Oettersdorfer Open Air lockte

Drei Tage Musik satt – 13 Bands rocken bei teils glühender Hitze

Oettersdorfer Open Air lockte
Engerling brachte die Stimmung zum Kochen
OETTERSDORF. Hochsommerliche Temperaturen, Bier en masse und beste Musik – was kann es für junge und jung gebliebene Fans besseres geben?
Am vergangenen Wochenende steppte in Oettersdorf wieder der Bär. Bands , wie sie unterschiedlicher nicht sein können, bestimmten das Programm, das für jeden Musikgeschmack das Passende dabei hatte.
Am Freitagabend zelebrierten die Jungs von Engerling um Wolfram Bodi Bodag Blues vom Feinsten. Gegründet im Jahr 1975, haben die Musiker in all den Jahren nichts von ihrer Lebendigkeit und Authentizität verloren.
Von Beginn an heizten die Engerlinge die Stimmung im Zelt an und schafften es, den Platz vor der Bühne in eine riesige Tanzfläche zu verwandeln. Alte Hits, wie Da hilft kein Jammern, der Engerling-Blues, aber auch altbekannte Stones-Titel, wie Little red rooster oder She“s like a rainbow sorgten
Oettersdorfer Open Air
Pothead in Aktion
für Feeling wie in guten, alten Zeiten. Ganze zwei Stunden Stones-Musik brachte Engerling dann am Samstagnachmittag zu Gehör. Musik ganz anderer Coleur hatte Pothead im Gepäck. Brad und Jeff Dope überzeugten einmal mehr mit wuchtigen Bassläufen und Brads ziemlich charismatischen Gesang.
Am Samstag wurden am Morgen auch die Jüngsten Open-Air-Besucher bedacht: ein Kinderpuppentheater sorgte mit Kasperle & die verzauberte Prinzessin für Spannung und Unterhaltung. Während die Kleinen sich dem Spiel widmeten, konnten sich die Großen beim Frühschoppen im Bierzelt mit Kurz & Lang gut auf den
anstrengenden Tag vorbereiten. Seemannsbraut, Granmasdarlehen, Kirsche & Co., Speiches Monokel Band, De Krippelkiefern, King Kreole, Fiddlers Green, Bunzel und last but not least die Freygangband – die Liste der Bands liest sich wie das Who is Who der deutschen Musikszene. Seinen Abschluss fand das Oettersdorfer Open Air am Sonntagmorgen, wobei die ganz Hartgesottenen um 10 Uhr bereits den nächsten Frühschoppen ins Auge fassten.
Veranstalter Dirk Pasold schaut dabei mit einem Auge schon in Richtung Zukunft. Im nächsten Jahr feiern die Oettersdorfer Rockfreunde ihr 20-jähriges Bestehen und haben sich für das Konzertwochenende 2011 etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Ein Votum, so Pasold. Aus den in den Jahren 129 aufgetretenen Gruppen kann
man das Programm mitbestimmen.
Antje-Gesine Marsch @09.07.2010
Der Kunde hatte erneut das Wort – Oettersdorfer Open Air lockte am vergangenen Wochenende hunderte Musikfans an
Oettersdorfer Open Air
Specialgast Sebastian Baur, Monokel-Gründungsmitglied und langjährig bei Knorkator im Einsatz, live in Oettersdorf
Foto: Barwinsky
OETTERSDORF. Hunderte Musikfans, die buchstäblich aus allen Himmelsrichtungen anreisten, feierten am letzten Wochenende trotz tropischer Temperaturen in Oettersdorf bei Schleiz. Das dortige Open Air wurde dabei einmal mehr seinen Ruf als eine der farbenfrohesten Veranstaltungen dieser Art in der Region gerecht. Denn so kunterbunt wie das angebotene Repertoire, war auch das vor Ort erschienene Publikum.
Traditionell die stärkste Fraktion stellten dabei erneut die Blueskunden. Und diese Klientel wurde mit Formationen wie Engerling, Speiches Monokel Band mit Specialgast Sebastian Baur, Kirsche und Co sowie Freygang zum Abschied bestens bedient. Letztgenannte Kulttruppe unterstrich dabei, dass es auch ohne ihren leider viel zu früh verstorbenen Bandleader Andre Greiner-Pol wunderbar auf der Bühne funktioniert. Kontraste dazu setzte am Freitagabend die Grungetruppe Pothead und Samstag die demnächst auch in Plauen zu erlebenden fränkischen Speedfolker von Fiddlers Green. Für besondere Akzente sorgten zudem die Skeptiker aus Ost-Berlin. Diese Punk-Veteranen um Sänger Eugen Balanskat luden mit alten, neuen und recht politischen Texten ihre Fans zu einer ausgiebigen Pogparty ein. Selbst „De Krippelkiefern“, eine Mundartgruppe aus dem Erzgebirge, amüsierte reizend die Zuhörer.
Für Dirk Pasold vom gastgebenden Rockclub ging die gestreute musikalische Saat erneut auf. Wiederum zeigte er sich zufrieden mit den angereisten und aus den unterschiedlichsten Milieus stammenden Fans. Die feierten prima miteinander und kamen so wunderbar miteinander aus, hieß es. Rund 30 Helfer sorgten zudem von Freitag bis Sonntag fast ununterbrochen für den reibungslosen Ablauf. Und eines steht für seinen Verein bereits jetzt definitiv fest: Nächstes Jahr bei der 20.Auflage dieser Kultsache soll es im Dorf so richtig krachen. Auf der Internetseite www.wotufa.de können die Fans übrigens mit entscheiden, wer dann zum Jubiläum auftreten soll, kann und darf.
von Roland Barwinsky @09.07.2010