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Ringen: Eyleen Sewina verpasst dritte Medaille hauchdünn

Eyleen Sewina kämpft in Schweden

Eyleen Sewina, RSV Rotation Greiz

In buchstäblich letzter Sekunde unterlag sie im entscheidenden Kampf
NENINGEN. So etwas hätte es auch noch nie gegeben: Drei Medaillen in einem Jahr. Die Ringerin des RSV Rotation Greiz Eyleen Sewina hatte in diesem Jahr bei den Deutschen Meisterschaften bereits zwei Medaillen errungen. Der dritte Platz bei den Titelkämpfen der Jugend, resultierend aus einer 3:4 Niederlage im Poolfinale gegen ihre Trainingspartnerin an der Sportschule Jena, Andrea Grasruck, wurde dabei von der Titelverteidigerin aus Greiz als Niederlage aufgefasst. Der Weg zu den internationalen Meisterschaften dieser Altersklasse schien damit verbaut. Doch bereits bei den erstmals ausgetragenen Juniorenmeisterschaften im weiblichen Bereich gab es eine positive Überraschung. In der Gewichtsklasse 59 kg konnte Eyleen die zweite Bronzemedaille in diesem Jahr erkämpfen. Am Samstag gab sie nun ihr Debüt bei den Einzelmeisterschaften der Frauen im württembergischen Nendingen. Und Eyleen Sewina hätte beinahe wieder die Bronzemedaille errungen. In buchstäblich letzter Sekunde unterlag sie im entscheidenden Kampf in der Gewichtsklasse 63 kg gegen die routinierte Marina Görisch aus der Pfälzer Ringerhochburg Schifferstadt mit 14:14.
In dieser Kategorie waren acht Athletinnen am Start. Die erste Gegnerin hieß Luzie Manzke, war im Vorjahr bereits Medaillengewinnerin in dieser Klasse und kommt aus dem führenden Frauen-Ringkampfzentrum Frankfurt/Oder. Eyleen hielt sich anfangs gut, rang auf etwa gleichem Niveau mit. Nach einem Konter geriet sie aber gegen die Tochter des Frankfurter Frauen-Cheftrainers Michael Kothe in die Brücke und unterlag in der dritten Minute beim Stande von 2:6 auf Schultern. Da Manzke ins Finale einzog, wo sie gegen Nadine Weinauge aus Furtwangen (Südbaden) unterlag, erhielt Eyleen die Chance in der Hoffnungsrunde um die Bronzemedaille zu kämpfen. Hier war die erfahrene Marina Görisch die Kontrahentin, die bereits in den Jahren 2012 und 2013 Medaillen bei den Meisterschaften erringen konnte. Der Kampf begann denkbar schlecht. Die Greizerin griff zwar an, wurde aber gekontert und gab zweimal eine Vierer-Wertung ab. Doch sie gab nicht auf, griff weiter beherzt mit Beinangriffen an und sammelte Punkt auf Punkt. Es entwickelte sich der farbigste und punktreichste Kampf der gesamten Frauenmeisterschaft. Kurz vor Schluss führte Eyleen Sewina mit 14:12. Aber es reichte doch nicht ganz zur Bronzemedaille. Die Schifferstädterin konnte noch zwei Punkte für sich verbuchen und bei Punktgleichheit entscheidet als erstes Kriterium die höhere Wertung. Und auf der gegnerischen Habenseite stand zweimal eine „Vier“. Somit verpasste Eyleen Sewina ihre dritte Bronzemedaille bei deutschen Meisterschaften in diesem Jahr praktisch im Zielfotoentscheid. Nachdem nun festzustehen scheint, dass die Qualifikation für die Kadetten-Europameisterschaften nicht mehr zu erreichen ist, bewies sie aber, dass sie bei kontinuierlichem Training in den nächsten Jahren auch im Frauenbereich mithalten kann. Groß war das Thüringer Frauenteam in Nendingen nicht. Nachdem sowohl die ehemalige deutsche Meisterin Isabell Weiss als auch die mehrmalige Medaillengewinnerin Lisa Geyer, beide kamen von bayerischen Vereinen und kämpften für Zella-Mehlis, ihre aktive Laufbahn beenden werden, starteten nur noch vier thüringische Sportlerinnen. Erfolgreicher als Eyleen Sewina, die den fünften Platz belegte, war nur die Jenaerin Maria Selmaier, die ihren Meistertitel in der schwersten Gewichtsklasse (75 kg) problemlos verteidigen konnte. Die beiden Zella-Mehliserinnen Vanessa Storm (53 kg) und Bianca Mägdefrau (63 kg) belegten die Plätze 7 und 8.

Erhard Schmelzer @10.05.2015

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