Lehrreicher und amüsanter Theaterabend
GREIZ. Zum 24. Literaturabend der Stadt Greiz, der traditionell am Vortag des Park-und Schlossfestes stattfindet, begrüßte Bibliotheksleiterin Corina Gutmann den Schauspieler Rufus Beck, der mit seine One-Man-Show „Von der Erde zum Mond“ die etwa einhundert Gäste begeisterte.
Zum Inhalt: Impey Barbicane, Präsident des Kanonenclubs in Baltimore, schlägt den sich langweilenden Kriegsveteranen vor, als große Tat ein Geschoss bis zum Mond zu schicken. Die Reaktion auf sein Rede war ein Lärm ohnegleichen. Nicht nur Baltimore verfiel der Raserei, ganz Amerika nahm Anteil. Eine Kanone sollte gebaut werden, die jedes bisherige Maß übersteigt: 900 Fuß lang und 68.040 Tonnen schwer. Dann würde der Mond als amerikanisches Territorium zum 37. Staat.
Durch eine weltweite Spendenaktion kommt das nötige Geld zusammen. Überraschend trifft die Depesche des Franzosen Michel Ardan ein, der auch mitreisen möchte.
Ein einziger Amerikaner leugnete die Möglichkeit des Erfolgs: Kapitän Nicholl. Seine Wette, dass das Vorhaben nie gelingen kann, wird am 18.10. offiziell angenommen. Damit keiner schummeln kann, überredet Ardan die beiden Kontrahenten mitzufliegen.
Nach langjährigen Vorbereitungen besteigen die „Raumfahrer` am 1. Dezember vor einer unübersehbaren Zuschauermenge von 300000 Menschen das Mondfahrzeug. 97 Stunden und 20 Minuten nach der erdbebenartigen Startexplosion wollen sie auf dem Mond landen … aber ein gewaltiger Meteorit schleudert sie trotz ihrer Bremsraketen aus der Bahn und so verfehlen sie ihr Ziel, geraten in den Gravitationsbereich des Mondes, um den sie als neues Gestirn mit rasender Geschwindigkeit kreisen.
Der Schauspieler Rufus Beck, der in fünf unterschiedlichen Rollen zu erleben war, bearbeitete Jules Vernes Stück und fertigte daraus ein Spektakel in achtzehn Szenen.
Auf der Bühne lediglich ein Noten- und ein Redner-Pult – vom Laptop aus wurden alle Filme, Bilder, Diagramme und auch die Geräusche und Musiken eingespielt.
Mit wenigen Kostümteilen verwandelte sich Rufus Beck schnell in die verschiedenen Charaktere.
Das Verblüffende an dem Stück – auch das wird von Rufus Beck eingeschoben – Jules Verne sagte viele Einzelheiten der ersten bemannten Mondfahrt voraus. Nur ein Visionär wie er konnte 1865 auf eine so ausgefallene Idee kommen. Zwar verwenden die Mondreisenden des Romans eine Kanone als Antrieb, sie starten aber ganz in der Nähe von Cape Canaveral, der heutigen NASA Raketen Basis.
„Wie kann man sich so viel Text merken?“ war wohl die am meisten gestellte Frage des Abends.
Antje-Gesine Marsch @13.06.2013
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