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Rudi-Geiger-Turnier 2014 – ein Erfolgsprojekt im Themenjahr »Sport bewegt« für Thüringer Schulen

Rudi-Geiger-Turnier 2014

Die Kicker(innen) der Regelschule Greiz-Pohlitz mit der neuen Direktorin, Silke Zacher, und den Sportlehrern Gabi Giegling sowie Peter Steinert. Foto: Peter Reichardt

Höhen und Tiefen bei der sportlichen Betätigung der Schuljugend im Landkreis Greiz

GREIZ. Acht Hallenfußballturniere für die Schuljugend des Landkreises Greiz in einer Woche – ein Pensum, das schlaucht, gleichzeitig aber auch rund 400 Schülerinnen und Schüler in dieses Programm der Rudi-Geiger-Gedächtnisturniere 2014 einbezogen hat. Ihre nunmehr 33. Auflage haben diese Altersklassenturniere für Schulmannschaften im Hallenfußball um den Rudi-Geiger-Wanderpokal in diesem Jahr erfahren und sind ein beredtes Zeugnis des Engagements der Sportlehrer vor Ort sowie der Übungsleiter aus den Projekten Schule Sportverein.

Interessant, dass nach 14 Jahren der Wanderpokal, der nach Rudi Geiger, dem Greizer Fußballidol und Kreisturnrat sowie Sportpädagogen benannt ist, seinen Besitzer wechselte und vom Ulf-Merbold-Gymnasium Greiz an die Regelschule Greiz-Pohlitz ging. Ein toller sportlicher Einstand, den die Schülerinnen und Schüler dieser Bildungseinrichtung ihrer neuen Direktorin, Silke Zacher, sie wurde am letzten Turniertag des Rudi-Geiger-Turniers in ihre neuen Aufgaben eingeführt, bereiteten. Ein Erfolg aber auch, der die sportliche Betätigung der Schülerinnen und Schüler sowie das Engagement der Lehrerschaft an dieser Schule hervor hebt. Sind doch solche Aktivitäten an den Schulen der konkrete Ausdruck dessen, was der Thüringer Bildungsminister Christoph Matschie mit dem Ausrufen des Themenjahres Sport bewegt für Thüringer Schulen angestoßen hat. Wer sich bewegt und Sport treibt, lebt gesünder. Sport wird deshalb an unseren Schulen großgeschrieben. Er ist bedeutsam für die ganzheitliche Entwicklung, so Minister Matschie. Ein Fakt, den die Schülerinnen und Schüler der Grund- und Regelschulen sowie Gymnasien im Landkreis Greiz ernst nehmen und mit entsprechenden Aktivitäten und Projekten untersetzen. So auch die Rudi-Geiger-Turniere in den verschiedensten Altersklassen, die ein Projekt des Landkreises Greiz im Rahmen dieses Themenjahres darstellen. Weiterhin wurden der Heike-Drechsler-Pokal der Leichtathleten in Zeulenroda und die Kreisjugendspiele im Landkreis Greiz dafür nominiert.
Doch zurück zu den Rudi-Geiger-Turnieren 2014 im Landkreis Greiz. Eine knappe Entscheidung in diesem Jahr. Bekanntlich werden die Klassenstufen 5 / 6 / 7 / 8 und 9 / 10 in die Wertung zum Rudi-Geiger-Pokal einbezogen, wobei Mädchen und Jungen gleichberechtigt ihre Hallenfußballturniere spielen. Die Punktwertung für 2014:
Platz 1 – Regelschule Greiz-Pohlitz – 45 Punkte
Platz 2 – Ulf-Merbold-Gymnasium Greiz – 43 Punkte
Platz 3 – Regelschule Gotthold Ephraim Lessing Greiz – 30 Punkte
Platz 4 – Bio-Landschule Staatliche Regelschule Langenwetzendorf – 21 Punkte
Platz 4 – Friedrich-Solle-Regelschule Zeulenroda – 21 Punkte
Platz 6 – Staatliche Regelschule Berga – 7 Punkte

Die jungen Kickerinnen und Kicker der Regelschule Greiz-Pohlitz hatten natürlich allen Grund, diesen Sieg mit ihrer neuen Direktorin zu feiern, wie es auch das Bild zeigt. Mit Juan Martin Garcia, einem Austauschschüler aus Columbien, hatten sie sogar internationale Besetzung in ihren Reihen. Das halbe Jahr an der Greizer Regelschule war toll und hat mir sehr gut gefallen. Ich habe viel Neues gelernt, Freundschaften geschlossen und natürlich auch am Rudi-Geiger-Turnier aktiv für die Schule mitgespielt, so der 16-jährige Columbianer, der in seiner Heimatstadt Cali eine deutsche Schule besucht. Sein berufliches Ziel ist das Studium der Architektur. Die Greizer Schulkameraden drücken ihm dafür ganz fest die Daumen, als sie ihm im Rahmen dieses kleinen Festes verabschiedeten, die besten Wünsche mit auf den Weg gaben und natürlich auch noch einen signierten Fußball, damit er sich immer an die Zeit in Greiz erinnern soll.

