Pohlitzer Regelschüler präsentieren ihre SchuleStolz zeigt sich Schulleiterin Silke Solf - hier mit Schülerlotse Sascha Thiel - über die neue Leuchttafel mit vielen Informationen.

Zum Tag der offenen Tür präsentierten Pohlitzer Regelschüler am Samstag ihre Einrichtung

GREIZ. Am Samstagvormittag öffnete die Regelschule Greiz-Pohlitz ihre Pforten. „Unsere Schüler zeigen heute den Gästen, dass wir eine bunte und offene Schule sind“, erklärte Schulleiterin Silke Solf.

Bereits am Eingang wurden die Gäste von freundlichen Schülerlotsen empfangen. „Das Schulleben in all seinen Facetten von den Schülern präsentiert zu bekommen, ist natürlich authentisch“, zeigt sich die Leiterin überzeugt.
Vor allem an Viertklässler und deren Eltern wurde das Angebot gerichtet, sich in der Bildungseinrichtung umzuschauen, die Fachschaften kennenzulernen und mit den Pädagogen und Schülern ins Gespräch zu kommen.

Derzeit lernen 248 Schüler in dreizehn Klassen an der Bildungseinrichtung – darunter 21 Mädchen und Jungen mit Migrationshintergrund. „Das Erlernen der deutschen Sprache spielt eine sehr wichtige Rolle“, betont Silke Solf. Die Pohlitzer Regelschule hatte in Zusammenarbeit mit der Sozialbetreuung für ausländische Flüchtlinge seit Anfang Januar 2014 einen Vorkurs „DAZ – Deutsch als Zweitsprache“ auf den Weg gebracht, der die Kinder und Jugendlichen auf den Schulbesuch vorbereiten soll. Dabei erfolgt die Beschulung in den Unterrichtsstunden durch die Lehrer der Schule. „Das Wichtigste ist, die Sprachbarrieren abzubauen“, wie die Schulleiterin unterstreicht. Dabei seien „beide Seiten“, also sowohl die Schule als Bildungseinrichtung, als auch die Eltern der Schüler gefragt, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Die Kinder und Jugendlichen bekommen dadurch die Möglichkeit, ihre Sprachkenntnisse in Wort und Schrift zu verbessern. Vierteljährlich wird der Lernfortschritt dokumentiert.

Vieles hatten die Schüler zum Tag der offenen Tür in Zusammenarbeit mit den Schülersprechern und Pädagogen der Schule vorbereitet.
Im Musikzimmer wurden die Gäste von Musikpädagogin Heide Enders und Schülern erwartet, die sich freiwillig beim Tag der offenen Tür einbrachten. Alwin Golle demonstrierte, wie man mit unterschiedlich befüllten Gläsern Töne erzeugen kann; Sarah Dutsch, die bereits sieben Jahre an der Schule Keyboardunterricht nimmt, demonstrierte ihr Können, ebenso wie Maria Gruschwitz, die das Instrument seit einem Jahr erlernt.
Die Interessierten konnten sich am Orffschen Schlagwerk ausprobieren oder die Aufführung des DUG-Stückes aus dem Jahr 2017 noch einmal virtuell erleben.

Das Gespräch mit den beiden Sonderpädagoginnen suchte eine Vielzahl der Gäste, wobei das Thema „Inklusion“ oft im Interesse der Fragen stand. „Die UN-Behindertenrechtskonvention erklärte 2008 „Inklusion“ als Menschenrecht für Menschen mit Behinderungen“, so Steffi Hieb. Das bedeute, dass alle Menschen selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. „Menschen mit Behinderungen müssen sich nicht mehr integrieren und anpassen, sondern die Umwelt ist von vornherein so ausgestattet, dass alle Menschen gleichberechtigt leben können – ganz gleich, wie unterschiedlich sie sind. Das Ideal der Inklusion ist, dass die Unterscheidung „behindert/nichtbehindert“ keine Bedeutung mehr hat.
„Hier an der Schule herrscht ein schönes Miteinander“ konstatieren Ursula Irrgang und Steffi Hieb. Es werde versucht, bestmöglich und dem individuellen Förderanspruch jedes Kindes entsprechend zu agieren. „Unsere Arbeit wird anerkannt“, zeigen sich die Sonderpädagoginnen überzeugt. Besonders fiel Steffi Hieb auf – die erst seit kurzem an der Bildungseinrichtung tätig ist – dass die betreffenden Schüler keine Außenseiterrolle spielen. Hervorragende Arbeit bescheinigte auch Schulleiterin Silke Solf den beiden erfahrenen Pädagoginnen. „Sie unterrichten, erstellen sonderpädagogische Gutachten und arbeiten auch eng mit dem Förderzentrum Greiz zusammen.“

Antje-Gesine Marsch @14.01.2018