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Rock für ein buntes Vogtland 2012

Mit dem Festival sollte erneut ein Zeichen gegen Rechts gesetzt werden

Rock für ein buntes Vogtland 2012
Rock für ein buntes Vogtland 2012 – Das Abendprogramm wurde von der Chemnitzer Band Panos eröffnet.
MYLAU-GÖLTSCHTALBRÜCKE. Zum dritten Mal seit 2009 wurde das Gelände an der Göltzschtalbrücke am Pfingstsonntag zum Austragungsort des Festivals „Rock für ein buntes Vogtland“, das für Vielfalt und Toleranz und gegen Rechtsextremismus steht. Im Jahr 2008 hatten Daniel Kertscher und Andreas Böttcher die Idee, ein solches Spektakel zu inszenieren, da man „mit Musik die Jugend erreichen kann“. Der Ort sei dabei ebenso symbolträchtig, weil die Göltzschtalbrücke genau zwischen Thüringen und Sachsen steht und man damit nicht nur sinnbildlich „Grenzen aufbrechen“ könne. Seit 2010 ist das Festival in den Plauener Verein Vivere e.V. integriert. Unterstützung fanden die Organisatoren beispielsweise beim Landratsamt Vogtlandkreis, den Städten Plauen und Greiz, dem Verein The.ARTer, dem VVN (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes),dem Bunten Bündnis und dem Jugendamt Greiz, aber auch vielen ehrenamtlichen Helfern, die man gut an den orangefarbenen T-Shirts erkennen konnte, ebenso dem DRK, das vor Ort war. Vor allem den Familien war der Nachmittag gewidmet: Sumoringen oder Kinderschminken gefiel natürlich den Jüngsten besonders. Musikalisch kamen die Schülerbands „Connection error“ von der Reichenbacher Musikschule oder Psychic Badass aus Mylau zum Zug. Das Abendprogramm wurde von der Chemnitzer Band Panos eröffnet. Grün kostümiert und mit grotesken Masken boten sie bereits optisch einen schrillen Eindruck. Balalaika BigBang nennen sie selbst ihren Musikstil, den man auch mit Katastrofje bezeichnen kann. Look at this ist einer der Titel, den die Außerirdischen zelebrierten. Hip Hop stand danach auf dem Programm: Die Tacheles Combo, Gewinner des Bandcontests vor zwei Jahren konnten diesmal ihren Gewinn einen Auftritt beim Festival einlösen. Extra für Rock für ein buntes Vogtland hatten die Musiker einen Titel komponiert. Ihr Ruf ins Publikum, Gesicht gegen Rechts zu zeigen und die Hände zu heben, blieb allerdings fast ungehört. Die drei Freischwinger aus Nürnberg folgten mit Rock und deutschen Texten, bevor das Höhenfeuerwerk über der Göltzschtalbrücke seine Farbenpracht entfaltete. Die Rocker von Lauter Leben aus Köln kamen anschließend zu Gehör, den Abschluss des musikalischen Events bildete die tschechische Band Spankers, die zwar verspätet aber dennoch anreiste. Ska/Funk/Raggae-Klänge ließen auch die letzten Tanzmuffel aufgeben. Insgesamt eine mit viel Motivation und Fleiß organisierte Veranstaltung, die allerdings oft den roten Faden verlor. Lange Umbaupausen und Soundchecks ließen die gerade gewonnen Stimmung unter den Gästen verebben. Schade, dass man aus den vergangenen Jahren daraus nichts lernte.
Antje-Gesine Marsch @27.05.2012

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