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Ringen: Entscheidender Sieg mit der Stimme des Gegners

Michael Precht und Thomas Leffler

Michael Precht verhalf mit seiner Stimme Thomas Leffler (l.) zum Titel "Sportler des Jahres 2014".

Fairness unter ehemaligen Sportschülern sicherte Thomas Leffler den Titel „Sportler des Jahres 2014“
GREIZ. Seit 1991 kämpfen die Greizer Ringer, von einer zweijährigen Unterbrechung zu Beginn des neuen Jahrhunderts abgesehen, erfolgreich in der zweiten oder ersten Bundesliga. Folgerichtig wurde der damalige Vizemeister der 2.Bundesliga Südost beim vom Kreissportbund organisierten ersten Ball des Sports, der damals für den Altkreis Greiz in der Sportschule „Kurt Rödel“ stattfand, zur populärsten Mannschaft des Jahres gekürt. In den letzten Jahren verpassten die Vertreter des RSV Rotation Greiz vordere Plätze bei der Wahl durch das Publikum. Nachdem im Vorjahr bereits Eyleen Sewina als deutsche Meisterin der weiblichen Jugend den Titel der Nachwuchssportlerin des Jahres 2013 erringen konnte, schlugen die Ringer in diesem Jahr auf ganzer Breite zu. Neben der Greizer Leichtathletin Corinna Fink wurde der Rotationsringer Thomas Leffler zum populärsten Sportler und die Zweitbundesligamannschaft des RSV Rotation Greiz zur beliebtesten Mannschaft des Landkreises Greiz 2014 gewählt. Trainer Tino Hempel nahm zusammen mit Thomas Leffler, Toni Stade und Sebastian Wendel unter dem Beifall der Besucher auf der Bühne im Bio-Seehotel Zeulenroda die Auszeichnung entgegen. Der Trainer sowie Leffler und Stade hatten, wie auch RSV-Präsident Thomas Fähndrich, bereits einen äußerst erfolgreichen Tag hinter sich. Bei den Mitteldeutschen Meisterschaften in Luckenwalde schnitten die Greizer Ringer mit fünf Medaillen sehr erfolgreich ab. Leffler und Stade erkämpften jeweils die Silbermedaille. Sebastian Wendel hat nach langer Verletzungspause wieder mit dem Mattentraining begonnen und wird bald wieder Wettkämpfen bestreiten. Während der Sieg der Rotationsmannschaft mit 763 Stimmen vor der 4 mal 50 Meter Bruststaffel des 1.Schwimmklubs Greiz (678) und der U 55-Fußballmannschaft der SG Weida/Niederpöllnitz (675) relativ deutlich ausfiel, gab es bei den männlichen Sportlern ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Thomas Leffler, der Bronzemedaillengewinner der deutschen Meisterschaften in der Gewichtsklasse 85 kg im griechisch-römischen Stil, siegte mit 693 abgegebenen Stimmen mit nur einer Stimme Vorsprung vor Schwimmer Detlef Rahnfeld. Auf Rang drei landete mit Michel Precht ein Fechter des TuS Osterburg Weida (334 Stimmen). Der Weidaer Physikstudent, der bereits dreimal zum populärsten Sportler des Landkreises gewählt wurde, war in diesem Jahr aktiv an der Verteilung der Plätze beteiligt. Obwohl er selbst auf der Kandidatenliste stand, vergab er seine Stimme für Polizeimeister Thomas Leffler. „Wir sind seit Jahren gute Freunde. An der Sportschule in Jena wohnten wir von 2003 bis 2009 im Internat im gleichen Zimmer. Voriges Jahr hat Thomas bei der Sportlerwahl für mich gestimmt. Da war es Ehrensache für mich, in diesem Jahr für ihn zu votieren. Ich freue mich riesig, dass er gewonnen hat.“ Wie sich bei der Siegerehrung herausstellen sollte, sicherte Michel Precht mit seiner zwar ungewöhnlichen aber sportlich fairen Stimmvergabe den Sieg des Greizer Ringers, der auch in der neuen Mannschaftskampfsaison wieder zu den Aktivpostern im Greizer Team gehören wird. Die gestiegene Popularität des Greizer Ringkampfsportes bei der Bevölkerung des Landkreises fußt auch auf der kontinuierlichen und erfolgreichen Arbeit des Vereins. Zwar konnte die Bundesligamannschaft auch auf Grund einer Verletzungsmisere ihren Staffelsieg aus dem Jahre 2013 nicht wiederholen, doch mit den Erfolgen im Nachwuchsbereich und dem Aufstieg der zweiten Mannschaft in die Regionalliga Mitteldeutschland wurden weitere große Erfolge errungen. Zum Saisonauftakt am 5.September in der neuen Sporthalle in Greiz-Aubachtal gegen den AC 1897 Werdau wird es für die zweite Greizer Vertretung den ersten Wettkampf nach 12 Jahren in der dritthöchsten deutschen Leistungsklasse geben. Gegner wird der ehemalige Erstligist RSV Hansa Frankfurt/Oder sein.
Erhard Schmelzer @17.04.2015

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