Konstantin Sommer, RSV Rotation Greiz

Bei Reform der Landesliga Thüringen gelang den Beteiligten wahrscheinlich ein Glücksgriff

Konstantin Sommer, RSV Rotation Greiz
Konstantin Sommer (rotes Trikot) hier im Bundesligkampf gegen Rüdiger Kabus (Jena) gehörte in Apolda zu den Aktivposten der Greizer Mannschaft.
Foto: RSV Rotation Greiz
APOLDA. Nicht all Reformen sind von Erfolg gekrönt. Bei der Reform der Landesliga Thüringen bei den Ringern gelang den Beteiligten wahrscheinlich ein Glücksgriff. Ab dieser Saison werden die Mannschaftskämpfe als Turniere mit jeweils drei Mannschaften ausgetragen. Dem Ermitteln einer Rangliste in Thüringen und Sachsen folgt eine gemeinsame Endrunde. Am Sonnabend stand in Thüringen das erste Turnier auf dem Plan. In der Apoldaer Vereinsbrauerei trafen der KSC Motor Jena, die neugebildete Kampfgemeinschaft KSC Apolda/SV Sömmerda und die zweite Greizer Mannschaft aufeinander.
Im ersten Kampf bezwang die gastgebende Kampfgemeinschaft die Jenaer mit 15:10. Danach griff die auch in diesem Jahr von Hans-Peter Zipfel betreute Mannschaft des RSV Rotation Greiz in das Geschehen ein. Erster Gegner waren die Jenaer, die im Vorjahr noch in der 2.Bundesliga kämpften und zu Beginn des Jahres ihr Team zurückzogen. Erwartungsgemäß verließen daraufhin viele Sportler den Verein. Vor dem 1990 mit ungleich anderen Voraussetzungen als die anderen Thüringer Ringervereine in das neue Sportsystem gestarteten Verein stehen nun die Mühen des Neuanfangs. Vor 24 Jahren siegte die erste Mannschaft der Jenaer in ihrer Staffel der 2.Bundesliga, während die zweite Vertretung in der Landesliga nicht zu schlagen war. Heute kämpft die erste Mannschaft in der Landesliga und musste nach der Niederlage gegen die KG Apolda/Sömmerda auch von der jungen Greizer Mannschaft eine deutliche 10:19 Schlappe einstecken. Der KSC Motor Jena startete den Neuaufbau mit Zugängen von Sportschülern aus Pößneck, Erfurt und Artern. Als Korsettstangen wurden die Routiniers Lars Wolf und Karsten Meinhardt aufgeboten. Die Greizer stellten hingegen bei acht ausgetragenen Gewichtsklassen sechs Jugendliche auf, die in Greiz unter den Fittichen von Andreas Mattern im Talentförderzentrum das Ringen erlernt hatten.

KSC Motor Jena – RSV Rotation Greiz II – 10:19
Lucas Kahnt (54 kg) machte schon in der ersten Minute kurzen Prozess mit Ismael Hassan und legte diesen auf beide Schultern. Der 15-jährige erstmals aufgebotene Eric Jedanowski (130 kg) war gegen Karsten Meinhardt, den mitteldeutschen Meister der Männer von 2011, erwartungsgemäß ohne Chance, stellte sich aber in lobenswerter Weise in den Dienst der Mannschaft. Dustin Nürnberger (57 kg) war gegen Said Barayev technisch klar überlegen und kam beim Stande von 6:0 zum Schultersieg. Drei Punkte auf das Greizer Konto buchte der mit David Ignatius aus Berlin angereiste Artem Grinko (98 kg). Er traf eine Gewichtsklasse höher ringend auf den gleichschweren Lars Wolf, der vor mehr als einem Jahrzehnt in Greiz in der 1.Bundesliga gekämpft hatte und siegte mit 14:5. Ron Watzek (61 kg) und Joel Wrensch kämpften auf Augenhöhe. Der Greizer wäre beim Versuch einen 2:4 Rückstand aufzuholen fast zum Erfolg gekommen, wurde aber im letzten Augenblick gekontert und unterlag 2:6. David Ignatius (86 kg) kam gegen Alexander Gilewitsch bereits in der ersten Runde zum 18:0 Sieg. Termilan Dalmatov (61 kg) gab gegen Tillmann Germar erwartungsgemäß vier Punkte ab. Ein äußerst interessanter Kampf entwickelte sich zwischen Maximilian Kahnt (75 kg) und Vladimir Arutunjan. Der Greizer ging 4:0 in Führung, geriet dann 4:6 bzw. 8:11 in Rückstand, siegte aber am Ende verdient mit 15:10.

Kampfgemeinschaft Apolda/Sömmerda – RSV Rotation Greiz II 8:23
Hans-Peter Zipfel konnte sich den Luxus leisten, gegen die KG Apolda/Sömmerda die Mannschaft auf zwei Positionen umzubauen. So kämpfte Abdul Galamatov (54 kg) gegen Samuel Grigorjan, den er zwar beim Stande von 16:5 schulterte, dabei aber selbst einige kritische Situationen überstehen musste. Die Gastgeber glichen aus, als Routinier Ingo Jäger Eric Jedanowski 16:0 bezwang. Dustin Nürnberger (57 kg) schulterte nach zwei Minuten Andreas Pocher, der schon zahlreichen Greizer Nachwuchsringern das Leben schwer gemacht hatte. Artem Grinko (98 kg) musste alle Fähigkeiten aufbieten, um Matthias Reus, einem Neuzugang bei Sömmerda vom SC Anger, kurz vor Schluss mit 17:2 zu bezwingen. Kampflos kam Ron Watzek (61 kg) zu den Punkten. David Ignatius (86 kg) schlug den starken Steffen Töpel mit 10:0, während Temirlan Dalmatov (66 kg) gegen Jan Günther eine Schulterniederlage hinnehmen musste. Den Schlusspunkt setzte Konstantin Sommer (75 kg), der Stefan Bittmann in 4:10 Minuten 16:0 besiegte und den klaren 23:8 Erfolg des RSV Rotation Greiz II sicherstellte. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass nach der Landesligareform ein Qualitätssprung zu verzeichnen ist. Die einzelnen Kämpfe dauerten jeweils mehr als eine Stunde, standen fast durchgehend auf einem hohen Niveau und fanden bei fast 200 Zuschauern ein interessiertes Publikum.
Erhard Schmelzer @14.09.2014

Von Erhard Schmelzer

Der Mohlsdorfer Erhard Schmelzer ist nicht nur ein engagierter Trainer im Jugendbereich des RSV Rotation Greiz - er zeichnet sich auch durch interessante Berichterstattungen im sportlichen Bereich aus. Ebenso ist er als Vorsitzender des Vereins Reußische Fürstenstraße tätig. Mehr zu Erhard Schmelzer