Babette Ketterl (l.) von der Suchtberatung des Diakonievereins Caroliennfeld notiert sich Wichtiges.

In lockerer Runde wollen sich die ehemaligen Kursteilnehmer auch weiterhin treffen
GREIZ. Der Wunsch, mit dem Rauchen aufzuhören, scheitert oft an der Angst, dem Rauchverlangen nicht Herr und wieder rückfällig zu werden.
Seit vergangenem Jahr bietet die Suchtberatung Greiz im Diakonieverein Carolinenfeld e.V. sogenannte Rauchfrei-Kurse an. Mit professioneller Unterstützung durch die zertifizierte Rauchfrei-Trainerin Claudia Erber und Mitarbeiterin Babette Ketterl fanden bereits drei Kurse statt. Mit großem Erfolg.

Da kam den Rauchfrei-Kursteilnehmern eine Idee: vielleicht sollte man sich auch nach den Kursabschlüssen noch regelmäßig treffen? Der Gedanke fiel auch in der Suchtberatung auf fruchtbaren Boden und so fanden sich am Mittwochabend erstmals vier „Ehemalige“ in der pm-lounge zum Rauchfrei-Stammtisch zusammen. „Eine Gruppe stellt immer eine Motivation dar“, wie Claudia Erber aus Erfahrung weiß. So findet sie es sehr gut, wenn sich Gleichgesinnte treffen, sich austauschen, einander zuhören und vielleicht sogar Tipps zu manchen auftretenden Problemen geben können. „Im gemeinsamen Gespräch lernt man sich besser kennen, kann sich Rat holen und manche schwierige Situation besprechen“, betont Frau Erber. So können die Kursteilnehmer „Mut schöpfen“, wobei die Rauchfrei-Trainerin eindeutig erklärt, dass auch Menschen zum Stammtisch kommen dürfen, die rückfällig wurden. „Das soll kein Hindernis, sondern Motivation sein.“ Schon zur ersten Zusammenkunft gab es viel zu berichten, da sich die Kursteilnehmer zum Teil untereinander noch nicht kannten. Seit September vergangenen Jahres ist Ramona Sch. bereits rauchfrei. „Ich fühle mich glücklich“, so ihr Resümee. Dass sie den Tabakqualm der anderen sogar als störend empfindet, hätte sie nie geglaubt. „Das macht keinen Appetit mehr.“ Auch Marika St. hat seit über neun Monaten „mit Höhen und Tiefen“ keine Zigarette mehr angefasst. „Der Rauchverzicht fällt mir nach wie vor schwer“, gesteht sie. Vor allem bei Familienfeiern oder Treffen mit Freunden müsse sie der Versuchung widerstehen. Kleine Schritte auf dem Weg zum Nichtraucher konnte Antje W. verzeichnen. Zwar greife sie in Stresssituationen noch immer zum Glimmstängel, doch eines habe sie schon konsequent durchgezogen: „In der ganzen Wohnung wird nicht mehr geraucht“, wie sie stolz berichtet. Ihr Lebensgefährte wollte eigentlich nur „mal kurz mitkommen“, blieb aber im Kurs und rauchte dort seine letzte Zigarette. Auch Sven, der vor einem Vierteljahr am Rauchfrei-Kurs teilnahm, ist seinem Vorsatz treu geblieben. Selbst das ACDC-Konzert, das im Freien stattfand, habe er „rauchfrei“ überstanden, freut sich der junge Mann. „Obwohl alle um mich herum rauchten.“
„So hat jeder seine eigenen Erfahrungen beizusteuern“, weist Claudia Erber auf die Vielzahl der persönlichen Umstände hin. Die Stammtisch-Teilnehmer wollen sich nun ein Mal vierteljährlich treffen. Dabei solle sich dies in Eigeninitiative weiter entwickeln, schwebt Frau Erber vor. Ramona Sch. war gleich Feuer und Flamme. „Das Organisieren übernehme ich gern mit den anderen; das ist eine schöne Aufgabe.“ Die nächste Zusammenkunft ist für den Monat Oktober geplant.

Service:
Der nächste Rauchfrei-Kurs findet am Dienstag, den 25. August 2015, um 17 Uhr statt.
Interessierte werden gebeten, sich telefonisch anzumelden:
Suchtberatung Zeulenroda: Tel. 036628 47470 (bitte auch auf Anrufbeantworter sprechen)
Suchtberatung Greiz: 03661 87580

Antje-Gesine Marsch @02.07.2015