Bernd Knüpfer aus Wildetaube lässt sich nicht unterkriegenBernd Knüpfer (l.) unterhält sich mit Oberarzt Norbert Hiemann vom Kreiskrankenhaus Greiz.

Bernd Knüpfer aus Wildetaube lässt sich nicht unterkriegen. Über zwanzig Krankenhausaufenthalte hat er bereits hinter sich. Zu DDR-Zeiten galt der Herzkranke als Simulant

GREIZ. Bernd Knüpfer ist ein Mann, der niemals den Mut verloren hat. Nicht unbedingt eine Ausnahmeerscheinung, doch in Anbetracht der langen Leidens-Odyssee, die der 68-Jährige hinter sich brachte, eine enorme Leistung. Seit seinem 36. Lebensjahr ist Bernd Knüpfer schwer herzkrank. Doch habe man ihn zu DDR-Zeiten oft als Simulanten abgestempelt. Die Medizin war eben noch nicht so weit, auch einen kleineren Infarkt an der Herzhinterwand zu erkennen, wie der gelernte Maler und Lackierer heute weiß. Auf etwa zwanzig Krankenhausaufenthalte kann er zurückschauen; so wurde er im Greizer Krankenhaus, in Bad Berka, nach der Wende auch in Fulda oder Rothenburg ob der Tauber behandelt. Am letzten Sonntag lieferte man ihn erneut in die Notfallambulanz ein. Diagnose: Herzinfarkt. „Der fünfte“, wie Bernd Knüpfer sagt. Noch am Vortag hatte er mit seinem 600er Trabant S 60 aus dem Jahr 1963 am Bergrennen beim ADAC-Fahrertreff in Neumühle/Elster teilgenommen. Sonntag früh verspürte er Schmerzen in der Brust, die zunehmend heftiger wurden. Gut, dass Herr Knüpfer gleich zu uns kam, wie Oberarzt Norbert Hiemann von der Klinik für Innere Medizin der Kreiskrankenhaus Greiz GmbH betonte. Er wurde als Bypass-Patient eingeliefert und wir stellten fest, dass ein Blutgerinnsel ein Bypassgefäß   verstopfte. Um den Blutfluss wieder herzustellen, wurden Herrn Knüpfer Stents, also Gefäßstützen eingesetzt, wie der Mediziner erklärte. Glücklich schätzt er sich besonders, dass der Eingriff so gut verlief, der Patient sich wohl fühlt und bereits nach fünf Tagen Verweildauer die Klinik wieder verlassen konnte. Ich bin sehr dankbar, äußert sich Bernd Knüpfer, der trotz seiner Herzkrankheit stets Sport trieb und auch Stück für Stück ein eigenes Häuschen sanierte. Über die fachliche und menschliche Betreuung auf der Station 1 B des Greizer Krankenhauses kann er sich nur lobend äußern: Das ganze Personal vom Chefarzt über die Krankenschwestern bis hin zu den Mitarbeitern im Labor umsorgte mich mit ganzer Kraft und sehr herzlich. Das Krankenhaus stünde den großen Fachkliniken in nichts nach, wie Knüpfer aus Erfahrung einschätzt. Viele Jahre sei man in Greiz nicht in der Lage gewesen, Herzbehandlungen durchzuführen, aber was sich in den letzten Jahren hier getan hat, ist mehr als beachtenswert. So könne man würdig an die Zeit anknüpfen, in der Prof. Albert Kukowka (1894-1977) am Krankenhaus wirkte und die Einrichtung weit über die Grenzen hinaus bekannt machte, wie Bernd Knüpfer unterstreicht. Übrigens fährt der Motorsportfan am Wochenende nach Annaberg-Buchholz, wo eine Rallye stattfindet. Aber nur zum Schauen, wie er Oberarzt Hiemann in die Hand versprach.

Antje-Gesine Marsch @26.05.2012