Ortsverein der Greizer SPD besucht Innofol GmbHBetriebsleiter Andreas Mendorff (l.) erklärt die Produktionsabläufe bei Innofol.

Ortsverein der Greizer SPD stattete dem Gommlaer Werk Innofol GmbH einen Besuch ab

GREIZ-GOMMLA. Es gehört bereits zur festen Tradition, dass der Greizer SPD-Ortsverein regelmäßig Firmen der Region besucht. Auf Initiative von Ines Watzek stand am Dienstagabend eine Visite der Innofol GmbH in Gommla auf dem Programm.

Betriebsleiter Andreas Mendorff empfing die Gruppe und sprach zunächst über die Geschichte des Betriebes, der sich im Jahr 1993 in Gommla ansiedelte. “Im August 1993 lief die erste Maschine an”, erinnert sich Andreas Mendorff, der von Anfang an dabei war.

Die Innofol GmbH, eine Firma der Profol Gruppe, die neben drei Werken in Deutschland auch Betriebe in Tschechien, China und den USA betreibt, produziert Kunststofffolien – dazu gehören Büroartikel, wie Klarsicht-oder Hefterhüllen; auch Verpackungen, bspw. Folien für DVD’s und Kleidung und vor allem Folien für die Lebensmittelindustrie – hier insbesondere für Frischfleisch oder Bonbons.

Dabei wird Polypropylen – Granulat (PP) in einem aufwändigen Prozess verarbeitet. 100 Tonnen Folien verlassen pro Tag den Betrieb.
In vier Schichten stehen in der Greizer Firma 115 Arbeiter in Lohn und Brot. Seit dem Jahr 1997 bildet man im Werk Lehrlinge aus. “Drei Jahre dauert die Ausbildung zum Verfahrensmechaniker für Kunststoff-und Kautschuktechnik“, informiert Andreas Mendorff, der auch nicht verschweigt, dass man wie derzeit viele Firmen Nachwuchssorgen hat.

Um den direkten Verkauf der Produkte kümmert sich die Firmengruppe; in Gommla werden Kundenaufträge entgegen genommen und Waren versendet. „Dreißig Prozent unserer Kunden sind in Deutschland, die restlichen in Europa, Afrika, Asien und Amerika.“ In Deutschland beliefere man vor allem Mittelständler, im Ausland Konzerne. Die Firmengeschichte im Ganzen bezeichnet Andreas Mendorff im Rückblick als „erfolgreich“. Das Unternehmen sei „ständig expandiert“ – Belegschaft und Produktionsvolumen wuchsen.

Innerhalb der letzten Jahre wurde immer wieder „an der technischen Vervollkommnung der Anlage“ gebaut, beispielsweise setzte man neue Module ein. „Wir stehen zum Standort Greiz; die Logistik funktioniert“, so Mendorff auf die Frage von Wolfgang Seifert, ob die relativ lange Anfahrt zur Autobahn hinderlich für Investitionen sei. Rund 20 LKWs kommen pro Tag in Gommla an. „Wenn ich die Firma neu gründen müsste, würde ich wahrscheinlich an ein Autobahnkreuz gehen”, räumt Andreas Mendorff allerdings ein, der seit 2001 die Geschicke der Greizer Firma lenkt.

Ob die Gründung eines Netzwerkes, in dem man sich mit anderen Firmen über verschiedene Themen austauscht, eine Option für die Zukunft sei, wollte Ines Wartenberg wissen, was von Andreas Mendorff allerdings verneint wurde. „Lose Treffen in Abständen“, aber kein neues Gebilde. Wie man dem Fachkräftemangel begegne, fragte Reinhard Sell. Alle Arbeitsplätze seien gut belegt, wobei es „Fachkräfte“ für diese Art von Produktion nicht gebe – die punktuelle Anlernphase liege zwischen einem viertel und einem halben Jahr, so der Betriebsleiter.

Bei einem anschließenden Rundgang durch die Halle 2 der Innofol GmbH konnte sich die Gruppe ein praktisches Bild von der Folienherstellung machen. Andreas Mendorff erklärte die Produktionsabläufe und logistischen Prozesse. „Wir wussten bisher nicht, in welchem großen Ausmaß hier produziert wird“, bemerkte Ines Watzek anerkennend, die wie SPD-Ortsvereinsvorsitzender Wolfgang Seifert die Führung „interessant und spannend“ fand. Bürgermeister Gerd Grüner bedankte sich für die Möglichkeit der Betriebsbesichtigung und wünschte dem Unternehmen für die Zukunft alles Gute.

Antje-Gesine Marsch @24.08.2016