Zufriedenheit mit dem Abschneiden des siebenköpfigen Greizer Teams
GRABEN/NEUDORF. Die Ferienzeit in Thüringen hat schon begonnen. Im Süden Deutschlands ist das noch nicht der Fall. Deshalb finden dort noch die letzten Nachwuchsringerturniere der Wettkampfsaison 2014/15 statt. Nach Aichach in Bayern startete nun der RSV Rotation Greiz beim Freistilturnier im nordbadischen Graben-Neudorf vor den Toren von Karlsruhe. Obwohl die Ergebnisse nicht ganz so exquisit ausfielen wie in Aichach, wo sogar die Mannschaftswertung gewonnen wurde, kann man mit dem Abschneiden des siebenköpfigen Greizer Teams voll zufrieden sein. Trotz der erst am Kampftag erfolgten Anreise – die Abfahrt mit einem modernen Kleinbus der Firma ZIBA erfolgte bereits um 3:45 Uhr morgens – waren die Greizer Jungs auf den vier Matten hellwach. Insgesamt waren 179 Ringer hauptsächlich aus den starken Landesverbänden Nordbaden und Hessen angereist.
Niederlagen fast nur gegen die absolute deutsche Spitze
Die Greizer hatten sich intensiv vorbereitet. Nach dem Trainingslager für die Kader der zweiten Bundesliga und der Regionalliga vom 10. bis 12.Juli, an dem die älteren Nachwuchskräfte aktiv beteiligt waren, wurde bis Freitag täglich weiter trainiert. Die mit Gewichtsproblemen absolvierten dann in den Abendstunden des Sonnabend, als die drückende Hitze etwas abgenommen hatte, noch einen Lauf zur Entschlackung. Die Resultate fielen dem Aufwand der Vorbereitung entsprechend aus. Die Greizer gewannen bei diesem stark besetzten Turnier 18 von 29 Kämpfen. Bei den Niederlagen sind auch die Ergebnisse gegen Vereinskameraden enthalten. In der Vereinswertung landete das einzig angereiste ostdeutsche Team unter 32 Teams mit 30 Punkten auf Platz 9. Der Sechste konnte nur auf einen Zähler mehr verweisen. Die vorn Platzierten, meist Vereine aus der Region, brachten meist entschieden mehr Aktive ins Rennen. Sieger wurde Gastgeber Graben-Neudorf mit dem ehemaligen Luckenwalder Spitzenringer Markus Keller als Trainer, der mit seinen Gehilfen 19 Sportler betreute.
Dabei lief es für Greiz wahrlich nicht optimal. Ibrahim Galamatov hatte sein Gewicht professionell auf 29 kg reduziert, war aber in diesem leichtesten Limit ohne Gegner und musste eine Gewichtsklasse aufrücken, wo er auf seine Vereinskameraden Lucas Hanke und Sheyh Juschaev traf. Fast hätte es hier einen dreifachen Greizer Erfolg gegeben. Es siegte klar überlegen Lucas Hanke mit drei vorzeitigen Erfolgen und einem 20:6 Sieg über Nico Filiz aus Viernheim vor Ibrahim Galamatov, der allerdings feststellen musste, dass wenn er einen Gegner auf die leichte Schulter nimmt, wie seinen Wohnungsnachbarn in der Reichenbacher Straße Sheyh Juschaev, schnell ein 0:16 auf der Anzeigetafel steht. Punktgleich mit dem Dritten Filiz kam Sheyh Juschaev unglücklich nur auf Rang vier. Der B-Jugendliche Rasul Galamatov (42 kg) kam zu drei vorzeitigen Siegen. Niederlagen musste er gegen den deutschen Meister und Kleinostheim-Sieger Deniz Güvener aus dem hessischen Gailbach und dem DM-Sechsten Daud Elembaev (Rohrbach) einstecken, was Platz drei bedeutete. Auch sein Bruder Abdul (A-Jugend/58 kg), der Silber gewann, konnte drei sehr schnelle Siege erringen. Eine klare Niederlage musste er gegen Schamil Gadschiev aus Ladenburg einstecken. Der Dagestaner besitzt wie der Greizer keinen deutschen Pass, im Herbst schulterte der überlegene Kleinostheim-Sieger den Greizer noch. Seitdem hat sich Abdul Galamatov stark verbessert, eine Siegeschance hatte er allerdings nicht. Keinesfalls enttäuscht hat Hamsat Juschaev (A-Jugend/69 kg), der mit unter 8 Startern Platz vier belegte. Sein jüngerer Bruder Shaid Juschaev (D-Jugend/29 kg) kam mit drei Siegen und zwei Niederlagen auf den Bronzerang.
Wichtiger als die Siege waren die Niederlagen, die Auskunft über die technischen und taktischen Schwachstellen gaben und den Trainern zeigten, woran in den nächsten Wochen zu arbeiten ist.
Erhard Schmelzer @25.07.2015