Plus in BerufsausbildungAuch die Greizer Brauerei bildet aus. Hier im Bild

Zusatzqualifikation ist Chance für künftige Fachkräfte

GREIZ. Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften in den Ostthüringer Handwerksunternehmen wächst stetig. In den nächsten zehn Jahren stehen in mehr als 1700 Handwerksbetrieben entsprechende Unternehmensnachfolgen an. Ebenso benötigen die Unternehmen perspektivisch vor allem Fachkräfte, die neben umfassenden Spezialkenntnissen gleichermaßen über berufsübergreifendes Wissen verfügen. Um diesem Anspruch der Unternehmen gerecht werden zu können, hat das Thüringer Handwerk das Modell der Berufsausbildung Plus entwickelt. Hierbei wird im Rahmen der dualen Berufsausbildung die Erstausbildung mit Inhalten der Weiterbildung verzahnt und damit eine attraktive Kombination von gewerblichen und kaufmännisch- rechtlichen Lehrinhalten angeboten.
Im Modell der Berufsausbildung Plus erhalten Jugendliche die Möglichkeit, neben der Berufsausbildung im gewählten Handwerk gleichzeitig betriebswirtschaftliche und rechtliche Kenntnisse der Unternehmensführung sowie berufs- und arbeitspädagogisches Wissen zu erwerben. Ebenso wird in dieser Ausbildung zusätzlich EDV- technisches Wissen und Können sowie die Fremdsprache Englisch in Wirtschaft und Technik vermittelt. Nach der regulären Ausbildungszeit von 3 bzw. 3,5 Jahren (je nach Ausbildungsberuf) schließen die Jugendlichen ihre Ausbildung mit dem Gesellenabschluss sowie den Fortbildungsprüfungsabschlüssen Technischer Fachwirt und Ausbildereignungsprüfung ab. Diese beiden Fortbildungsprüfungen entsprechen den Teilen 3 und 4 der Meisterprüfung im Handwerk und können hierauf entsprechend angerechnet werden. Diese Form der Berufsausbildung ist in jedem Ausbildungsberuf des Handwerks möglich.
Die praktische Ausbildung findet im jeweiligen Handwerksunternehmen   sowie in den Bildungsstätten der Handwerkskammer für Ostthüringen statt. Die Beschulung wird an der für den Ausbildungsberuf zuständigen Berufsschule gewährleistet. Lediglich die Zusatzqualifikationen werden in entsprechenden Mischklassen in Erfurt vermittelt. Zusätzliche Kosten für die Vermittlung der Zusatzqualifikationen entstehen weder dem Unternehmen noch dem Auszubildenden selbst.   Zugangsvoraussetzung für dieses Modell ist die Hochschulreife (Abitur). Nach dem erfolgreichen Abschluss ergeben sich für die Absolventen vielfältige Einsatzmöglichkeiten und Zukunftsperspektiven. Neben dem direkten Einstieg in die Meisterausbildung sind ebenso weitere Fortbildungen mit betriebswirtschaftlichen Inhalten z.B. Betriebswirt/in (HWK) möglich.
Außerdem besteht aber auch in unmittelbarem Anschluss an die Ausbildung   die Chance der Einbindung des Absolventen in verantwortungsvolle und fachübergreifende Aufgabenbereiche im Unternehmen. Wer mehr über diese Form der dualen Berufsausbildung wissen möchte, kann sich gern von den Ausbildungsberatern der Handwerkskammer für Ostthüringen unter Telefon 0365/8225-105 beraten lassen.

Antje-Gesine Marsch @12.01.2012