Bei den Grundschulen verteidigte die Grundschule Rückersdorf den im vergangenen Jahr erkämpften Rudi-Geiger-Pokal erfolgreich und kann damit auch in diesem Jahr den Pokal in der Schauvitrine der Schule ausstellen. Ihnen folgte die Grundschule Greiz-Pohlitz am Zaschberg und die Grundschule Ronneburg-Brahmenau. Einen Wermutstropfen gab es allerdings im Turnier der Grundschulmannschaften. Ging doch die Beteiligung gegenüber dem Vorjahr um zwei Schulen zurück.

Auch das Turnier der Juniorenklasse für Berufsschüler und Gymnasiasten um den Pokal der Euregio Egrensis kann als Erfolg gewertet werden, wenn es auch in diesem Jahr nicht gelang, die vogtländischen und nordfränkischen Ausbildungseinrichtungen in diesen Wettbewerb einzubeziehen. Erfreulich die Teilnahme von drei tschechischen Bildungseinrichtungen aus dem Raum der Euregio Egrensis – der Mitte Europas – am Turnier in Greiz. Die Mannschaft des Konrad-Duden-Gymnasiums Schleiz gewann in diesem Jahr und holte den Pokal der Euregio Egrensis wieder nach Thüringen zurück. Ihnen folgten die Mannschaften des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Zeulenroda und des Ulf-Merbold-Gymnasiums Greiz auf den Plätzen.

Eine Hallenfußballturnierserie, das Rudi-Geiger-Turnier 2014, für die Schuljugend des Landkreises Greiz und der Region, die auf eine lange Tradition verweisen kann und schon eine Generation von Schülerinnen und Schüler bewegt hat. Ein Projekt unter der Trägerschaft des Schulamtes Ostthüringen mit seinen Schulsportkoordinatoren. Doch erstaunlich, die fehlten beim Turnier und überließen die Arbeit dem Sportlehrer, Herrn Steinert, dem 1.SSV Greiz und dem Kreissportbund Greiz. Noch unverständlicher im Sinne der Dienstpflichterfüllung von Seiten des Schulamtes Ostthüringen, die Streichung von Pädagogenstellen im Bereich der Schulsportkoordinatoren, obwohl der oberste Dienstherr, Bildungsminister Christoph Matschie, erklärte: 2014 wird an den Schulen ein Jahr des Sports. Verdrehte Welt? Ebenso unverständlich, dass es dem Schulamt Ostthüringen in den letzten Jahren nicht gelungen ist, im Rahmen des Pokal der Euregio Egrensis mit den zuständigen Schulbehörden aus Westsachsen und Oberfranken zu sprechen und die Wiedereingliederung entsprechender Bildungseinrichtungen in diesen europäischen Wettbewerb zu organisieren. Ergibt sich die Frage, ob der europäische Gedanke im Zusammenleben der jungen Generation nicht gewollt ist, oder ob dafür im sportlichen Bereich der Schuljugend kein Interesse von den politisch Verantwortlichen gesehen wird. Ein zweiter Gedanke, der die Schulverwaltung im Landkreis Greiz nachdenklich stimmen sollte. Von 15 Regelschulen und 4 Gymnasien im Landkreis Greiz, also 19 infrage kommenden Bildungseinrichtungen, haben sich nur 6 Schulen mit entsprechenden Schulmannschaften am Rudi-Geiger-Turnier 2014 beteiligt. Ein Engagement der Schuldirektoren, das so nicht befriedigen kann und die Rolle des Sports sowie der aktiven sportlichen Betätigung der Schuljugend unterrepräsentiert.

Und eine dritte Bemerkung zur Rolle des Sports und der Zusammenarbeit von Schulen und Sportvereinen ist an die Sportvereine und ihre Jugendwarte zu richten. Bedauerlich, dass kein Jugendwart der im Territorium zahlreich vertretenen fußballspielenden Sportvereine den Weg an die Spielstätten des Rudi-Geiger-Turnier 2014 gefunden hat, um junge Talente für den Vereinsfußball zu sichten und für den Vereinssport zu gewinnen. Wenn nicht bei solchen Veranstaltungen, wo dann will man die Schuljugend ansprechen?
Die Rudi-Geiger-Turniere 2014 im Hallenfußball der Schuljugend sind ein gelungenes Projekt im Rahmen des Themenjahres Sport bewegt für Thüringer Schulen, doch bedürfen sie eines noch größeren Engagements der politisch Verantwortlichen, insbesondere des Schulamtes Ostthüringen.
Peter Reichardt @12.02.2014

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