Tausende feiern Greizer Neustadtfest am Tag der Deutschen EinheitMünzpräger Patrick Simm (l.) ist in Greiz ein alter Bekannter.

Greizer und Gäste der Stadt bevölkern die Neustadt – Alle Angebote werden gern und mit Begeisterung angenommen
GREIZ. Dass in Greiz „Fürstenwetter“ den Tag der Deutschen Einheit bestimmt, hat sich in den letzten Jahren immer wieder aufs Neue bewiesen. So auch am Samstag, als zum Neustadtfest eingeladen wurde. Zahlreiche Händler, Flohmarktbetreiber und Vereine präsentierten sich entlang der Carolinenstraße, im Goethepark, in der Stavenhagenstraße sowie im Schlossgarten und lockten tausende Greizer und Gäste an.
Eröffnet wurde das Neustadtfest am Vormittag von Bürgermeister Gerd Grüner (SPD), der zudem auf das Jubiläum „25 Jahre Deutsche Einheit“ einging. In neuen Gewändern präsentierte sich auch das Greizer Reußenpaar Silke und Andreas Stark. „Wir freuen uns sehr über die neuen Kostüme, die von Katja Nürnberger geschneidert und vom Förderverein des Oberen Schlosses Greiz e.V. gesponsert wurden“, wie Silke Stark im Gespräch sagte und Joachim Lehmann, dem Vorsitzenden herzlich dankte. Traditionell musikalisch umrahmt wurde die Eröffnung durch den Fanfarenzug Greiz, der mit schmissigen Klängen die zahlreichen Gäste begeisterte. Sein Versprechen, zum Neustadtfest vor Ort zu sein, hielt Münzpräger Patrick Simm, der gegenüber der Vogtlandhalle Greiz seinen Stand aufgebaut hatte. Bürgermeister Gerd Grüner nahm das Anprägen des Festtalers vor, nachdem der traditionelle Akt zum Park-und Schlossfest einem Terminproblem zum Opfer fiel. Die Greizer und ihre Gäste nutzten die Möglichkeit, in der Carolinenstraße entlang der zahlreichen Stände entlang zu schlendern, das ein oder andere Schnäppchen zu erstehen oder sich kulinarisch verwöhnen zu lassen. Im Goethepark präsentierten sich Vereine, zum Beispiel der Verein Alte Papierfabrik e.V., die Bürgerinitiative „Weil wir Greiz lieben“, der Luftsportverein Greiz e.V., die Astronomische Gesellschaft oder der Blinden-und Sehbehindertenverband Greiz.
Viel Zuspruch fand das Bolzplatzturnier für Sportbegeisterte – ebenso luden eine Vielzahl von Einrichtungen, wie K&K Elektro, das Ulf-Merbold-Gymnasium oder die Curanum Betriebs GmbH West mit dem Seniorenpflegezentrum an der Schlossbrücke oder die Katholische Pfarrei „Herz Jesu“ zum Tag der offenen Tür ein.
Der Gebrauchtwagenmarkt im Schlossgarten avancierte ebenfalls zum Besuchermagneten und lud mit funkelnden Karossen zum Schauen und Fachsimpeln ein.
Höhepunkt des Nachmittags waren die Verleihung der „Neustadtperle 2015“ durch den Verein „Greizer Neustadt“ und dessen Vorsitzenden Steffen Dinkler sowie die Präsentation des Magazins „Elsterbogen“ von Christian Tischendorf vor der Vogtlandhalle Greiz. Juryvorsitzender Rico Beyse ging in seinen Worten auf die Geschichte der Auszeichnung ein, die an diesem Tag zum zehnten Mal verliehen wurde. Einen Anerkennungspreis erhielt das Kinderhaus „Am Elsterufer“, den Janine Mädler entgegen nahm. Die „Neustadtperle 2015“ erhielt die ehemalige Villa Schilbach in der Rudolf-Breitscheid-Straße 14, den Greizern als „Amtsgericht“ oder in der Historie als „Landbundhaus“ oder „Wehrkreiskommando“ bekannt. Martin Schramm habe mit viel Engagement die „detailtreue Sanierung“ vorgenommen und das Gebäude „in den Urzustand zurückversetzt“, wie Rico Beyse in seinen Worten unterstrich. Das Gebäude erhielt bereits im Vorjahr den Denkmalschutzpreis des Landkreises Greiz 2014, würdigte er das Engagement und die „Stimmigkeit des Gesamtkonzeptes“. Stellvertretend für den erkrankten Besitzer nahm Jan Popp, Vorstandsmitglied des Neustadtvereins, die Auszeichnung entgegen.
Zum weiteren Höhepunkt des Tages avancierte der Handarbeitstag im Foyer der Vogtlandhalle Greiz, der auf großes Interesse stieß. Die Organisatorinnen Undine Hohmuth und Christa Kausch luden zudem zur Ehrung der Sieger des Wettbewerbs „1. Greizer Häkeltier-Zoo“ ein. Achtzig Exponate wurden eingereicht, freuten sich die beiden engagierten Frauen. Als Sieger wurden Bärbel Ablaß, Frau Heyder und Familie Gräßer ermittelt, deren „Tiere“ in Idee, Form, Technik, Farbe und Ausstrahlung am besten beurteilt wurden. Der Rastafari-Löwe von Bärbel Ablaß habe die Jury am meisten überzeigt, so Undine Hohmuth und Christa Kausch einhellig. Auch das „Chameleon“ und den „Zoowärter“ fand die Jury wert, als Sieger aus dem Wettbewerb hervorzugehen. Mit dem Verkaufserlös wird eine Kinder-und Jugendeinrichtung der Stadt unterstützt, kündigen Undine Hohmuth und Christa Kausch an. Wir werden darüber berichten.

Antje-Gesine Marsch @04.10.2015