Passionskonzert in der Stadtkirche "St. Marien" Greiz am KarsamstagDer Jugendchor an "St. Marien" unter Leitung von Kantor Ralf Stiller sang zum Passionskonzert.

Greizer Collegium musicum, Jugendchor an St. Marien“ und Solisten bieten erhebendes Konzerterlebnis
GREIZ. Passionskonzerte stellen einen wichtigen Beitrag zur spirituellen Einstimmung auf das Osterfest dar. Ein berührendes Erlebnis bescherten am Karsamstag die Musiker des Collegium musicum Greiz unter Leitung von Eckhard Kiesling sowie der Jugendchor an „St. Marien“ unter Leitung von Kantor Ralf Stiller den Gästen in der gut gefüllten Stadtkirche. Mit der „Introduzione“ aus Joseph Haydns Komposition „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“ stimmten die Musiker mit Klangfülle auf das Passionskonzert ein. In Gedenken an den 250. Todestag von Pietro Locatelli am 30. März führte das Liebhaberorchester im Anschluss die „Trauersinfonie in f-moll“ für Streichorchester und Basso continuo (Kantor Ralf Stiller) auf. Die berühmte Passionsmusik „Stabat Mater“ erklang als Höhepunkt des Konzertes. Das aus dem 16. Jahrhundert stammende Klagegebet der Mutter Maria in Anbetracht ihres gekreuzigten Sohnes hat zahlreiche Komponisten zur Vertonung angeregt, so auch den italienischen Barockkomponisten Giovanni Battista Pergolesi (1710-1736), der im Jahr 1734 den Auftrag erhielt, den Text neu zu vertonen. Der Auftrag war nicht nur eine Ehre, sondern auch gewagt; immerhin würde die Komposition in direkter Nachfolge des „Stabat Mater“ von Alessandro Scarlatti erscheinen, das bisher in den Andachten hoch angesehen war. Pergolesis Vertonung, die Unsterblichkeit erlangte, erschien als Folge von Betrachtungen und Bildern, die in ein spannendes Wechselspiel konträrer musikalischer Beleuchtung getaucht wurden. Den Sängerinnen des Jugendchors an „St. Marien“ und den Solistinnen Astrid Böhm-Solleder (Sopran) und Michaela Jalowski (Alt) gelang es, mit ihrem ergreifenden Gesang und guter Artikulation, dem lateinischen Text, dessen Übersetzung man im Programmheft mitlesen konnte, den nötigen Ausdruck zu verleihen. Die Mächtigkeit der Musik kam durch das hervorragende Zusammenspiel von Chor, Solisten und Collegium musicum unter bewährter Stabführung von Eckhard Kiesling auf beeindruckende Weise zu Geltung. Ein Achtungszeichen setzte einmal mehr der im letzten Jahr gegründete Jugendchor an „St. Marien“ unter Leitung des Greizer Kantors Ralf Stiller. In beeindruckender Weise wussten die jungen Sängerinnen und Sänger mit ihrem a-cappella-Gesang zu begeistern. Langanhaltender Beifall war der Dank des Publikums an die hervorragenden Musiker, die ein erhebendes Konzerterlebnis auf hohem musikalischem Niveau boten.

Antje-Gesine Marsch @21.04.2014