Obergrochlitzer Grundschüler auf spannender ZeitreiseDie Kinder kennen sogar die Sütterlin-Schrift.

Im Museum viel Interessantes über das Leben in früherer Zeit erfahren
GREIZ. „Die Fürstenfamilie hat aber einen großen Tisch gebraucht“, vermutete ein Drittklässler der Obergrochlitzer Grundschule „Bertolt Brecht“, als der Direktor der Museen der Schloss-und Residenzstadt, Rainer Koch den Kindern erzählte, dass früher fünf Prinzessinnen und ein Prinz mit den fürstlichen Eltern im Unteren Schloss lebten. Am Mittwochvormittag hatten sich die Jungen und Mädchen gemeinsam mit der Pädagogin und Schulleiterin Sabine Noack auf den Weg gemacht, um im Rahmen des Heimatkundeunterrichts viel Interessantes über das Leben in früherer Zeit zu erfahren. Zunächst führte Herr Koch die Schüler in den Keller des Schlosses, in dem sich ein Karpfenbecken befand, „damit immer freitags frischer Fisch auf dem Speiseplan der Fürstenfamilie stehen konnte“. In der ehemaligen Küche befindet sich heute die Textile Schauwerkstatt, wie der Museumsdirektor den interessierten Kindern vermittelte. Lediglich ein Aufzug für die Speisen erinnert noch an die Funktion längst vergangener Tage. Ein Besuch des Blauen Salons und des Ankleidezimmers der Fürstin Ida schloss sich an und die Kinder zeigten sich amüsiert, dass die Kammerzofen nach dem Klingelton der Fürstin aus einer Geheimtür in das Gemach kamen, um die Herrin anzukleiden. Der Grüne Salon diente als Audienzzimmer, erklärte Direktor Koch beim Rundgang durch die Beletage. Als Höhepunkt der vormittäglichen Veranstaltung hatte sich das Team um Rainer Koch etwas ganz besonderes ausgedacht: Die Kinder durften die „Schallersche Villa“, ein etwa einhundertzwanzig Jahre altes Puppenhaus selbst einrichten. Natürlich mit weißen Handschuhen und fachlicher Anleitung. Dabei waren es vor allem die Jungen, die mit größtem Eifer dabei waren, die Villa mit den historischen Möbeln zu gestalten. „Herr Koch hatte mir diesen Vorschlag unterbreitet und da habe ich natürlich sofort eingewilligt“, freute sich Sabine Noack. Der Besuch des Museums sei für sie und die Schüler eine „wunderschöne Zeitreise“ gewesen, so die Schulleiterin, die sich auch im Namen der begeisterten Jungen und Mädchen herzlich für diese Schulstunde der besonderen Art bedankte.

Antje-Gesine Marsch @25.03.2015