Osterferien einmal andersDie reiterliche Jugend Mitteldeutschlands erlebte das zum Trainingscamp auf der Reitanlage Pagel Foto: Peter Reichardt

Die reiterliche Jugend Mitteldeutschlands erlebte das zum Trainingscamp auf der Reitanlage Pagel

Sorge-Settendorf. Da ist Leben in der Bude würde der Volksmund sagen, wenn er das Gewusel in der Reitanlage Pagel in diesen Tagen erleben könnte. Der reiterliche Nachwuchs Mitteldeutschlands hat die Anlage für sich entdeckt und verlebte dort Osterferien einmal anders – steht doch die grüne Wettkampfsaison vor der Tür. Und da heißt es üben und trainieren. Beste Voraussetzungen für den Pferdesport bietet diese Reitanlage Pagel Doch nicht nur das, auch ein Umfeld, das keine Wünsche für die unterschiedlichen Arten des Pferdesports offen lässt. Das sagten sich auch drei Voltigiergruppen aus Sachsen und Sachsen-Anhalt, die sich in der Woche vor Ostern zu einem Trainingscamp in Sorge-Settendorf trafen und ihre neuen Choreographien einstudierten. Voltigieren kann man auch mit Turnen am und auf dem Pferd übersetzen.

Also stand Krafttraining, Sprungvermögen sowie Timing der Sportler, Balance auf dem sich bewegenden Sportgerät Pferd, turnerisches Können und natürlich auch Ausdruckskraft sowie Grazie auf dem Programm dieses Lehrganges, den alle Teilnehmer mit großem Erfolg absolvierten. Die Ferienwoche nach Ostern ist für die Reiterinnen und Reiter unter der reiterlichen Jugend der Anziehungspunkt in Ostthüringen. Steht doch unter Leitung von Ralf Pagel ein Reitlehrgang für Junge auf dem Programm. Dressurreiten, also das Reiten von verschiedenen Figuren im abgegrenzten Dressurparcours mit verschiedenen Gangarten des Pferdes, eine der Übungen, die es möglichst grazil zu beherrschen gilt. Doch auch das Springreiten, das regelgerechte Überwinden von Hindernissen im Wettkampfparcours gehört zu den Übungen dieses Lehrganges, der mit der Ablegung der Bedingungen für das Deutsche Reitabzeichen der Stufen 4 und 3 unter den sach- und fachkundigen Augen zweier FN-Wertungsrichter am Wochenende seinen Höhepunkt findet. Doch auch Theorie des Pferdesports gehört dazu, genauso wie bei den Voltgierern, die vor Ostern in der Reitanlage Pagel Sorge-Settendorf weilten, die Choreographie. Die Pferde richtig satteln, sie mit den reiterlichen Hilfen ( sie werden natürlich auch vermittelt ) führen, die unterschiedlichen Gangarten des Pferdes unter dem Reiter und deren saubere Wechsel im Parcours demonstrieren, das Pferd versammeln, um es richtig in die zu reitende Figur zu führen bzw. über das zu reitende Hindernis zu bringen, dabei die richtige und aufrechte Reithaltung sowohl vom Reiter, als auch dem Pferd einzunehmen – kurzum korrektes Reiten, gute Haltung von Pferd und Reiter sowie reiterlicher Stil und Tradition gehören zu den Lehrgangszielen für die jungen Reiter, die mit dem Deutschen Reitabzeichen ( FN-Abzeichen ) die Wettkampflizenz der Stufen E, A und L erwerben, damit also auch im aktiven Wettkampfgeschehen mitreiten können. Übrigens, die Teilnehmer dieses Jugendlehrganges kamen von Westthüringen bis Ostsachsen, aus dem Norden von Sachsen-Anhalt bis aus dem Fränkischen (Nordbayern). Doch nicht nur die reiterliche Jugend fühlt sich in der Reitanlage Pagel Sorge-Settendorf zu Hause. Nein, auch die schon erwachsenen Reiterinnen und Reiter nehmen die Dienste der Reitanlage sowie das pferdesportliche Können von Pferdewirtschaftsmeister Ralf Pagel gern in Anspruch, wie das die beiden vergangenen Osterfeiertage zeigten.

Auch hier stand an den beiden Tagen das Vermitteln pferdesportlicher Kenntnisse, die Hilfe und Begleitung von Pferd und Reiter im Parcours im Mittelpunkt des Geschehens in der großen Reithalle und hat vielen ambitionierten Pferdesportfreunden Tipps und Hinweise gegeben, sich konstruktiver und ergebnisorientierter zu verhalten. Osterferien einmal anders – so verlebt jedenfalls die reiterliche Jugend Mitteldeutschlands diese Tage. Wenn es auch manchen Schweißtropfen kostete, viel Anspannung und Kraft verlangte – den jungen Leuten gefiel es und mit viel Spaß, aber auch dem nötigen Ernst der für den Reitsport unerlässlich ist, waren sie dabei.

Peter Reichardt @05.04.2013

Von Peter Reichardt

Seit einigen Jahren ist der Greizer Peter Reichardt in Gommla ansässig. Der sportlich engagierte Pensionär ist vielseitig interessiert, nicht nur im sportlichen, sondern auch im Jugendbereich und dem Vereinsleben der Stadt Greiz.