Rainer Bach stellt FROSCHiges im Sommerplais Greiz aus

Chemnitzer Cartoonist übergibt Œuvre an das Greizer Satiricum

Rainer Bach stellt FROSCHiges im Sommerplais Greiz aus
Eva-Maria von Mariassy überreicht Rainer Bach einen Blumenstrauß.
GREIZ. „Frösche, Frösche, nichts als Frösche“, stellte Sommerpalais-Direktorin augenzwinkernd fest, als am Samstagvormittag im Gartensaal die Ausstellung „Heiter bis FROSCHtig“ des Chemnitzer Cartoonisten Rainer Bach eröffnet wurde. 164 Blätter umfasst die Exposition, in deren Mittelpunkt der kleine grüne Geselle steht. Dies zum einen in martialischer Weise: überfahren, gegessen, an die Wand geworfen – zum anderen als ins humane Leben verlegte Froschexistenz mit allzu menschlichen Schwächen. „Rainer Bach meint es trotzdem gut mit den Protagonisten“, bescheinigte Frau von Mariassy dem Zeichner, der als „Daseins-Dadaist“ stets als „Gesamtkunstwerk“ auftrete.
Eine Zäsur in Bachs Leben, dessen Humor allgegenwärtig und nicht abschaltbar sei, habe es im Jahr 1986 gegeben, als er während eines Aufenthalt in Usbekistan die niederschmetternde Diagnose eines Hirntumors erhielt. Nach der Operation habe der heute 69-Jährige das Zeichnen wieder neu lernen müssen. Das Motiv eines im Kopf steckenden abgeknickten Stiftes findet sich in seinen Arbeiten wieder. Frau von Mariassy ließ aber auch nicht unerwähnt, dass der Künstler fortan „noch blödere Ideen“ hätte. „Unsinn, Aberwitz und Quatsch“ seien aus seinem Leben nicht wegzudenken. Rainer Bach, der auch an diesem Vormittag authentisch mit grüner Froschbrille, Frosch-Feldflasche und kleinem Frosch-Mobil anreiste, ist ein Meister seines Fachs, arbeitet hervorragend mit Farben und setzt seine Striche sparsam. Viele der Vernissagegäste hatten sofort ihre Favoriten für sich entdeckt. Während vor allem die Damen köstlich über die reichlich frivolen Zeichnungen des Künstlers kicherten, waren es für andere Besucher die zeichnerischen Parodien auf da Vincis „Mona Lisa“, oder die Puttenfiguren von Raffaels „Sixtinischer Madonna“. „Danke für die erFRÖSCHEnden Worte“, bedankte sich der Maestro bei der Laudatorin. Für die musikalische Umrahmung der Vernissage sorgte Ralf Dietsch, der zwar keine Froschlieder im Repertoire hatte, doch mit „Es wird Nacht, Senorita“ nach einem Text von Otto Waalkes für Heiterkeit sorgte. Eine besondere Überraschung hatte der Leipziger Cartoonist Achim Jordan für seinen Freund Rainer Bach mitgebracht: „Play BACH“. Wie sagte seinerzeit schon Ludwig van Beethoven? „Nicht Bach, Meer sollte er heißen.“

Info: Rainer Bach wurde 1946 in Freital geboren. Der Berufsausbildung zum Plakatmaler schloss sich 1969 ein dreijähriges Abendstudium an der Hochschule für bildende Künste Dresden an. Er arbeitete zunächst als Kinomaler, dann als Werbegrafiker der Handelsorganisation (HO). 1978 hatte er seine erste Veröffentlichung im Satire-Magazin Eulenspiegel, ab 1980 arbeitete er freiberuflich. 1983 wurde er Mitglied im Verein Bildender Künstler der DDR, von 1992 an gehörte er dem Chemnitzer Künstlerbund an.

Service: Das Sommerpalais Greiz ist von Dienstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 16 Uhr – ab April bis 17 Uhr – geöffnet. Die Ausstellung „Heiter bis FROSCHtig“ kann bis zum 31. Mai besucht werden.
Antje-Gesine Marsch @15.02.2015