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Niemand darf ausgeschlossen werden

Benefizkonzert der Vogtland Philharmonie Greiz / Reichenbach zugunsten des Diakonievereines Carolinenfeld e.V

Zum Frühlingskonzert lud die Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach unter Leitung von GMD Stefan Fraas am Sonnabend in die Therapie-und Gymnastikhalle des Diakonievereins Carolinenfeld in Obergrochlitz ein - als Solistin und Diva-Kabarettistin agierte Christine Gogolin, die hier ein Glas Nutella offerierte

Traditionelles Benefizkonzert der Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach begeisterte im Diakonieverein Carolinenfeld. Inklusion als gemeinsames Thema in den Fokus gerückt

GREIZ-OBERGROCHLITZ. Dass bei Konzerten der Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach in der Pause gern ein Gläschen Sekt genossen wird, ist bekannt. Dass aber die Sopranistin aus einem großen Glas Nutella löffelt und den Schokoaufstrich in die Münder der Gäste verteilt, scheint ein Novum zu sein. Christine Gogolin erntete am Sonnabendabend mit ihren heiteren Einlagen wahre Ströme der Begeisterung unter den zahlreichen Gästen des traditionellen Frühjahrskonzertes in der Therapie-und Gymnastikhalle des Diakonievereins Carolinenfeld e.V.

Ganz gleich, ob als Wally aus der gleichnamigen Oper von Alfredo Catalani, mit der Habanera aus Georges Bizets Carmen oder Balladen- Interpretin von Raise me up: Christine Gogolin begeisterte mit ihrer großartigen Sopranstimme und Wandlungsfähigkeit – nicht nur im optischen Bereich. So ersetzte die auch als Diva-Kabarettistin bekannte Künstlerin bei Friedrich Hollaenders Schlager Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt kurzerhand die Liebe durch Torte, was durch einen überdimensionalen Tortenhut mit brennenden Kerzen noch untermalt wurde. Unter dem Dirigat von GMD Stefan Fraas, der auch charmant durch das Programm führte, interpretierten die Musiker der Vogtland Philharmonie schwungvolle und beliebte Melodien, die die Besucher des Konzerts mitrissen, so etwa die Ouvertüre aus Jacques Offenbachs Orpheus in der Unterwelt.

Als Solist brillierte Konzertmeister Stephan Freund (Violine) bei der Interpretation der Havanaise op. 83 von Camille Saint-Saens. Dass die Sinfoniker auch in diesem Jahr auf die Bezahlung verzichteten und sich somit zu ihrem sozialen Einsatz auch musizierend bekennen, lobte die Vorständin des Diakonievereins Carolinenfeld e.V., Gudrun Dreßel in herzlichen Worten. Sie resümierte zudem eine dreitägige Tagung in Braunlage, bei der 150 Menschen mit und ohne Behinderungen miteinander sprachen, arbeiteten, nachdachten, fragten, wie sie eigentlich leben möchten und zu dem Ergebnis kamen: Inklusion als Miteinander – niemand darf ausgeschlossen werden. Im Gespräch mit Politikern habe man auch gemerkt, dass vieles, was sich Menschen mit Behinderung wünschen, gar kein Geld kostet: Manchmal kommt es nur auf eine neue Sichtweise an, manchmal braucht es nur Freundlichkeit, manchmal Respekt, unterstrich Gudrun Dreßel.

Das Thema Inklusion ist unser Thema. Es meint nicht, dass wir alle gleich sind. Aber es meint, dass wir alle zusammengehören, respektvoll miteinander leben und uns gegenseitig anerkennen. Musik sei eine Sprache, die keine Grenzen kennt, die alle vereint, schlug die Geschäftsführerin den Bogen zum Konzert. Sie dankte allen an der Vorbereitung Beteiligten für ihren großen Einsatz, besonders den hervorragenden Musikern der Vogtland Philharmonie unter Leitung von GMD Stefan Fraas, die mit ihrer Musik seit Jahren die aufopferungsvolle Arbeit des Diakonievereins unterstützen.

Antje-Gesine Marsch @20.04.2013

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