doch der Höhepunkt dieses jährlichen Ereignisses im Dorfgeschehen sollte am Sonntagvormittag steigen – die Spaßwettkämpfe des Feuerwehrvereins Neumühle, die schon eine lange Tradition haben.
Mit Gummistiefeln eine Laufstrecke bewältigen, dabei beim Mannschaftwechsel ein Bier so schnell wie möglich austrinken, dann mit dem Ruderboot einen Parcours auf der Elster, sowohl flussabwärts, als auch flussaufwärts bewältigen und am Ende einen Luftballon ( er hing in der Flussmitte )zum Platzen bringen – da hatten die vielen Zuschauer am Elsterufer, als auch die Bootsbesatzungen in den Ruderbooten so manchen Spaß. Ja, auch ins Elsterwasser wurde dabei gefallen, um den Luftballon schnellstmöglich zu greifen.

12 Mannschaften waren am Start und versuchten diese Aufgaben schnellstmöglich fehlerfrei zu bewältigen. Am besten gelang das den „Daßlareuther Rotzlöffeln“ in einer Zeit von 5:07,95 Min. Ihnen folgte die Mannschaft „Feuerwehr Nitschareuth 2“ mit 5:22,32 Min. sowie die Mannschaft „Neumühle 1“ mit 5:44,41 Min. Selbst eine Damenmannschaft mit dem vielversprechenden Namen „Tussi Attack“ aus Waltersdorf war dabei und machte keine schlechte Figur auf der Strecke. Doch das war noch nicht das Ende des Wettkampfes ! Ist doch der Feuerwehrverein Neumühle immer für eine Überraschung gut. In Anlehnung an die schottischen Highlands hatten sie ein Baumstammwerfen vorbereitet, was allen Mannschaften die Möglichkeit gab, wichtige Punkte für die Gesamtwertung diese Spaßwettkämpfe zu sammeln.
Jerome Boxhorn markierte mit 12,10 Metern den weitesten Wurf, konnte sich über einen entsprechenden Pokal freuen und verhalf seinen Mannschaftkameraden vom Team „Rotation Schuppen 1“ zum Sieg in dieser Disziplin. 32,05 m bei je einem Wurf der drei Mannschaftsmitglieder, das war schon ganz schön weit und verlangte eine ausgefeilte Wurftechnik.
Auf den zweiten Platz im Baumstammwerfen kamen mit 31,48 Metern die „Elsterhaie“ aus Waltersdorf und auf den dritten Platz mit 29,39 Metern das Team „Rotation Schuppen 2“. Damit ging es ans Rechnen, denn die geworfenen Entfernungen wurden in Sekunden umgerechnet und von der Fahrzeit des Ruderparcours auf der Elster abgezogen.
Im Gesamtergebnis dieser Spaßwettkämpfe, die allen wirklich Spaß gemacht haben und zum gegenseitigen frotzeln animierten, sah das Team „Daßlareuther Rotzlöffel“ mit einer Gesamtzeit von 4:38,95 Min. ganz vorn.

Aber das doch recht knapp, denn das Team“Nitschareuth FW 2“ war nur wenige Sekunden dahinter und kam mit 4:57,32 Min. auf den zweiten Platz. Die „Elsterhaie“ aus Waltersdorf, die eine tolle Wurfleistung hingelegt hatten, kamen mit einer Gesamtzeit von 5:14,03 Min. auf den Bronzeplatz.
Doch Sieger oder Verlierer – das gab es am Wochenende in Neumühle/Elster nicht, wenn auch die „Daßlareuther Rotzlöffel“ noch ein erfrischendes Bad in der Elster nehmen mussten.
Gewonnen haben alle, die beim Dorffest in Neumühle/Elster dabei waren. Sei es nun an guter Laune, am erlebten Spaß und am Wiedersehen mit anderen. Man hat sich getroffen, einige schöne Stunden miteinander verbracht, manche Erinnerung ausgekramt und dabei manche Verstimmung untereinander aus der Welt geschafft. Und das macht ja ein solches Dorffest aus. Demokratie und Mitbestimmung im Kleinen.

Peter Reichardt @23.08.2016

Von Peter Reichardt

Seit einigen Jahren ist der Greizer Peter Reichardt in Gommla ansässig. Der sportlich engagierte Pensionär ist vielseitig interessiert, nicht nur im sportlichen, sondern auch im Jugendbereich und dem Vereinsleben der Stadt Greiz.