Reichenfels: Melange aus Kabarett und Betrachtungen der GegenwartDer Greizer Günter Kappich lud zum Kabarett-Abend und Buffet auf die Burgruine Reichenfels ein. Bei guten Gesprächen und leckerem Essen erlebten zahlreiche Gäste einen ganz besonderen Abend.

Auf der Burgruine Reichenfels konnte man Günter Kappich bei einem Abend aus Literarischem und gutem essen erleben

REICHENFELS/GREIZ. Eine Melange aus Kabarett und neuzeitlichen Betrachtungen konnte man vergangenen Samstag auf der Burgruine Reichenfels erleben. Mit ironischen und mitunter recht derben Texten unterhielt der Greizer Günter Kappich die Gäste und gestaltete das Kabarett nicht über die Köpfe der anderen hinweg, sondern gemeinsam mit dem Publikum. „Warum dreht sich die Erde um die Sonne? Warum heißt Erna Erna statt Yvonne?“ Mit diesem Gedicht von Erich Kästner stimmte Kappich auf den heiteren Abend ein, um die „illustren Gäste in ihren illustren Roben“ zu unterhalten. Passend dazu rezitierte er Kurt Tucholskys Gedicht „Nichts anzuziehen“. Es folgte Erich Mühsams Texte „Als ich dich fragte…“ und „Kleiner Roman“.

Mit dem Gedicht „Ideal und Wirklichkeit“ von Kurt Tucholsky schloss der Entertainer den ersten Programmteil ab. Während sich die Gäste am liebevoll kreierten Buffet des Hochzeitshotel labten, nahm Kappich ein „mysteriöses Paket“ entgegen, das das Drehbuch von „Hamlets Geist“ enthielt. „Gustav Renner war bestimmt die beste Kraft am Toggenburger Stadttheater. Alle kannten seine weiße Weste, alle kannten ihn als Heldenvater.“ Dabei kam Kappich eine zündende Idee: Man könne das historische Theaterstück von Erich Kästner in die Gegenwart münzen und wieder zur Aufführung bringen. Diesmal würde allerdings ein gewisser Herr T. – seines Zeichens Präsident eines großen Landes – im Mittelpunkt stehen. „Trump – The Game“ – soll das Stück heißen, in dem Mr. T. und Gustav Renner gemeinsam auftreten. Weiteren heiteren Betrachtungen an diesem Abend folgte schlussendlich die Erkenntnis, die schon Erich Kästner als Lebensmotto wählte: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“

Antje-Gesine Marsch @23.05.2017